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Artikel
2009
FM TESTET
Rollei 35
Mit der Rollei 35 - der »kleinsten Präzisionskamera auf dem Weltmarkt für das Format 24 x 36 mm« -haben sich die Rollei-Werke nach Kleinstbild 16 mm und zusammen mit »Einäugig 6 x 6« jetzt auch auf dem Kleinbildsektor engagiert - und das mit aller Konsequenz. Mit der Kamera, deren Abmessungen jeder Halbformatkamera zur Ehre gereichen würden, könnte Fotografieren die Bedeutung wiedererlangen, die in den vergangenen Jahren mehr und mehr verlorenging: mit einer kleinen Kamera große Bilder zu machen - und nicht umgekehrt. Bei der Beurteilung der Rollei 35 hat der Hauptakzent ganz zwangsläufig auf den konstruktiven Finessen (und Kompromissen) zu liegen, mit denen die Forderung »Präzision plus Komfort bei kleinsten Abmessungen« verwirklicht worden ist
Objektiv: Das Zeiss-Tessar 3,5/40 ist eine Sonderausführung für die Rollei 35, das zwei Vorzüge miteinander verbindet: raumsparende Konstruktion durch versenkbaren Tubus und scharfstell-unempfindliche kurze Brennweite. Das Objektiv kann nur bei gespanntem Verschluß entriegelt und im Gehäuse versenkt werden, andererseits bleibt der Auslöser gesperrt, bis das Objektiv in Aufnahmestellung gebracht ist. Der Vorteil großer Aufnahmebereitschaft und -sicherheit wird hier zwangsläufig mit einer gewissen Einengung der individuellen Bedienungsgewohnheiten erkauft.
Belichtungsmessung: Der CdS-Belichtungsmesser in der Rollei 35 bietet gerade so viel Komfort, als ohne Einschränkung der Freizügigkeit in der Belichtungsmanipulation und Motivbelichtung vertretbar ist: Zeit- und blendengekuppelte Meßzeigernachführung in einem Meßfenster an der Kameraoberseite, aber keine Messung im Sucher. Die Mallory-Knopfzelle PX 13 (PX 625 bei Minustemperaturen) ist im Kassettenfach untergebracht und damit nur bei geöffneter Kamera auszuwechseln.
Verschluß: Mitentscheidend für die superkleinen Abmessungen der Rollei 35 ist auch der miniaturisierte Zentralverschluß (1/2-1/500 s+B), eine Team-Entwicklung von Compur und Rollei. Seine Bauelemente sind äußerst raumsparend zum Teil in das Kameragehäuse verlegt.
Filmeinlegen: Ein weiterer Platzspartrick: Die Filmpatrone wird nicht mehr von oben her eingelegt, sondern von der Seite her eingeschoben. Dazu ist es notwendig, Kamerarückwand und -boden ganz abzuziehen. Um mögliche Beschädigungen der Filmandruck-platte hierbei auszuschließen, ist die Andruckplatte von der Rückwand getrennt und abklappbar über der Filmbühne angebracht worden - beim Filmeinlegen ist diese technische Variante zu beachten.
Bedienungsfunktionen: Rollei-typisch sinnvoll wurde die Anordnung der Bedienungselemente gelöst: »Primär«-Elemente wie Zeit-, Blenden-, Entfernungs- und Schärfentiefeskalen sowie die Belichtung sind von oben zu kontrollieren, während alle »Sekundär«- Funktionen (Zubehörschuh, Filmzählwerk, Gehäuse-Entriegelung und Rückspulkurbel) an die Kameraunterseite verlegt worden sind.
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