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2009

DIE EINÄUGIGE SPIEGELREFLEX-KAMERA UND IHRE EINSTELLUNG

Einäugige Spiegelreflex-Kameras (Typ Exakta - Varex usf.) erfreuen sich in Berufs- und Amateurkreisen erheblicher Beliebtheit - mit Recht. Ist es doch bestechend, mit verhältnismäßig kleinem optischen und Bedienungs-Aufwand bis unmittelbar vor der Aufnahme das Objekt beobachten und die Scharfeinstellung vornehmen zu können. Dieses Einstellen erfolgt nun aber meist nicht mit der für die jeweiligen Lichtverhältnisse ermittelten Blendengröße - obwohl diese erst das tatsächlich erzeugte Bild in bezug auf Lichtdichte und Schärfentiefe zeigt -, sondern vorteilhaft mit der größten Blendenöffnung. Durch den damit erreichten Lichtgewinn wird das in den Lichtschacht reflektierte Bild hell, und die Einstellung kann und muß zufolge der damit gleichzeitig herbeigeführten geringsten Schärfentiefe sehr sorgfältig vorgenommen werden. Beim nachfolgenden Zurückblenden auf die erforderliche Blendengröße wird das sichtbare Bild wieder abgedunkelt und die Schärfentiefe erweitert. Das Rückstellen der Blende ist nun der eigentliche - und einzige -wunde Punkt bei diesem Kameratyp. Manchmal wurde es vergessen und führte zwangsläufig durch Überbelichtung zu Fehlresultaten. So sind schon verschiedene Vorschläge gemacht worden, die Blendenrückstellung von der vollen auf die vorgewählte Öffnung zu erleichtern oder gar selbsttätig erfolgen zu lassen. Das eigentliche Prinzip einer selbsttätigen Blendenrückstellung wurde bereits im Jahre 1916 von F. Treitschke (DRP. 304408) vermittelt, wobei die darin festgelegte Anordnung allerdings nur für Zentralverschlüsse geeignet war. Einige gleichgerichtete Konstruktionen sind auch in den USA. vorhanden (vergleiche z.B. USA.-Patente Nr. 2,262,509, 2,269,401 und 2,311,822).
Ein weiteres bekanntgewordenes Konstruktionsprinzip für eine solche Einrichtung ist so aufgebaut, daß zwar die Blende zunächst vorgewählt und dann auf volle Öffnung gebracht werden kann, die Rückstellung auf die vorgewählte Öffnung aber von Hand - blind bis zum Anschlag - erfolgen muß. Dieses System bietet also ebenfalls keine Gewähr dafür, daß die Rückstellung nicht vergessen werden kann.
Deshalb ist eine von der Firma Jos. Schneider & Co., Kreuznach, geschaffene Einrichtung für die Blenden-Vorwahl und die vollautomatische -Rückstellung auf eben die vorgewählte Blendengröße zu begrüßen. Diese Neukonstruktion ist für den Praktiker deshalb von besonderer Bedeutung, weil die Blendenrückstellung auf die vorgewählte Öffnung vollautomatisch und gleichzeitig mit der Verschlußauslösung erfolgt, so daß Fehlresultate durch eine vergessene Blendenrückführung vollkommen ausgeschlossen sind.
In den nebenstehenden Abbildungen 1, 2 und 3 ist ein solches Spezialobjektiv der Firma Schneider mit eingebauter „Springblende" gezeigt, welche nach Wahl halb- oder vollautomatisch arbeitet. In Bild 1 bezeichnet A einen Rastenring für die Blendenvorwahl, 13 einen Spannring für die Einstellung der vollen Lichtstärke zur Bildbetrachtung und C einen Auslöseknopf für die Springblende. Letzterer kann ersetzt werden durch einen normalen Doppel- Drahtauslöser, dessen anderer Anschlußnippel in den Verschlußauslöser des Kameragehäuses eingeschraubt wird, wie in Bild 3 gezeigt. Die zeitliche Aufeinanderfolge ist hierbei so, daß die Blendenrückstellung unmittelbar vor der Verschlußauslösung erfolgt. Neben der halbautomatischen Bedienungsweise (Bild 1 und 2) wirkt eine solche Anordnung (Bild 3) also vollautomatisch. Mit einer neuesten Konstruktion wird nun unter Vermeidung des zusätzlichen Doppel-Drahtauslösers eine vollautomatische Wirkungsweise bei einer solchen beschriebenen „Springblende" vermittelt, welche somit für den bezeichneten Kameratyp erhebliche Vorteile bringt. Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung sei an Hand der untenstehenden Abbildungen 4 und 5 kurz erläutert: Durch Druck mit dem Daumen der einen Hand auf ein federndes Rändelsegment (11 b) wird der Blendenskalenträger (10) freigegeben und kann auf die gewünschte Blendenöffnung eingestellt
Diese neue Einrichtung dürfte sich viele Freunde erwerben. Auf dem Schneider-Ausstellungsstand der diesjährigen „photokina" in Köln wurde sie, neben anderen bekannten und neuen Aufnahme- und Wiedergabesystemen aus dein Herstellungsprogramm jener Firma, erstmalig gezeigt. Sie erweckte erhebliches Interesse in Berufs-undAmateurkreisen.
werden, in welcher er einrastet. Damit wurde eine Anschlagnase (10a) am Skalenträger (10) in die der Blendenöffnung entsprechende Stellung gebracht. Das Einstellen der Blende (3) auf die volle Öffnung erfolgt jetzt durch Drehen des Stellringes (6, 6a) bis zum Einrasten einer Blattfeder (9) mit Raststift, wobei gleichzeitig eine spiralförmige Zugfeder (7) gespannt wird.
Zum Ausrasten der Blattfeder (9) dient ein kuppelbarer Auslösestift (15), welcher parallel zur optischen Achse verschiebbar im Fassungsgehäuse gelagert ist und durch einen schwenkbaren Auslösehebel (19) betätigt werden kann, dessen oberes freies Ende unmittelbar dem Verschlulßauslöser (22) am Kameragehäuse anliegt. Die zeitliche Aufeinanderfolge ist hierbei so abgestimmt, daß die Freigabe der Blende und deren selbsttätige Rückführung auf die voreingestellte Öffnung unmittelbar vor der Verschlußauslösung erfolgt. Da für diese Arbeitsvorgänge also nur ein einziger Auslöseknopf (22) vorgesehen ist, sind Bedienungsfehler und damit etwa eintretende Fehlresultate vollkommen ausgeschlossen.

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