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2009

NEUHEITEN REPORT INTERNATIONAL

Seit es die 100er-Serie-AutomatikKameras für Polaroid-Packfilm 3 1/4 x 4 1/4 inch (8,5x10,5 cm) gibt, könnte es nur noch eine Frage der Zeit sein, wann auch die übriggebliebene Polaroid- Rollfilmkamera 110 B durch eine entsprechende Polaroid-Filmpack-Kamera für den Berufs- und den ernsthaften Amateurfotografen ersetzt werden würde. Ein solches Gerät hat Polaroid Corporation, Cambridge, Mass., jetzt in den USA vorgestellt. Einfacher zu bedienen sowie leichter und kleiner als das bisherige Modell ist Polaroid-Land-Kamera 180 im übrigen aber ausschließlich für die manuelle Bedienung eingerichtet, also ohne Belichtungsautomatik und elektronischen Verschluß, und hat auch einen entsprechenden »professionellen« Preis: US-Dollar 189,95 (etwa 800 DM) in den USA. International ist diese Kamera fürwahr: Aus Japan stammen Kameragehäuse (Yashica), Objektiv (Tomioka) und Verschluß (Seikosha); aus den USA Anbau-Blitzgerät und Film; aus Deutschland der Meßsucher (Zeiss-lkon). Das nicht auswechselbare Objektiv ist ein Tessartyp: Tominon 4,5/114 mit Blendeneinstellung bis 1:90 (!) und Entfernungseinstellungen bis 1 m nah (bei Abblendung auf 45 und 90 kann von 1 m bis unendlich ohne Entfernungseinstellung gearbeitet werden). Der Zentralverschluß Seika SLV arbeitet mit manuell einstellbaren Belichtungszeiten 1 bis 1/5,o s und B und ist mit M- und X-Synchronisation und einem Selbstauslöser versehen. Der Meßsucher für Entfernungsmessung und Bildbetrachtung hat einen neuartigen Parallaxausgleich zu bieten: Leucht-Formatbegrenzungen im Sucher wandern je nach Entfernungseinstellung nach innen und außen. Als Packfilmmaterial stehen der bekannte Polaroid-Land-Film Nr.107 36 DIN für jeweils 8 Schwarzweißbilder in 10s und Nr.108 20 DIN für Farbpositive in 60s zur Verfügung. Ein bemerkenswertes Anbau-Zubehörteil sei hier noch erwähnt, das Polaroid Nr. 280 Kolbenblitzgerät für AG-1 B-Blitzlampen mit Einstellautomatik: Mit dem Balgenauszug dieser Spreizenkamera während der Entfernungseinstellung wird automatisch auch die Blitzbirne im Reflektor der - mit Gehäuse und Objektiv verbundenen -Blitzleuchte nach vorne und zurück versetzt und damit zwischen 1 m und 3 m Objektabstand die Helligkeit des wirksamen Blitzes kontrolliert. Man erspart sich jegliches Leitzahlenrechnen und merkt sich bei 1/60s M-Synchronisation und 1 m bis 3 m Abstand nur noch Blende 45 bis 64 für Schwarzweiß und Blende 8 bis 11 für Farbe. Nun bleibt lediglich noch offen, wann die Kamera auch in Deutschland zu haben sein wird und wann wohl entsprechende Kamerarückteile - »Polaroid backs« - an die Hersteller von Großformatkameras (Graflex, Plaubel, Sinar) geliefert werden, damit jene daraus Polaroid-Filmpack-Adapter machen können.

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