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Kamera-Klassiker von morgen:
Minolta SR-T 101
Vor 26 Jahren wurde auf der photokina die Minolta SR-T 101 vorgestellt - eine Kamera ganz im Stil ihrer Zeit, aber ihrer Zeit doch etwas voraus. Ein Blick auf jene Kamera, mit der Minolta eine große und erfolgreiche Familie gründete.
Wenn man Hobbyfotografen, die schon einige Zeit dabei sind und die sich nicht nur für ihre Bilder, sondern auch für die technische Entwicklung interessieren, nach der ersten Spiegelreflexkamera aus dem Hause Minolta fragt, wird man oft "SR-T 101" als Antwort bekommen. Zwar war Minolta bereits vorher mit einigen SLR-Kameras (der SR-Serie) auf dem Markt vetreten, aber erst mit der SR-T 101 legte man den Grundstein für einen Erfolg, der - wenngleich nicht immer ungebrochen - noch nach einem guten Vierteljahrhundert anhält.
Aus heutiger Sicht ist die SRT 101 eine kantige, nicht eben elegante Kamera. Bei ihrem Erscheinen lag diese Formgebung jedoch voll im Trend. Die SR-T 101 wendet sich an den engagierten Fotografen, denn trotz ihrer eher karg anmutenden Ausstattung ist sie alles andere als ein einfacher Knipskasten.
Der Schnellschalthebel weist bereits einen Knauf aus Kunststoff auf, Filmtransport und Verschlußaufzug sind mit seiner Hilfe zu bewerkstelligen.
"CLC"-Messung
Die Belichtungsmessung erfolgt bei offener Blende, sofern die Kamera mit einem MC-Rokkor bestückt ist. Die Objektive dieser Serie kamen mit der SR-T 101 heraus und blieben bis zur Einführung der Minolta XD-7, deren Blendenautomatik die MD-Objektive nötig macht, aktuell. Wird die Belichtungsmessung mit einer SR-T 101 und Objektiven ohne MC-Fassung vorgenommen, steht die Arbeitsblendenmessung zur Wahl. Die große Abblendtaste rechts unten am Objektivträger macht sie möglich - wie auch die Beurteilung der Schärfenzone im Sucher.
Zu der automatischen Belichtungsmessung: Die Offenblendmessung erfolgt nicht einfach mittenbetont integral, sondern mit Kontrast-Meßwert-Kompensation (genannt "CLC"). Bei dieser ersten, einfachen Variante einer Mehrfeldmessung fällt das Licht aus dem Objektiv über den Spiegel auf zwei CdS-Fotowiderstände im Prisma, deren Meßergebnisse sich gegenseitig beeinflussen. Eine Meßzelle erfaßt den oberen, die andere den mittleren Teil des Bildes, was allgemein zu einer besseren Belichtung führt. Allerdings ist dieses Meßsystem noch nicht perfekt sehr starke Kontraste kann es nicht kompensieren.
CdS-Zellen sind die Nachfolger der Selen-Meßzellen. Den dafür nötigen Strom liefert eine 1,35-Volt-Knopfzelle vom Typ PX 625 im Kameraboden.
Sieht man vom Belichtungsmesser ab, ist "manuell und mechanisch" die Devise, nach der die SR-T 101 konstruiert wurde. Die Filmempfindlichkeit - von ASA 6 bis 6400 - wird manuell über das Verschlußzeitenrad in den Belichtungsmesser eingegeben. Der Belichtungsabgleich erfolgt ebenfalls manuell. Der Tuchschlitzverschluß ist mechanisch gesteuert. Horizontal ablaufend, bildet er die Zeiten von einer bis 1/1000 Sekunde, hinzu kommt die "B"-Einstellung.
Praxisgerecht sind Drahtauslösergewinde, Spiegelvorauslöser und zwei Blitznippel. An letztere werden Blitzgeräte mit X- oder FP-Synchronisation per Kabel angeschlossen, denn die SRT 101 hat einen Sucherschuh, aber noch keinen Mittenkontakt.
Von der SR-T 101 gab es mehrere Varianten. Fünf Jahre nach ihrer Vorstellung wurde sie als SR-T 100 in Japan präsentiert ohne Selbstauslöser und mit einer kürzesten Verschlußzeit von 1/500 Sekunde. Drei weitere Jahre später kam sie nach Deutschland. 1975 gab es zu SR-T 100 und 101 "b"-Varianten, die beide einen Mittenkontakt und die 1/1000 Sekunde aufwiesen.
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