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Normtest

Canon EF, Konica T3

In den vier vorausgegangenen Ausgaben von COLOR Foto-Journal wurden die technischen Eigenschaften der Kleinbild-Spiegelreflexkameras Asahi Pentax K 2, Contax RTS, Minolta XE-1, Nikkormat EL, Yashica FX-1 getestet und besprochen. Bei diesen Kameras erfolgt die automatische Belichtungssteuerung durch automatische Steuerung der Belichtungszeit. Die Objektiv-Blendeneinstellung wird vom Fotografen vorgewählt. Bei den beiden in diesem Test vorgestellten Kameras erfolgt die automatische Belichtungssteuerung durch automatische Steuerung der Objektivblende, während die Belichtungszeit vom Fotografen vorgewählt wird.

Canon EF und Konica T3

Zwei Spiegelreflexkameras für das Kleinbildformat mit Belichtungsautomatik, durch Steuerung der Objektivblende.
Natürlich können auch mit den beiden Kameras nicht automatische, also manuelle Belichtungsmessungen nach dem Prinzip der Offenblendenmessung oder der Arbeitsblendenmeßmethode durchgeführt werden.
Sofort stellt sich nun die Frage: Ist nun die Belichtungsautomatik durch automatische Steuerung der Objektivblende oder die Belichtungsautomatik durch die automatische Steuerung der Belichtungszeit die praxisbezogenere, universellere, robustere, genauere, kurz die bessere Belichtungsautomatik? Könnte diese Frage sofort mit einem Wort eindeutig beantwortet werden, so würden nicht beide Belichtungsautomatiksysteme nebeneinander bestehen.

Für die Blendenautomatik spricht

Die Verschlußzeit, die mit dem eingesetzten Objektiv noch verwacklungsfrei gehalten werden kann (z. B. 125 sek. bis 1/60 sek. oder noch längere Zeiten bei 50 mm Objektiv) oder die Belichtungszeit, die einen erwünschten Bewegungsunschärfeeffekt erzielt, wird gewählt. Die Kamera stellt automatisch die Objektivblende ein, die bei der Filmempfindlichkeit den Beleuchtungsverhältnissen entspricht. Der Grundgedanke ist dabei: Der Fotograf fokussiert auf das Hauptmotiv, das also auch bei relativ großer Blendenöffnung scharf erfaßt wird. Bewegungsunschärfe wird durch die gewählte Belichtungszeit Vermieden. Reicht der Funktionsbereich der Blendenautomatik bei ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen nicht aus, so wird dies deutlich im Sucher angezeigt. Der fortgeschrittene Amateur, der eine zusätzliche Bildgestaltung durch gezielte Schärfentiefe erreichen möchte, kann dies durch einfache Zeitverstellung im Automatikbetrieb oder durch manuelle Belichtungsmeßtechnik erreichen.

Bei der Blendenautomatik zu bedenken

An der Kamera können in der Regel nur Objektive des gleichen Fabrikats und Systems verwendet werden, wenn die Belichtungsautomatik wirksam sein soll. Fremdobjektive können also nur mit Einschränkung benutzt werden. Gerade bei der Canon EF läßt die umfangreiche Palette von ausgezeichneten Spitzenobjektiven den Wunsch nach Fremdobjektiven kaum aufkommen. Die Konica verfügt ebenfalls über ein komplettes Objektivprogramm mit guten Objektiven.
Das mechanische System, das vom gemessenen Belichtungswert die Blendenvorwahl ableitet, ist Feinmechanik mit leicht beweglichen Teilen und deshalb vergleichsweise etwas weniger robust gegen Stoßbelastungen. Nun kann man aber doch davon ausgehen, daß der Amateur seine wertvolle Kamera schonend behandelt und nicht unnötigen "Fallversuchen" aussetzt.
Es ist keine Frage, daß es keiner Kamera und keinem Objektiv gut bekommt, wenn es auf harten Steinboden fällt.

Für die Belichtungsautomatik mit Zeitsteuerung spricht

Einfachere und robustere Blendenmechanik. Die Belichtungswerte werden nur elektronisch, d. h. ohne empfindliche Meßwerke, zur Zeitsteuerung benützt.
In der Regel werden die gemessenen Belichtungswerte ausgezeichnet reproduzierbar und genau unabhängig von Temperatur und Lage der Kamera in Belichtungszeit umgesetzt. (Kameras, die über Blendenautomatik mit Servomotorantrieb verfügen, wurden bei dieser vergleichenden Betrachtung ausgeklammert, da sie eine eigene Kameraklasse, auch im Preis, darstellen. Kameras, die nach diesem Funktionssystem arbeiten, gehören auf Grund ihrer technischen Ausstattung zur Spitzenklasse der Kleinbildsystemkameras.)
Ein sehr weiter Verschlußzeitenbereich von 1/2000 sek. bis zu 100 sek. (um hier einen technisch machbaren, aber fotografisch hypothetischen Wert zu nennen) läßt sich technisch ohne außergewöhnlichen Aufwand realisieren. Fremdobjektive, insbesondere Exoten wie extreme Teleobjektive, Spiegelobjektive, Lupenobjektive, Vergrößerungsobjektive für Nahaufnahmen, auch "Eigenbauobjektive" wie Linsen bzw. Brillengläser für Effektaufnahmen und natürlich jede Art von Balgengerät, lassen, an die Kamera angesetzt, den Automatikbetrieb zu.

Bei den Belichtungsautomaten mit Zeitsteuerung ist zu bedenken

Für manche Aufnahmebedingungen ist eine vernünftige Blendenvorwahl zu treffen, um zu vermeiden, daß evtl. zu lange Belichtungszeiten zu verrissenen oder bewegungsunscharfen Aufnahmen führen. Um diesen möglichen Fehler zu verhindern, wird ja von dem Belichtungsmeßsystem die für die Belichtungszeit vorgesehene Belichtungszeit im Sucher angezeigt.
Natürlich kann es passieren, daß man bei ungünstigen Lichtverhältnissen eine gegebene Aufnahmesituation erfaßt, schnell auslöst, und dann, weil man in der Eile nicht mehr darauf geachtet hatte, wegen zu langer Belichtungszeit eine bewegungsunscharfe Aufnahme bekommt.
Betrachten wir nun diese Aufnahmesituation bei ungünstigen Lichtverhältnissen bei einer Kamera mit Blendenautomatik:
Der Verschluß wird schnell, bei den gegebenen ungünstigen Lichtverhältnissen, ohne daß die Zeiteinstellung korrigiert wird, ausgelöst. Es wurde aber nicht darauf geachtet, daß der Funktionsbereich der Blendenautomatik überschritten wurde. Die Folge ist: Aufnahme völlig unterbelichtet.
Im Grenzbereich, bei ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen. ist jedes automatische Belichtungssystem auf ihre Unterstützung angewiesen. Um zu optimal belichteten Aufnahmen mit vernünftiger Schärfentiefe zu gelangen, muß die Objektivblende und die Belichtungszeit mit dem Bildmotiv und einer evtl. Bewegungsunschärfe in vernünftiger Weise abgestimmt werden.
Sie können selbst entscheiden, welches der beiden Belichtungsmeßsysteme und Automatiksysteme Ihrer Art zu fotografieren mehr entspricht.
Der Amateur, der sich möglichst wenig mit der Technik befassen möchte, trotzdem aber zu gut belichteten Aufnahmen bzw. Dias kommen möchte, wird sich eher für eine Kamera mit Blendenautomatik entscheiden.
Der Amateur, der gerne seine Bilder bewußt durch Beeinflussung der Tiefenschärfe gestaltet, der gerne experimentiert und mit extremen Brennweiten fotografiert, wird sich eher für eine Kamera mit Belichtungsautomatik durch Zeitsteuerung entscheiden.
Ergänzend hierzu noch zwei Zahlen. Die Blendenautomatik "meistert" für eine gegebene Zeiteinstellung im Automatikbetrieb ein Beleuchtungsverhältnis von 1:128 bei einem Objektiv mit der größten Blende f 1,4 und der kleinsten Blende f 16. Die Belichtungsautomatik mit Zeitsteuerung "meistert" automatisch für eine gegebene Blendeneinstellung ein Beleuchtungsverhältnis von 1:100000 für eine Kamera mit ca. 1/1000 sek. kürzeste Belichtungszeit und einer längsten Belichtungszeit von 100 sek. (um hier einen technisch machbaren, fotografisch hypothetischen Wert zu nennen), die sich bei Automatikbetrieb einstellt.

Canon-Objektivbajonett

Das Objektivbajonett, das bereits 1959 eingeführt wurde, unterscheidet sich im Verriegelungsprinzip, Objektiv mit der Kamera, von den übrigen Objektivbajonettausführungen. Beim Canon-Objektivbajonett wird das Objektiv in der richtigen Position, roter Punkt bzw. auf Automatik gerasteter Taststift nach oben, in das Objektivbajonett eingesetzt und durch Drehen eines Bajonettrings im Uhrzeigersinn um 1/8 bis 1/4 Umdrehung verriegelt. Die Verbindung Objektiv-Kamera ist sehr präzise und unverrückbar fest. Die Verbindung ist auch stärkeren Belastungen gewachsen. Der Verriegelungsknopf, der den Blendenring in der Automatikposition fixiert, kann in der Dunkelheit als Tastknopf dienen. Dieser Hilfstastknopf ist auch erforderlich, weil das Objektiv genau in der richtigen Position in das Objektivbajonett eingesetzt werden muß, um es mit der Kamera verriegeln zu können. Bei unsachgemäßem Einsetzen bzw. Herausnehmen des Objektivs können sich Kamerabajonett mit dem Objektivbajonett gegenseitig verklemmen.

Konica-Objektivbajonett

Das Objektiv rastet leicht im Uhrzeigersinn bei einem Rastwinkel von ca. 500 ein. Die Verbindung Objektiv-Kamera ist präzise und fest. Am Objektiv ist ein roter Punkt zur Kennzeichnung der Einsatzposition. Ein Tastknopf ist nicht vorhanden. Der Winkelbereich, in dem das Objektiv in das Bajonett eingesetzt werden kann, ist ausreichend groß. Beschädigungen des Objektivbajonetts erscheinen ausgeschlossen.

Drehrichtung für Blende und Fokussierung

Bei beiden Kameras wird bei Drehen im Uhrzeigersinn, Kamera in Aufnahmeposition vor dem Auge, die Blende größer (also von f 16 in Richtung f 1,4). Die Fokussierung erfolgt von Unendlich gegen Nah ebenfalls bei Drehung im Uhrzeigersinn. Beide Drehrichtungen widersprechen den Normvorschlägen, der DIN 4522, die den umgekehrten Drehsinn vorgeschlagen hat. Tatsächlich sind im Welthandel Kameras sowohl mit der einen als auch mit der anderen Drehsinnrichtung anzutreffen.
An sich ist es völlig gleichgültig, an welchen Drehsinn man sich für Blendenöffnung und Fokussierung gegen Nah gewöhnt. Wenn man jedoch zwei Kamerasysteme besitzt, ist es mitunter störend, wenn die Drehsinnrichtungen unterschiedlich sind.
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) wird privatwirtschaftlich finanziert (wie auch das Unabhängige Foto-Physikalische Testinstitut NORMTEST). Die Normenvorschläge werden zusammen mit den Herstellern ausgearbeitet. Nicht immer reicht die Überzeugungskraft der Normenfachleute, die auf internationaler Ebene zusammenarbeiten, aus, um z. B. alle Kamerahersteller der Welt, einschließlich der Deutschen, unter einen "Hut" zu vereinigen, da oft starke wirtschaftliche Interessen einzelner Unternehmer und auch Nationen dagegen sprechen.

Der Verschluß

Beide Kameras verfügen über einen vertikal ablaufenden Metallschlitzverschluß mit der Ablaufrichtung von oben nach unten, in der Kamera bezogen, auf das Sucherbild von unten nach oben.
Die Verschlußablaufzeit, in der sich die Verschlußvorhänge von oben nach unten bewegen, ist kurz und entspricht den Ablaufzeiten wie sie bei den anderen bisher getesteten Kameras mit Metallschlitzverschluß festgestellt werden konnten.
Bezogen auf 23 mm Diabreite ist die Vorhanglaufzeit:
Für die Canon EF 5,6 ms; für die Konica T 3 5,5 ms.
Mit dieser hohen Vorhanggeschwindigkeit können Amateurblitzgeräte mit jeder Verschlußzeit bis einschließlich 1/125 sek. synchronisiert werden.
Die Verschlußoffenzeit, d. h. die Zeit, während der das Filmfenster von den Verschlußvorhängen vollständig freigegeben ist und unter Berücksichtigung der X-Kontaktverzögerung, ist: s. Tab. Die Sollbelichtungszeiten werden sehr gut eingehalten. Die Toleranzgrenzen, entsprechend den Normvorschlägen, werden mit Sicherheit bei allen Betriebsbedingungen und auch bei -20xGRADxC eingehalten. Die Norm DIN 19016 fordert nur -10xGRADxC Betriebstemperatur für die Einhaltung des Toleranzschemas.
Beide Kameras verfügen über mechanisch definierte Verschlußzeiten. Die Canon EF hat außerdem für die langen Verschlußzeiten von 1 sek. bis 30 sek. eine elektronische Zeitsteuerung. Aus den Verschlußzeitdiagrammen der beiden Kameras läßt sich auch im Vergleich mit den Verschlußzeitdiagrammen von elektronisch kontrollierten Verschlüssen eine genaue und reproduzierbare Verschlußfunktion erkennen.
Die etwas größere Streuung der Verschlußzeiten von mechanisch definierten Verschlußzeiten, besonders bei den mittleren und längeren Verschlußzeiten sind bei der hier gezeigten Größenordnung zwar meßtechnisch zu erfassen, aber für die praktische Aufnahmetechnik bedeutungslos.
Auch die Ungleichmäßigkeit (r), das Verhältnis der längsten zur kürzesten Belichtungszeit längs der Verschlußablaufrichtung, ist bei beiden Kameras sehr gut: Bei der Canon EF r = 1,03 und bei der Konica T3 r = 1,12. Die Maximaltoleranz für die Ungleichmäßigkeit ist entsprechend den DIN-Vorschlägen r = 1,5. Die beiden Kameras funktiontieren wie bereits erwähnt auch bei Kameratemperaturen von
-20xGRADxC einwandfrei ohne besondere Präparation des Verschlusses.
Die Veränderung der Belichtungszeit durch den Einfluß der Temperatur ist unbedeutend. Details entnehmen Sie bitte den Tabellen zu den einzelnen Meßwerten. Veränderungen der Verschlußzeit durch Altern" mit zwei Temperaturschleifen von -20xGRADxC bis +40xGRADxC innerhalb 48 Stunden sind nicht größer als die durchschnittliche Streuung (1-2%) und deshalb nicht als signifikant anzusehen. Bei beiden Kameras, deren Verschlußzeiten wie bereits wiederholt erwähnt wurde, mechanisch definiert sind, konnte jedoch ein gewisser "Einlaufeffekt" der fabrikneuen Kameras beobachtet werden. D. h. die Streuung und Reproduzierbarkeit der Verschlußzeiten verbesserte sich geringfügig bei den einzelnen Kontrollmessungen zwischen den Temperaturschleifen. Die Verschlußzeiten und die Streuung wurden aus jeweils ca. 20 Einzelzeitmessungen für jede Belichtungszeit ermittelt, nachdem der Verschluß bereits ca. 500 Auslösungen bei verschiedenen Verschlußzeiten absolviert hatte. Die Verschlußauslösung bei der Canon EF ist angenehm weich, jedoch ohne eindeutig definierten Druckpunkt. Das gezielte Auslösen des Verschlusses in einem bestimmten Sekundenbruchteil wie es z. B. für Sportaufnahmen erforderlich ist, muß bei der Canon EF geübt werden, damit die Kamera nicht "verrissen" wird.
Der deutliche Druckpunkt des Auslösers der Konica T 3 erleichtert zeitpräzises Auslösen des Verschlusses, ohne die Kamera zu verreißen.
Mit dem Druckpunkt des Auslösers ist bei der Konica sehr sinnvoll der Belichtungswertspeicher kombiniert. Darauf werden wir noch zu sprechen kommen. Bei der Canon EF kann der Schwingspiegel hochgeklappt arretiert werden, was bei extremen Nahaufnahmen von Vorteil sein kann.

Sucher

Die Canon EF verfügt über eine Mattscheibe mit Schnittbildindikator im Zentrum, umgeben von einem Mikroprismenring und einem, allerdings sehr schmalen Mattscheibenring. Die Außenzone bildet eine Fresnellinse. Die Sucherscheibe bei der getesteten Konica T3 hat einen Schnittbildindikator im Zentrum, umgeben von einem Mattscheibenring. Die Außenzone ist eine Fresnellinse. Die Kamera ist auch mit Mattscheibe mit Mikroprismenraster im Zentrum erhältlich.

Skalen im Sucher

Die Mattscheibe und die Skalen im Sucher sind bei der EF sehr gut zu überblicken. Die Augen müssen jedoch, um die Skalen zu betrachten, auf eine kürzere Entfernung akkomodiert werden. Dasselbe gilt für die Konica T3, doch ist es ein wenig schwieriger, die Mattscheibe und Skalen im Sucher mit einem Blick zu erfassen.
Wie bereits in COLOR 1/76 erwähnt, wird dadurch die Konzentration auf das Bildmotiv erleichtert, andererseits müssen die Skalen und Zeiger bewußt betrachtet werden, um die gemessenen Belichtungswerte bzw. Blendenwerte zu erkennen.
Die Zeitskala ist bei der Canon EF unter dem Sucherbild klar und deutlich zu sehen. Die gewählte Belichtungszeit wird durch eine Gabel eingerahmt. An dieser Stelle soll der große, über den Rand der Kamera hinausragende Zeitwählknopf lobend erwähnt werden. Die Zeitvorwahl ist durch diesen Knopf mit dem Zeige- bzw. Verschlußauslösefinger ausgezeichnet zu bedienen. In Ergänzung mit der klar sichtbaren Zeitenskala im Sucher wird die schnelle Vorwahl einer gewünschten Belichtungszeit sehr erleichtert.
Die Blendenskala, die automatisch die größte und kleinste Blende des eingesetzten Objektivs anzeigt, ist rechts außerhalb des Sucherbildes. Der Meßzeiger im Sucher zeigt die Blende an, die bei der gewählten Verschlußgeschwindigkeit der Filmempfindlichkeit und den Beleuchtungsverhältnissen entsprechend erforderlich ist, um zu einer richtig belichteten Aufnahme zu kommen. Ist das Objektiv auf Automatikbetrieb (A) gerastet, stellt sich im Moment des Auslösens des Verschlusses, die Objektivblende auf diesen angezeigten Wert. Ist das Objektiv nicht in der Automatikraststellung, sondern steht der Blendenring auf einem Blendenwert von 1,4 bis 16, so ist dies nicht im Sucher zu erkennen! Bei der manuellen Belichtungsmessung muß man sich merken, welche Blende (z. B. 5,6) am Objektiv eingestellt wurde. Für den Abgleich der richtigen Belichtung muß die Belichtungszeit verändert werden, bis der Belichtungsmeßzeiger auf die am Objektiv eingestellte Blende (z. B. 5,6) einspielt. Für die Belichtungszeiten können nur die festgerasterten Belichtungszeiten gewählt werden. Zwischenwerte für die Belichtungszeit sind nicht möglich. Für die Blendenautomatik stellt sich beinahe stufenlos jeder Blendenwert bei der automatischen Belichtungssteuerung ein.
Kameras mit Zeitautomatik sind in puncto Informationsgehalt im Sucher konsequenter. Wird doch im Sucher angezeigt, ob der Automatikbetrieb oder der manuelle Belichtungsmeßbetrieb gewählt ist. Außerdem werden im Sucher gemessene und eingestellte Belichtungszeit einprägsam gleichzeitig gezeigt.
Bei der Konica T 3 ist die gewählte Belichtungszeit in einem Fenster unter dem Sucherbild zu sehen. Blendenskala und Belichtungsmeßzeiger sind rechts außerhalb des Bildfeldes. Nur die Spitze des Meßzeigers ragt wie auch bei der Canon EF etwas in das Bild. Wie bei der EF wird auch bei der Konica im Sucher nicht angezeigt, ob Automatikbetrieb oder manueller Belichtungsmeßbetrieb durch den Objektivblendenring gewählt wurde. Bei beiden Kameras läßt sich der Automatikbetrieb sicher arretieren, um Bedienungsirrtümer zu vermeiden. Die Grenzen des Belichtungsmeßsystems werden bei beiden Kameras sehr gut durch rote Zonen oder wie bei der Konica durch transparent-rote Fahnen, die über die Blendenskala geschwenkt werden, angezeigt. Selbstredend sind die Skalen im Sucher nur bei ausreichender Objektbeleuchtung zu erkennen.

Belichtungsmeßsystem

Das Belichtungsmeßsystem der Canon EF enthält ein Silizium-Fotoelement als Lichtempfänger. Die Belichtungsmessung ist ausgezeichnet linear und genau. Selbst bei geringer Helligkeit ist keinerlei Trägheit des Meßsystems zu beobachten. Der dynamische Meßbereich des Belichtungsmeßsystems ist ausgesprochen groß und erreicht mit Sicherheit den Belichtungswert -2 bei sehr geringer Objekthelligkeit.
Die Ausbildung der Zonen gleicher Meßempfindlichkeit ist für unproblematische Messungen bei Automatikbetrieb zweckmäßig. Die empfindliche Meßzone ist verhältnismäßig groß, so daß bei schwierigen Belichtungsmessungen oder Gegenlichtaufnahmen der Belichtungswertspeicher der Kamera genützt werden sollte. Der Belichtungswertspeicher soll Belichtungsnahmessungen ermöglichen. Der Knopf, der zum Speichern des Belichtungsmeßwertes gedrückt werden muß, befindet sich oben auf der Kamera links neben dem Sucher.
Gehen wir davon aus, daß Sie die Kamera mit der rechten Hand halten und der Zeigefinger der rechten Hand im Bereich des Zeitschalters oder Auslösers positioniert ist, so können Sie den Belichtungswertspeicher mit dem Zeigefinger der linken Hand drücken, wenn der Daumen der linken Hand die Kamera von unten faßt. In dieser sehr ungewöhnlichen Kamerahaltung gelingt es bei gutem Willen, mit dem Ringfinger der linken Hand das Standardobjektiv zu fokussieren. Die Bedienungsanleitung der Canon EF schlägt für die Benutzung des Belichtungswertspeichers folgendes vor: 
1. Aufnahmeobjekt im Sucher so positionieren, wie Sie es auf der Aufnahme haben möchten.
2. Hauptmotiv scharf stellen.
3. An das Objekt herantreten, Nahmessung durchführen und Belichtungswert durch Druck auf den Speicherknopf speichern.
4. Wieder zurücktreten und ursprüngliche Aufnahmeposition einnehmen.
5. Aufnahmeobjekt wieder anvisieren und Verschluß auslösen.
Es ist schade, daß sich die Canon EF mit dieser Unzulänglichkeit in der Handhabung des Belichtungsmeßwertspeichers einige Minuspunkte einhandelt. Die sonst in allen anderen Funktionsbereichen ausgezeichnete Kamera hätte es auch verdient, mit einem bedienungs- und funktionsgerechten Belichtungswertspeicher ausgerüstet zu sein. 
Das Belichtungsmeßsystem der Konica T3 enthält einen Zwillings-CdS-Fotowiderstand. Die Belichtungsmessung ist linear und genau und praktisch ohne Meßverzögerung in einem Beleuchtungsbereich, in dem ohne Stativ gearbeitet werden kann. Die Ausbildung der meßempfindlichen Zonen sind für problemlose Beleuchtungsverhältnisse bei Automatikbetrieb geeignet. Gerade bei der Konica bietet sich wegen der außerordentlich praxisgerechten Bedienungsweise des Belichtungswertspeichers die häufige Benutzung dieser Speichereinrichtung an. Sie machen eine Belichtungs-Nahmessung, indem Sie an Ihr vorgesehenes Aufnahmeobjekt herantreten, die Kamera auf das Objekt richten und den Auslöser bis zum deutlich fühlbaren Druckpunkt antippen. Nun haben Sie den Belichtungsmeßwert gespeichert, können zurücktreten, Ihr Objekt anvisieren , fokussieren und schließlich auslösen. Solange Sie den Finger auf dem Auslöser gedrückt halten, bleibt Ihr Meßwert gespeichert. Sie können sich also für Ihre Bildgestaltung Zeit lassen. Auch Belichtungsmessungen für Gegenlichtaufnahmen können in Bruchteilen von Sekunden gespeichert werden.
Der Vorgang ist etwa so:
Sie richten die Kamera im ungefähren Winkel von 90xGRADx seitlich zur Sonne schräg nach unten, speichern den Meßwert, richten die Kamera jetzt auf Ihr Aufnahmemotiv, fokussieren und lösen aus. Die von Konica gebotene Lösung des Belichtungswertspeichers ist beispielgebend, praxisbezogen und funktionelle Die relative spektrale Empfindlichkeit des Belichtungssystems der Canon EF weist bei der Farbe blau eine zu geringe Empfindlichkeit auf. Trotzdem ist die Empfindlichkeit für blau relativ hoch im Vergleich zu anderen Belichtungsmeßsystemen. Es wurde bereits wiederholt darauf hingewiesen, daß den Kameraherstellern aus technischen Gründen die Hände gebunden sind und sie gezwungen sind, einen Kompromiß aus Belichtungsmeßsystem, Empfindlichkeit und guter Blauempfindlichkeit zu finden. Die von Canon gebotene Blauempfindlichkeit ist unter, Berücksichtigung der Gegebenheiten als sehr gut zu bezeichnen. Bei der Konica T 3 wird die Intensität der Farbe blau überhaupt nicht gemessen.
Um Belichtungsmeßfehler zu vermeiden, ist es von Vorteil, für die Belichtungsmessung Motivzonen mit mehreren Farbtönen und Grauwerten zu wählen. Die relativ großflächige Ausbildung der Meßzonen bei beiden Kameras sorgt in fast allen Fällen für eine ausgeglichene Mischung der Farben und Grauwerte. In den technischen Daten sind noch weitere Details bei den beiden Kameras aufgeführt, die möglicherweise Ihr Interesse finden. Die Canon EF verfügt über ein von Canon so bezeichnetes Canon Auto Tuning (CAT)-Verfahren, welches in den technischen Daten erwähnt ist. Unter CAT-Verfahren versteht Canon ein Verfahren, bei dem die Objektivblende mit einem Blitzkupplungsring A 2 oder B 2 in Verbindung mit dem Canon Speedlite 133 D (Elektronenblitzgerät) bei Verstellen der Entfernung derartig elektrisch beeinflußt wird, daß im scharf gestellten Entfernungsbereich die richtige Blitzdosierung erreicht wird. Für das CAT-Verfahren gibt es laut mir vorliegender Information gegenwärtig 4 Canon-Objektive. 2 Normalobjektive 50 mm mit Lichtstärke f 1,4 und f 1,8 und zwei Weitwinkelobjektive 35 mm mit Lichtstärke 1,2 und 3,5.

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