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Artikel
2009
FM TESTET
Olympus Pen FT
Halbformat + Reflexsystem + Innenmessung: Die neue Pen FT- Spitzenmodell im Kameraprogramm von Olympus Optical - will beweisen, daß sich die Vielseitigkeit einer echten Systemreflex durchaus mit der Wirtschaftlichkeit des »halbierten« Filmformats 18 mal 24 mm in Einklang bringen läßt. Hier die interessantesten Konstruktionsideen der Pen FT - für die Leser des Foto-Magazin unter die Lupe genommen
Porroprismensucher: Getarntes Reflexsystem
Bei Verwendung eines Porroprismen-Systems (Doppel-Umlenkprisma mit zwischengeschaltetem Spiegel und Vergrößerungslinse) werden die bildaufbauenden Lichtstrahlen seitlich in das Bildeinstellsystem ausgespiegelt - der Sucher kann in die Kamera verlegt werden. Das Resultat: ungewöhnlich kompakte Bauweise. Gleichzeitig bleibt durch diese Art der Lichtumlenkung ein wesentliches Plus der Halbformatkamera erhalten: Hochformat-Sucherbild bei quergehaltener Kamera = bequeme Aufnahmehaltung in den meisten Fotografiersituationen.
Innenmessung mit Leitzahlen
Das lnnenmeß-System der Pen FT (integrierende Messung nahe der Okularebene, zwei CdS-Widerstände mit Streulichtbegrenzern) erlaubt, mit zwei Meßmethoden zu arbeiten
Messung bei vollgeöffneter Blende. Stets optimal helles Sucherbild.
Messung mit eingestellter Aufnahmeblende. Zweckmäßig z. B. bei Verwendung von Nahvorsätzen ohne Übertragung der Blendenautomatik. Schärfentiefen-Kontrolle auf einen Blick..
Die Ermittlung der Belichtungskombinationen erfolgt auf neuartige Weise: Nach Vorwahl der Belichtungszeit wird der jeweilige Meßwert auf einer sog. Leitzahlen-Skala im Sucher abgelesen und auf eine korrespondierende Leitzahlen-Skala am Objektiv übertragen. Damit ist automatisch die Aufnahmeblende eingestellt. Umgekehrt ist auch Blendenvorwahl möglich, wobei durch Nachführung der Verschlußzeit die gewünschte Blenden-Leitzahl auf die Leitzahlen-Skala im Sucher übertragen wird. Zur Messung mit abgeblendetem Objektiv schließlich wird die Abblendtaste am Objektiv eingedrückt und der Zeitstellknopf soweit nachgeführt, bis die niedrigste Leitzahl im Sucher erreicht ist.
Die Doppelmessung der Pen FT garantiert größtmögliche Freizügigkeit bei hohem Meßkomfort. Das Leitzahlen-System dagegen ist auf die lichtstärken- und brennweitenabhängige Meßcharakteristik jedes einzelnen Objektivs abgestimmt und schließt dadurch Meßabweichungen weitestgehend aus.
Wechselobjektive von 20 bis 800 mm
Das Angebot an Wechselobjektiven zur Pen FT reicht z. Z. vom 20-mm-Weitwinkel (in Kürze lieferbar) bis zum 800-mm-Spiegelobjektiv. Auf eine Kleinbildreflex 24x 36 mm umgerechnet entspricht das einem Brennweitenbereich von 38 bis 1300 mm. Dazu kommt ein Vario-Objektiv mit knapp zweifachem Veränderungsbereich. Alle Objektive (mit Ausnahme des Spiegelobjektivs) haben automatische Springblende.
In sinnvoller Weise dominieren im Objektivprogramm der Pen FT die »formatfüllenden« langen Brennweiten. Dazu kommt in Kürze ein Standardobjektiv mit der ungewöhnlich hohen Lichtstärke 1:1,2: Die erweiterte Lichtreserve für niedrigempfindliche Feinstkornfilme, die sich dank dem relativ einstellunempfindlichen Halbformat voll nutzen lassen dürfte.
Rotationsverschluß mit voller Blitzsynchronisation
Der rotierende Metallverschluß der Pen FT verbindet die volle Freizügigkeit in der Verwendung von Wechselobjektiven und Nahvorsätzen - die nur der Schlitzverschluß bietet - mit voller Freizügigkeit der Blitzsynchronisation (das Hauptargument des Zentralverschlusses). X-Synchronisation für alle Verschlußzeiten von 1-1/5, s, M-Synchronisation von 1 bis 1/30s, an einem Umschaltknopf einzustellen.
Das Ablauftempo des Verschlusses ist mit 27 m/sek. vergleichsweise sehr hoch - die Dunkelpause des Rückschwingspiegels bei den meistgebrauchten Kurzzeiten dementsprechend kaum wahrnehmbar. Darüber hinaus schließt ein rotierender Verschluß Bildverzeichnungen, die bei horizontal ablaufenden Schlitzverschlüssen im »schnellen« Nahbereich auftreten können, aus.
Filmeinlegen mit Komfort
In gewisser Weise trägt auch die Pen FT dem Trend zum vereinfachten Filmeinlegen Rechnung. Freilich nicht durch ein eigenes Ladesystem, sondern »nur« durch eine Verbesserung der konventionellen Einlege-Methode: Beim öffnen der Rückwand durch Herausziehen der Rückspulkurbel-Achse wird der Kassettenraum völlig freigegeben - man braucht die Filmpatrone nur hineinfallen zu lassen. Zahlreiche Schlitze in der Aufwickelspule machen das Befestigen des Filmanfangs leicht.
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