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Artikel
2009
HINTER DEN KULISSEN
Die Kontroverse um Elektronik-Verschlüsse
reißt nicht ab: Es geht dabei schließlich nicht nur um die Frage, wie man die durch sie auftretenden technischen und wirtschaftlichen Probleme löst, als vielmehr auch darum, ob die unbestreitbaren Vorzüge des neuen elektronisch/mechanischen Prinzips, wie da sind
genauere Belichtungszeiten, mehr Zwischenwerte und sehr lange Verschlußzeiten einstellbar,
weicherer und leiserer Verschlußablauf,
geringere Störanfälligkeit und hohe Zuverlässigkeit, ob diese Eigenschaften zwei entschiedene Nachteile aufzuwiegen vermögen,
den zwei- oder mehrfach höheren Preis und
den wesentlich größeren Raum, den elektronisch/elektrische Bauelemente vorläufig noch einnehmen.
Immerhin sind nicht etwa die japanischen Elektronik-Verschlüsse die kleinsten. Allein der Prontor-Press electronic für Mittel- und Großformatkameras ist bis heute der kleinste elektronische Zentralverschluß. Verschlußmechanik und elektronische Bauteile sind bei dieser Konstruktion - mit Ausnahme der aufsteckbaren Batterie - im Ringraum des Verschlusses untergebracht, während bei den japanischen Typen im Ringraum nur Elektromagnete zu finden sind. Die Elektronik wird außerhalb des eigentlichen Verschlusses angeordnet (siehe Bild). Prontor-Werk Alfred Gauthier GmbH, 7543 Calmbach, liefert einen elektronischen Selbstspannverschluß der Größe I (Zeitenbereich 32 bis 1/,25 s) bereits aus; Compur-Werk GmbH & Co., 8 München 25, Steinerstr. 15, das Modell Compur electronic 3 für 32 bis 7200 s ebenfalls, während der zweiteilige Compur electronic 5 FS (32 bis 1/60 s; mit Fernbedienung) später folgt. Diese drei Verschlüsse sind nur für Fachkameras ab 6,5 x 9 cm geeignet.
Auch zwei andere große Verschlußhersteller, Copal und Seikosha, haben sich mit elektronischen Verschlüssen befaßt. Die vorgelegten Konstruktionen Copal Elec und Seiko ES, sowie die Kameramodelle 18 x 24 mm und 24036 mm, in denen diese Verschlüsse bis jetzt vorgesehen sind, sollen im folgenden beschrieben werden. Copal Elec ist für eine Vorwahl der Blende und anschließende selbsttätige Zeitensteuerung geschaffen worden. Nur für Blitzaufnahmen kann die Zeit (1/30 s) manuell eingestellt werden. Da man die Verschlußzeiten nicht übersehen kann und also nicht weiß, wann die kritische Grenze für den Stativgebrauch im Langzeitenbereich (etwa 1/30 s) erreicht ist, warnt hier dann ein Rotpunktsignal. Mit diesem Verschlußtyp arbeiten
Olympus Pen EM, eine Halbformatkamera mit einer Belichtungsautomatik von 1:2/2 s bis 1:16/ 1/500 s (Olympus Optical Co. [Europe] GmbH, 2 Hamburg 1, Steindamm 10);
Yashica Electro Half 18 x 24 mm für 1:1,7/2 s bis 1:16/1/5o0 s (in Deutschland nicht zu haben);
Yashica Electro 35, eine Kleinbildkamera mit Yashinon-DX 1,7/45, Schnelladesystem, Belichtungsautomatik zwischen 1:1,7/2 s und 1:16/1/500, s, Preis 399,- DM (Yashica Europe GmbH, 2 Hamburg 28, Billstraße 28).
Als programmgesteuerter Automatverschluß ist dagegen Seiko ES für die narrensichere Kamera - ohne Zeiten- oder Blendenvorwahl -geeignet. Über diese Eigenschaft hinaus, die mancher eher als Nachteil empfinden mag, wenn es darum geht, auch einmal nach der Motivgegebenheit individuell einstellen zu können, bietet der Verschluß noch die Flashmatic-Blitzautomatik für Kolben- und Elektronenblitze. Nach der Einstellung von Filmempfindlichkeit und Blitzzeit (1/30 s) wird jetzt noch die Leitzahl gewählt. Sodann läßt sich die Entfernung nur noch innerhalb des für die Belichtung ausreichenden Objektabstandes einstellen, während die anschließenden Nah- und Fernbereiche auf dem Einstellring blockiert sind. Die Unterbelichtungswarnung ist bei diesem Elektronik-Verschluß zugleich Batteriekontrolle. Mit Seiko ES arbeiten
Canonent OL 19 E 24x36 mm mit Belichtungsautomatik zwischen 1:1,9/ 1/15 s und 1:16/ 1/500 s;
Minolta Electro Shot 24 x 36 mm mit Rokkor-QF 1,8/40 und Belichtungsautomatik zwischen 1:1,8/ 1/15 s und 1:16/ 1/500 s, Preis 376,- DM (Dube Fototechnik, 2 Hamburg 1, Högerdamm 35);
Olympus 35 LE 24 x 36 mm mit Belichtungsautomatik zwischen 1:1,7/ 1/15 s und 1:16/ 1/500 s (Olympus Optical Co. Ltd., 3, 1 -chome, Kanda Nishiki-cho, Chijoda-ku, Tokio, Japan) ;
Ricoh Super Shot 24x 36 mm mit Rikenon 1,7/43, federmotorischem Filmtransport für 12 Aufnahmen, Schnelladesystem und Belichtungsautomatik zwischen 1:1,7/ 1/15 s und 1:16/ 1/500 s (Ricoh Co., 33, 4-chome, Magome-Nishi, Ota-ku, Tokio, Japan).
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