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Artikel
2009
FM-KURZTEST
Nikkormat FT
Mit einem Parallelmodell der vor allem von Reportern weltweit geschätzten Nikkor F hat jetzt auch die japanische Firma Nippon Kogaku K. K. die Innenmessung als Meßprinzip der Zukunft für einäugige Spiegelreflexkameras adaptiert. Die neue Nikkormat FT- seit Mitte Oktober in der Bundesrepublik lieferbar und die Nikkor F ergänzend, ohne sie abzulösen - ist ein typisches Beispiel dafür, welcher konstruktiven Variationen das Thema »Kleinbildreflex« nach wie vor fähig ist.
Innenmessung: individuell und streulichtsicher
Als halbautomatisches Meßsystem verbindet die Innenmessung der Nikkormat FT bildwinkel-identische Messung mit individueller Einstellmöglichkeit durch Kreuzkupplung von Blenden und Verschlußzeiten. Die Messung selbst erfolgt - praxisnah und dem meistverwendeten Blendentyp (Springblende) optimal angemessen - bei voller Objektivöffnung. Die Zeigernachführung ist im Sucher und auf der Kamerakappe zu kontrollieren.
Konstruktiv bildet die Innenmessung der Nikkormat FT eine interessante Variante zu den bisher bekannten Innenmeßsystemen auf dem Weltmarkt. Im Sucher - zu beiden Seiten der Einblicklinse - ist je eine CdS-Zelle angeordnet, die gegen Streulichteinfall durch das Sucherokular speziell abgeschirmt ist. Damit wurde erreicht, daß praktisch nur die das Objektiv und die Mattscheibe passierenden Lichtstrahlen gemessen werden, nicht aber vagabundierendes Streulicht. Die Stromquelle für die Fotowiderstände - eine Knopfzelle 1,3 V vom Typ Mallory - ist im Kameraboden untergebracht und wird in dem Augenblick eingeschaltet, in dem der Schnellschalthebel (entweder durch normale Filmfortschaltung oder durch kurzen Vorschub) in Arbeitsposition gebracht wird. Durch dieses Prinzip der »diskontinuierlichen« Messung wird die Funktionsdauer der Batterie wesentlich verlängert, ohne die wünschenswerte Meßbereitschaft nennenswert zu beeinträchtigen. Das lnnenmeßsystem der Nikkormat FT ist für Filmempfindlichkeiten von 12 bis 1600 ASA eingerichtet und funktionierte bei unseren Gebrauchstests einwandfrei. Bei Verwendung von Nikkor-Objektiven ohne Kupplungsstift ist manuelle Zeit-/Blenden-Einstellung möglich.
Wechselobjektive von 28 bis 1200 mm
Für die Nikkormat FT - als »echter« Spiegelreflex mit Schlitzverschluß - steht eine imposante Reihe von Wechselobjektiven zur Verfügung: 17 Nikkore vom Weitwinkel 28 mm bis zum Ultratele 1200 mm, 1 Spiegelobjektiv 500 mm und 2 Spiegelobjektive 1000 mm, 4 Zoom-Objektive (43-86 mm, 50-300 mm, 85-250 mm und 200-600 mm), ferner 3 Spezialobjektive (PC-Nikkor, Micro-Nikkor und Medical-Nikkor). Außer den Spiegelobjektiven sowie dem Nikkor 1200 mm sind alle Objektive mit automatischer Springblende ausgerüstet. Unter dem Gesichtspunkt extrem variabler Bildwinkel und nahezu durchgehend identischer Blendenautomatiken betrachtet, ist die Verwendung eines hochwertigen Innenmeßsystems in der Nikkormat FT kein Luxus, sondern vielmehr ein Gebot praktischer Zweckmäßigkeit.
Vertikal-Schlitzverschluß und Dreifach-Reflexsucher
Der neuartige Doppellamellen-Metallschlitzverschluß der Nikkormat FT läuft vertikal und bemerkenswert erschütterungsfrei ab. Zeitenbereich: 1-1/1000 s (ab 1/250 s auch mit Zwischenstellungen), B, eingebautes Vorlaufwerk, Doppelkontakt für X- und M-Synchronisation (erstere mit 1/125 s für Elektronenblitz vergleichsweise sehr kurz).
Das festeingebaute Pentaprisma ist mit Fresnelscheibe, Mattscheibenring und Mikroprismenraster in der Suchermitte ausgestattet: Drei verschiedene Entfernungs-Meßmethoden für optimale Einstellsicherheit. Zur Schärfentiefen-Kontrolle bei Verwendung der automatischen Nikkore dient ein Druckstift direkt neben dem Auslöser. Der Bewegungsablauf des Rückschwingspiegels erfolgt sehr ruhig - dennoch werden Schärfefanatiker die Möglichkeit begrüßen, den Kameraspiegel für Aufnahmen mit Vorlauf oder für Mikro- oder Reproaufnahmen feststellen zu können.
Sorgfalt im Detail
Der praktische Wert einer Systemreflex wie der Nikkormat FT zeigt sich nicht nur in imposanten Features wie hohe Lichtstärke, universelles Zubehör, Lichtmessung nach neuesten Erkenntnissen - sondern auch in der Sorgfalt, mit der kleine, aber nicht minder wichtige Details unter dem Gesichtspunkt bestmöglichen Bedienungskomforts konstruiert sind. Es fielen uns auf
Das ausgewogene, gut in die Hand gebaute Gehäuse;
Meßwerk-Nachführung und Filmzählwerk unter vergrößernden Lupenglasern in der Kamerakappe;
Griffgünstige Anordnung der Schärfentiefen-Kontrolltaste neben dem Auslöser (manuelles Abblenden noch kurz vor der Auslösung möglich);
Flacher, bequem zu greifender Schnellschalthebel, aus jeder Zwischenstellung bequem in die Ausgangsposition zurückzuführen, Sicheres Filmeinfädeln: der Filmanfang wird in den Schlitz einer um den Spulenkern gelegten, federnden Kunststoffmanschette gesteckt und wickelt sich praktisch störungsfrei auf.
Gebundene Preise: Kameragehäuse 672 DM, komplett mit Nikkor-S Auto 2/ 50 mm 996 DM.
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