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Mamiya 645

Eine Spiegelreflex-Systemkamera für das Format 4,5x6cm

Als vor rund 1 Jahr die Firma Mamiya, bekannter Hersteller von Kleinbildkameras und der Idealformatkamera RB 67 (mit dem Bildformat 6 x 7 cm) eine neue Spiegelreflexkamera mit dem festen Format 6 x 4,5 cm auf den Fotomarkt brachte, gab es sicher einige Skeptiker, die zweifelten, daß dieses wieder neu eingeführte Format viele Freunde finden wird.
Wie bekannt, führt Hasselblad zu ihrer 6x6-Kamera ein Filmmagazin im Zubehörprogramm mit 16 Aufnahmen beim 120er Film für das 4,5 x 6 cm Bildformat.
Dieses Filmmagazin wurde jedoch relativ seiten verwendet, da für den Berufsfotografen die Kosten für das verbrauchte Filmmaterial minimal sind im Verhältnis zu den Kosten des Studios bzw. zu den Honorarkosten für die Fotomodelle.
Für den ambitionierten Amateur aber können die Filmkosten einen beträchtlichen Teil seines "Hobby-Budgets" betragen und so ;ist es zu erklären, warum die Mamiya M 645 schon in kurzer Zeit viele Freunde gefunden hat. In COLOR FOTO 11/76, bei der Besprechung der Zenza Bronica, die ebenfalls das Format 4,5 x 6 cm hat, wurde schon detailliert auf die besonderen Vorzüge des kleinen Idealformats" hingewiesen
Das sehr günstige Seitenverhältnis des Negativformats von 1:1,3 entspricht in etwa dem Seitenverhältnis der meisten Fotopapierformate. Dadurch kann die Negativfläche nahezu 100%ig für das fertige Papierbild benutzt werden. Dazu kommt, daß das 4,5 x 6 cm Format ca. 300% mehr nutzbare Filmfläche bietet als das Kleinbildformat. Der Bildqualitätsgewinn durch die 300% mehr Negativfläche wird besonders deutlich, wenn vom Farbnegativmaterial Farbvergrößerungen angefertigt werden.
Bei der Bildgestaltung während des Vergrößerns kann allerdings nur das aus dem "Bild" herausgeholt werden, was bereits auf dem Negativ enthalten ist. Das größere Sucherbild der Kameras mit dem 4,5 x 6 cm Bildformat zeigt mehr sichtbare Details im Sucher als das Sucherbild einer Kleinbildkamera.
Zu einigen Kleinbildsystemkameras mit auswechselbarem Suchersystem gibt es Lupensuchersysteme mit 6facher Vergrößerung. Bei den Kameras für das 4,5 x 6 cm und das 6 x 6 Format übertrifft die Mattscheibenbildgröße, betrachtet durch die Lupe des Standardfaltlichtschtachsuchers oder durch den Prismensucher die Bildgröße des Mattscheibenbildes beim Kleinbildformat (betrachtet mit dem Spezialsucher mit 6facher Vergrößerung).
Die bewußte Bildgestaltung, die gezielte Beeinflussung des Schärfenbereichs durch die Blende, sowie die Lichtführung zur Gestaltung der Aufnahme werden dadurch wesentlich erleichtert.
Dies ist sicher auch ein zusätzlicher Grund, warum die M 645, besonders bei Amateuren, die Ihre Negative selbst verarbeiten, schon nach relativ kurzer Zeit sehr beliebt wurde.
Engagierte Amateure sprechen aber auch gerne über ihr Hobby mit Freunden und Gleichgesinnten und tauschen ihre Erfahrungen über Ihre" Kamera aus. Besitzer der M 645 sind durchweg mit "Ihrer" Kamera zufrieden, loben die Genauigkeit der Belichtungsmessung und die Gleichmäßigkeit der belichteten Negative.
Mit einem Wort, sie sind stolz auf "Ihre" Mamiya.
Sicher trägt auch hier das umfangreiche Objektiv- und Zubehörprogramm dazu bei, das nahezu jeder Aufnahmesituation gerecht wird.
Das Objektivprogramm umfaßt gegenwärtig folgende Brennweiten:

Mamiya/Sekor C 1:3,5/35 mm: 9 Linsen, 7 Glieder; floating elements. Blenden von 3,5-22. Kürzeste Einstellentfernung 45 cm. Filterdurchmesser 77 mm.

Mamiya/Sekor C 1:2,8/45 mm: 9 Linsen, 7 Glieder; floating elements. Blenden von 2,8-22. Kürzeste Einstellentfernung 50 cm. Filterdurchmesser 77 mm.

Mamiya/Sekor C 1:2,8/55 mm: 9 Linsen, 6 Glieder. Blenden von 2,8-22. Kürzeste Einstellentfernung 55 cm. Filterdurchmesser 58 mm.

Mamiya/Sekor C 1:2,8/70 mm: Mit Zentralverschluß zur Blitzsynchronisation für die Verschlußzeiten 1/30 sek., 1/60 sek., 1/125 sek., 1/500 sek. 6 Linsen, 4 Glieder. Blenden von 2,8-22. Kürzeste Einstellentfernung 80 cm. Filterdurchmesser 58 mm. In Stellung "F" des Verschlußzeitenrings kann dieses Objektiv auch als Normalobjektiv mit dem Kameraschlitzverschluß verwendet werden

Mamiya/Sekor C 1:2,8/80 mm: Standardobjektiv. 6 Linsen, Glieder. Blenden von 2,8-22. Kürzeste Einstellentfernung 70 cm. Filterdurchmesser 58 mm.

Mamiya/Sekor C 1:2,8/110 mm: 5 Linsen, 5 Glieder. Blenden von 2,8-22. Kürzeste Einstellentfernung 1,2 m. Filterdurchmesser 58 mm

Mamiya/Sekor C 1:1,4/150 mm: 5 Linsen, 4 Glieder. Blenden von 4-32. Kürzeste Einstellentfernung 1,5 m. Filterdurchmesser 58 mm. Gegenlichtblende ausziehbar

Mamiya/Sekor C 1:4/210 mm: 5 Linsen, 4 Glieder. Blenden von 4-32. Kürzeste Einstellentfernung 2,5 m. Filterdurchmesser 58 mm. Gegenlichtblende ausziehbar.

Mamiya/Sekor C 1:5,6/300 mm: 6 Linsen, 5 Glieder. Blenden von 5,6-32 Kürzeste Einstellentfernung 4 m. Filterdurchmesser 58 mm. Gegenlichtblende ausziehbar.

Mamiya/Sekor 1:5,6/500 mm: 6 Linsen, 5 Glieder. Blenden von 5,6 bis 45. Kürzeste Einstellentfernung 9 m. Filterdurchmesser 105 mm. Gegenlichtblende ausziehbar.

Sämtliche Objektive sind mehrschichtvergütet. Die Abstufung der Brennweiten untereinander ist für das 4,5 x 6 cm Format günstig. Zur Erweiterung der aufnahmetechnischen Möglichkeiten im Nahbereich gibt es neben den 3 Zwischenringen mit Blendenkupplung zur Offenblendenmessung jetzt auch noch das neue Balgeneinstellgerät mit Springblendenkupplung für die M 645. Der maximale Auszug beträgt 185 mm. Die Objektivstandarte ist horizontal 25 mm und vertikal 30 mm verstellbar. Der Schwenkbereich der Objektivstandarte beträgt 30xGRADx!
Das zum Balgengerät lieferbare Kompendium kann auch als Diakopiergerät eingesetzt werden. Ein Umkehrring, um das Standardobjektiv auch in Retrostellung bis zu 2,5facher Vergrößerung einsetzen zu können, ist ebenfalls im Zubehörprogramm enthalten.
Nicht weniger als 6 verschiedene Sucher gibt es für die M 645.

1.) Lichtschachtsucher mit Lupe.

2.) Lichtschachtsucher mit zusätzlichem Rahmensucher für Sportaufnahmen im Hoch- oder Querformat.

3.) Prismensucher für aufrechtes und seitenrichtiges Sucherbild.

4.) Prismensucher PD für aufrechtes und seitenrichtiges Sucherbild mit eingebautem Belichtungsmeßsystem für mittenbetonte Offenblendenmessung für den Meßbereich von Lichtwert 0 bis Lichtwert 18 mit Silizium-Fotozellen und vollständiger Kupplung zwischen Blende, Verschlußzeit und Filmempfindlichkeit im Sucherbild zeigt die richtige Belichtung an, während 3 rote Leuchtdioden darüber eine Unterbelichtung und drei rote Leuchtdioden darunter eine Unterbelichtung anzeigen. Die Abstufung zwischen 2 Leuchtdioden entspricht jeweils 1 Blendenstufe. 

5.) CdS-Prismensucher, mittenbetonte Offenblendenmessung für den Lichtwertbereich von -3 bis -18 und den Verschlußzeitenbereich von 2 sek bis 1/1000 sek. Der Belichtungsabgleich erfolgt mit einem Nachführzeiger.

Der Einstellbereich für die Filmempfindlichkeit beträgt für beide Sucher mit Belichtungsmeßsystem von 25 bis 6400 ASA, entsprechend 15 bis 39 DIN. 6.) Für die Prismensucher gibt es einen Winkelsucher. Der Winkelsucher ist auch mit Lupenscharfeinstellung ausgestattet.
Selbstverständlich sind für Prismensucher und Faltlichtschachtsucher Augenkorrekturlinsen zum Dioptrienausgleich erhältlich.
Die Suchersysteme sind sehr leicht und schnell zu wechseln. Bei abgenommenem Sucher wird die Mattscheibe zugänglich, die ohne jedes Hilfswerkzeug auch bei horizontal gehaltener Kamera abgenommen werden kann.
Zur Anpassung an die verschiedenen Aufnahmegegebenheiten oder der persönlichen Vorliebe des Fotografen stehen 4 Einstellscheiben zur Verfügung.

1.) Mattscheibe mit Mikroprismenraster: Eine Vollmattscheibe mit Stufenlinse und zentralem Mikroprismenraster (Serienmäßig in die Kamera eingesetzt). 

2.) Eine Vollmattscheibe mit Stufenlinse, besonders geeignet für Nahaufnahmen oder für Objektive mit geringer Lichtstärke.

3.) Vollmattscheibe mit Gitterteilung: Besonders geeignet für Architekturaufnahmen, sorgfältige Bildgestaltung und Mehrfachbelichtung.

4.) Eine Mattscheibe mit Schnittbildindikator in der Bildmitte.

Für den schnellen Filmwechsel sind Rollfilmeinsätze für den 120er und 220er Film lieferbar. Für diese Rollfilmeinsätze gibt es auch Aufbewahrungsbehälter, so daß bei entsprechend vorbereiteten Rollfilmeinsätzen in "Sekundenschnelle" Filmwechsel vorgenommen werden können und somit auch größere Aufnahmeserien zügig "bewältigt` werden können.
Ergänzt wird das Zubehör für die M 645 noch durch 3 verschiedene Handgriffe, darunter auch ein Pistolengriff. Außerdem gibt es die üblichen Sonnenblenden und Filtersätze für die Objektive, darunter 1 Fokussierhebel, der das schnelle Scharfstellen sehr erleichtert.
Erwähnenswert ist auch noch der drehbare Stativadapter für die M 645, der eine schnelle Umstellung von Quer- auf Hochformat bei einer auf dem Stativ aufgebauten M 645 ermöglicht.
Der Umfang und die Vielseitigkeit des zu einer Kamera lieferbaren Zubehörprogramms ist zur Beurteilung eines Kamerasystems wesentlich, da sich ein ernsthafter Amateur oder Berufsfotograf ja nicht "einen Fotoapparat` kauft, sondern sich für ein Kamerasystem entscheidet. Doch auch die technische Qualität und das Finish ist bei der Mamiya M 645 ganz ausgezeichnet.
Bevor wir darauf noch näher eingehen, etwas zu den Eigenschaften der Mamiya/Sekor-Objektive: Vergleichende Untersuchungen an Objektiven sind sehr zeitraubend, wenn sie wirklich sorgfältig und gewissenhaft durchgeführt werden sollen. Dies sei vor allem denjenigen gesagt, der schon ständig auf eine laufende Serie von Veröffentlichungen von vergleichenden Objektivtests wartet.
Nun werden neben den meßtechnischen Untersuchungen an den Objektiven auch vergleichende Testaufnahmen mit normalem Filmmaterial, das für die bildmäßige Fotografie vorgesehen ist, durchgeführt. Die Vergleichsaufnahmen werden auf Panatomic X-Film einer Emulsionsnummer durchgeführt. Die Entwicklung der Filme erfolgt in Microdol X, Entwicklungszeit nach den Empfehlungen von Kodak, die Temperaturen für die Entwicklung werden exakt und reproduzierbar eingehalten. Während der Entwicklung im Tank erfolgt die Umwälzung des Entwicklungsgutes durch stoßweise Stickstoffspülung.
Die Entwicklungsarbeiten werden einem Speziallabor übertragen, um neutrale Bedingungen zu gewährleisten. Selbstverständlich ist dem Fotolabor nicht bekannt, welche Aufnahmen von welchen Objektiven gerade entwickelt werden.
Die "Testtafel" ist eine große Wandfläche, die durch Spiegeljustierung genau zur optischen Bank justiert ist. Die optische Bank ist auf Gleisen verschiebbar. Auf der Testtafel sind Balkenstrukturen von Testplatten in Schwarzweiß, auch mit Grauabstufungen und den 3 Farben Blau, Grün und Rot, sowohl positiv als auch negativ über die "Bildfläche" verteilt.
Graukeile, Farbtafeln und Siemenssterne, ebenfalls über die Bildfläche verteilt, ergänzen die Testtafel, die mit der ähnlichsten Farbtemperatur von 5000xGRADxK (Kelvin) beleuchtet wird.
Die vergleichenden Testaufnahmen bei den Mittelformatkameras wurden bei 50facher Brennweite für das Standardobjektiv durchgeführt.
Die Streubreite der Einstellung der Entfernungseinstellung war, wobei mit dem Mikroprisma der Mattscheibe sowohl auf Siemensstern als auch auf Balkenraster eingestellt wurde, bei 2 verschiedenen Versuchspersonen kleiner 10 Mikrometer. Dies stellt einen ganz ausgezeichneten Wert dar und bestätigt, den eingangs besprochenen Vorteil des relativ großen Sucherbildes.
Die Abweichung der Mattscheibeneinstellebene zur Filmebene war bei der getesteten Kamera ebenfalls kleiner 20 Mikrometer , was ebenfalls einen ausgezeichneten Wert darstellt.
Mamiya sagt im Prospekt zur Mamiya M 645: "Das verwendete Filmführungssystem ist so konstruiert, daß jeglicher Filmdurchhang unmöglich ist und die absolute Planlage des Films in jedem Fall gewährleistet bleibt."
Alle Aufnahmen eines Films, der bei voller Öffnung, Blende 2,8 bei 50facher Brennweitenentfernung von der Testtafel entfernt durchgeführt wurden, sind über die gesamte Bildfläche scharf. Dies spricht einmal für eine sehr gute Planlage des Films und bestätigt die Prospektangabe von Mamiya, spricht aber auch für eine sehr gute Bildfeldebnung des Objektivs. Natürlich steigt auch bei diesem Objektiv die Abbildungsleistung beim Abblenden auf Blende 5,6 und 8 an. Das getestete Mamiya/Sekor C 1: 2,8/80 mm (Nummer 40290) braucht keineswegs den Vergleich mit anderen Objektiven des Mittelformats zu scheuen!

Verschluß

Der elektronisch gesteuerte Drehspulschlitzverschluß ist außerordentlich genau. Die Streuung der Verschlußzeiten von 20 hintereinander ausgelösten Verschlußabläufen ist bemerkenswert gering.
Die Abweichung der Verschlußzeiten von der theoretischen Sollbelichtung sind kleiner 1/10 Blende und können daher für die Praxis "vergessen" werden. Der Verschlußablauf ist von oben nach unten bezogen auf die Bildebene und von unten nach oben bezogen auf das Sucherbild. Die Ablaufzeit beträgt 13,5 ms (Millisekunden) für die 42 mm Bildhöhe. Die Verschlußoffenzeit vom Schließen des X-Synchronkontaktes für das Elektronenblitzgerät beträgt 3,07 Millisekunden (ms) bzw. 1/315 s. bei der Verschlußzeit 1/60 s. und 19,35 ms bzw. 1/50 s. bei der eingestellten Verschlußzeit von 1/30 s. Dies stellt für den "langen Weg" des Schlitzverschlusses einen ausgezeichneten Wert dar. An dieser Stelle soll nochmals an das Mamiya/Sekor C 1:2,8/70 mm mit eingebautem Zentralverschluß erinnert werden, das für die Verschlußzeiten von 1/30 sek. bis 1/500 sek. für Elektronenblitze synchronisiert ist.
Ein besonderes Kriterium bei Schlitzverschlüssen ist ja die Gleichmäßigkeit der Belichtung über die gesamte Bildfläche. Aber auch hier zeigt die Mamiya M 645 ein sehr gutes Verhalten. So ist die Ungleichmäßigkeit r= 1,08 bei dem getesteten Schlitzverschluß. Dies bedeutet: Die Zonen des obersten Bildteiles im Sucher, also der untere Bildteil - der Boden - wird ca. 8% mehr belichtet, bzw. 1/10 Blende stärker belichtet, ein Wert, der für die Praxis völlig bedeutungslos ist.
Die DIN-Vorschrift läßt eine Ungleichmäßigkeit r von 1:1,5 zu, was einem zulässigen Belichtungsfehler von ca. 1/2 Blende entsprechen würde.
Auch dieses Beispiel zeigt, daß Kameras, die für ernsthafte Amateure und Berufsfotografen gebaut werden, die zur Zeit gültigen DIN-Vorschriften und darin enthaltenen Toleranzen bei weitem übertreffen.

Belichtungsmeßsystem

Von überzeugender Genauigkeit können wir über das Belichtungsmeßsystem, das in den Prismensucher PD eingebaut ist, berichten.
Durch die 2 Silizium-Meßempfänger wird jederzeit, auch bei sehr geringer Beleuchtungsintensität, eine trägheitsfreie Anzeige der Belichtungsmessung gewährleistet. Die Anzeige der Belichtungszeit erfolgt durch rechts im Sucherbild angebrachte LED-Leuchtdioden Bei "richtiger` Kombination von Blende, Verschlußzeit und Filmempfindlichkeit leuchtet die mittlere LED-Leuchtdiode grün auf. Die darüber oder darunterliegenden roten Leuchtdioden leuchten auf, wenn die Abweichung zum Belichtungssollwert jeweils eine volle Blendenstufe beträgt. So können also Belichtungsabweichungen von +3 Blendenstufen bis -3 Blendenstufen im Sucher sofort erkannt werden. Zwischenwerte von 1/2 Blendenstufen werden erstaunlich genau dadurch signalisiert, daß gleichzeitig 2 LED-Dioden ähnlich einer "Lichtwaage" aufleuchten. Der Meßschwerpunkt für das Belichtungsmeßsystem liegt deutlich in der Bildmitte. Die Zonen, in denen sich üblicherweise das Hauptbildmotiv befindet, werden durch einen Kreis eingeschlossen, der eine Mindestbewertung innerhalb 2 Blendenstufen gewährleistet. Durch den Meßkreis, der die Belichtungsmessung -1 Blende als Mindestwert gibt, läßt sich auch dank der trägheitslosen Belichtungsmeßanzeige durch die LED-Dioden in definierten Blendenschritten eine Bildkontrastbewertung durchführen.
Es kann ohne Einschränkung gesagt werden, daß diese Belichtungsmeßanordnung gerade für den Fotografen, der seine Aufnahmen bewußt gestalten will, von großem Vorteil ist.
Um ein ungewolltes Entladen der Batterie bei eingeschaltetem Belichtungsmeßsystem zu vermeiden, ist in den Prismensucher ein Taster eingebaut, der nach Berühren für ca. 15 sek. die Belichtungsanzeige einschaltet!
Die Absolutgenauigkeit des Belichtungsmeßsystems kann ohne Einschränkung ausschließlich mit hervorragend bewertet werden. So konnten im gesamten, durch den Hersteller spezifizierten Meßbereich im Bereich von Lichtwert 0 bis Lichtwert 18 keine Abweichung zum Sollwert festgestellt werden.
Für die interessierten Techniker sei gesagt, daß der Sollwertvergleich der Belichtungsanzeige sowohl für die volle Blendenstufe der LED-Anzeige grün, und auch für 2 rote LED-Dioden durchgeführt wurden, wobei der Helligkeitsabgleich der beiden Leuchtdioden in Form einer "Lichtwaage" benutzt wurden.

Zusammenfassung

Die Mamiya M 645 zeigte in allen getesteten Kriterien hervorragende Werte Aus den Untersuchungsergebnissen wird erkennbar, warum die Besitzer der Mamiya M 645 auf "Ihre" Kamera stolz sind, und sie können es mit Recht sein.
Nicht alle Details, die bei so einer Kamera interessant sind, wie z. B. die einfache Doppelbelichtung, das Batteriechecksystem, das einfache Wechseln der Suchersysteme usw., können in einem kurzen Test ausführlich beschrieben werden.

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