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BERATUNG Kaufberatung

Fünf Pentax-Kleinbildkameras im Vergleich

Für Einsteiger und Könner

Ein umfassendes Angebot an Spiegelreflexkameras offeriert Pentax. Wir präsentieren Ihnen, was dieser Hersteller an Kleinbildkameras mit und ohne Autofokus, für fotografische Einsteiger und für Fortgeschrittene zu bieten hat. Welche dieser Kameras ist für wen die richtige Wahl?

Pentax bietet drei Kleinbild-Spiegelreflexkameras für Einsteiger, von denen eine allerdings eine Sonderstellung einnimmt. Deshalb soll sie an erster Stelle und quasi außer Konkurrenz abgehandelt werden.
Die Pentax K1000 ist eine einfache, ursprüngliche SLR, die - über die K-Serie der siebziger Jahre - noch auf die Spotmatic-Kameras der sechziger Jahre zurückgeht. Eine grundsolide Kamera für nostalgische Fotografen und solche, die ein besonders knappes Budget haben.

Für Einsteiger

Natürlich müssen die Objektive manuell fokussiert werden. Ins K-Bajonett dieser Kamera passen alle Pentax-Bajonett-Objektive (über einen Adapter auch die M42-Takumare). Allerdings läßt sich von den Möglichkeiten moderner Objektive hier nur die Offenblendmessung nutzen. Für die Messung ist immer noch eine CdS-Zelle verantwortlich, die Meßcharakteristik ist mittenbetont integral. Die Belichtungssteuerung erfolgt durch manuelles Nachführen von Blende und Verschlußzeit, die von einem mechanisch gesteuerten Verschluß im Bereich von einer bis 1/1000 Sekunde gebildet wird. Ein Winder läßt sich an die K1000 nicht anschließen; sie hat keinen Selbstauslöser, und die Filmempfindlichkeit muß manuell eingegeben werden (ISO 32/16xGRADx bis 3200/33xGRADx). Für das Arbeiten mit Blitzlicht hat die K 1000 hat eine Blitzbuchse und einen Blitzschuh zu bieten, der jedoch nur den Zündkontakt aufweist. Blitzbereitschafts- und Blitz-OK-Anzeige im Sucher gibt es nicht, ebensowenig TTL-Blitzbelichtungsmessung.
Neben der K1000 nimmt sich die Pentax P30T, die zweite MF-SLR der Einsteigerklasse, geradezu jugendlich aus, obwohl das Grundmodell schon vor gut sechs Jahren auf den Markt kam. Die P30T ist eine zeitgemäße MF-Kamera, der auf der AF-Seite die Z-10 gegenübersteht, die vor etwas mehr als einem Jahr vorgestellt wurde.
Die P30T gibt sich in bezug auf die Belichtungsmessung noch sehr konservativ. Die Meßcharakteristik ist mittenbetont integral. Der Meßbereich erstreckt sich von EV 1 bis EV 18 (bezogen auf eine Filmempfindlichkeit von ISO 100/21xGRADx). Bei starken Kontrasten stehen Nah- oder Ersatzmessung zur Wahl. Dank der Meßwertspeicherung ("Memory Lock") sind diese Auswege auch bei Einsatz der Zeit- und Programmautomatik gut zu nutzen.
Die Pentax Z-10 baut hier bereits auf die Mehrfeldmessung (Meßbereich EV 1 bis EV 16). Sechs Meßfelder erfassen das Motiv, und der Kameracomputer bewertet die Helligkeitsverteilung. Schwierige Beleuchtungssituationen wie etwa Gegenlicht mit einem dominierenden Hauptmotiv im Vordergrund werden erkannt und führen zu den nötigen Belichtungskorrekturen. Alternativ bietet die Z-10 Spotbelichtungsmessung (Meßbereich EV 1 bis EV 18). Eingeschaltet wird sie, indem man den Blendenring aus der Automatikfunktion dreht. Während die Mehrfeldmessung mit der Programmautomatik kombiniert ist, ist die Spotmessung mit der Nachführ- oder Hyper-Nachführsteuerung verbunden. Die Programmautomatik der Z-10 arbeitet brennweitenabhängig, bevorzugt im Weitwinkelbereich also kleine Blenden, im Telebereich kurze Verschlußzeiten. Zur Optimierung der Belichtung läßt sie sich in Drittelstufen um bis zu ± 3 Blendenstufen verstellen.
Die P30T hat ebenfalls eine Programmautomatik zu bieten, die allerdings lediglich einer Programmkurve folgt.

Belichtungsvariante

Nachführen bedeutet bei der Z-10, daß die Blende am Objektiv und die Verschlußzeit über die Plus/Minus-Taste am Gehäuse eingestellt wird. Eine LED-Ampel im Sucher führt zur richtigen Belichtung, informiert aber nicht über Zeit und Blende. Wer weder die Programmautomatik noch eine manuelle Nachführeinstellung will, kann bei beiden Kameras auf eine dritte Variante der Belichtungssteuerung ausweichen (bei der P30T im Dauerbetrieb, bei der Z-10 für eine Aufnahme). In beiden Fällen handelt es sich um eine Zeitautomatik nach Blendenvorwahl, die bei der Z-10 Hyper-Nachführmessung heißt. Um die P30T auf Zeitautomatikbetrieb umzustellen, dreht man das Verschlußzeitenrad auf "A" wie "Automatik", die Blende wird am Objektiv vorgewählt. Der Zeitenbereich geht stufenlos von einer bis 1/1000 Sekunde. Die automatisch eingestellte Verschlußzeit wird links vom Sucherbild angezeigt, während die Blende nicht im Sucher zu sehen ist.
Die Umschaltung der Z-10 erfolgt durch Betätigen der sogenannten Hypertaste. Danach stellt die Kamera zur vorgewählten Blende die passende Verschlußzeit ein. Sobald man den Hyperknopf losläßt, kehrt die Kamera wieder zur manueller Nachführsteuerung zurück.
Wenn das Licht nicht reicht, muß der Benutzer einer P30T zum Aufsteckblitzgerät greifen. Eine Anschlußmöglichkeit bietet der Sucherschuh. Eine Blitzbuchse für den Einsatz von Stabblitzgerät oder "entfesseltem" Blitz fehlt; ein Blitzschuhadapter bietet sich als Alternative an. TTL-Blitzlichtmessung gibt es nicht, doch mit systemkonformen Blitzgeräten werden Synchronisationszeit und Blitzblende bei Erreichen der Blitzbereitschaft automatisch eingestellt.
Der Benutzer einer Z-10 benötigt bei Eintreten der Dämmerung oder in Innenräumen nicht immer ein extremes Blitzgerät. Im Sucheraufbau der Z-10 ist ein kleiner Blitz eingebaut und kann bei Bedarf per Knopfdruck in Aufnahmeposition gebracht werden.
Wenn an der Z-10 die Programmautomatik eingestellt ist, erfolgt die Blitzlichtmessung in der Kamera (TTL-Blitz). Wird dagegen der Blitz während der Arbeit mit Nachführmessung gebraucht, muß man sich der guten alten Leitzahlrechnung bedienen - mit dem Vorteil, daß die automatische Einstellung der Synchronisationszeit entfällt und auch lange Verschlußzeiten für Aufnahmen mit Blitzlicht genutzt werden können.
Außerdem gibt es eine Betriebsart, bei der das eingebaute Blitzgerät automatisch als Aufhellblitz arbeitet. Das Verhältnis von Umgebungs- und Blitzlicht wird von der Kamera gesteuert.

MF oder AF?

Der Blitzschuh befindet sich bei der Z-10 wie bei allen bisherigen Pentax AF-SLR-Kameras auf der rechten Oberseite des Gehäuses. Mit entsprechend ausgestatteten Aufsteck- oder Stabblitzgeräten, die gegebenenfalls über SCA-Adapter angeschlossen werden, bietet die Z-10 die TM-Blitztechnik, sofern die Belichtungssteuerung mittels Programmautomatik erfolgt. Macht man von der Nachführmessung Gebrauch, stehen je nach Blitz die Arbeit mit Computerblitzblenden oder die Leitzahlrechnung zur Wahl.
Die Fokussierung der P30T erfolgt manuell, wenngleich sie mit einem AF-Objektiv ausgeliefert wird. Als Einstellhilfen sind in der Mitte der Mattscheibe ein Mikroprismenring und ein diagonal angeordneter Schnittbildkeil zu sehen, was in allen Situationen recht schnelles und sicheres Fokussieren erlaubt.
Die Z-10 ist eine Autofokuskamera. Das AF-Meßfeld liegt in der Mitte des Sucherbilds. Durch Antippen des Auslösers wird die Scharfstellung gespeichert, so daß der Bildausschnitt verändert werden kann.
Die neuen AF-Objektive von Pentax werden von einem Motor im Gehäuse scharfgestellt. Die Zooms der neuen Generation (KAF2) sind trotzdem mit einem eigenen Motor ausgestattet, der für die Brennweitenverstellung zuständig ist. Dieser Objektivmotor und der Autofokus der Z-10 ermöglichen nun zwei Sonderfunktionen: Zum einen kann man eine Brennweite, die man häufig nutzt, speichere und auf Knopfdruck abrufen. Zum anderen kann man den Abbildungsmaßstab speichern. Damit wild sichergestellt, daß das Hauptmotiv stets gleich groß ins Bild kommt, auch wenn sich seine Entfernung zur Kamera ändert.
Bei der Z-10 erfolgt auch der Transport des Films per eingebautem Motor. Wer hingegen mit einer P30T hantiert, muß den Film von Hand bewegen der Anschluß eines Winders ist nicht vorgesehen.
Obwohl sich die P30T nicht schlecht schlägt (ihre Vorzüge: kleines Gehäuse, echte Zeitautomatik, Anzeige der Verschlußzeit im Sucher, weniger Geräuschentwicklung), ist die Z-10 mit ihrem integriertem Blitzgerät, TM-Blitzlichtmessung, Spotmessung und Autofokus mit interessanten Sonderfunktionen dem Einsteiger ins Fotohobby eher ans Herz zu legen. Allerdings kostet das Z-10-Gehäuse etwa 490 Mark, das der P30T belastet den Geldbeutel mit nur zirka 290 Mark.
Und wie sieht es bei den Pentax-Kameras der Profiklasse aus? Seit zehn Jahren ist die eine auf dem Markt, seit mehr als einem Jahr die andere: das MF-Modell Pentax LX und die Pentax Z-1. Letztere soll allerdings eher in der Spitzenklasse der AF-Spiegelreflexkameras mitmischen neben einer Canon EOS 1 0 oder Minolta Dynax 7xi.
Daß einige Zeit zwischen den Markteinführungen von LX und Z-1 vergangen ist, sieht man ihnen an. Die Pentax LX gehört äußerlich - noch zur Generation der K1000. Das Gehäuse wird bestimmt durch gerade Linien und rechte Winkel, wenn auch Ecken und Kanten abgerundet wurden. An Bedienungselementen findet man noch das kombinierte Verschlußzeiten/Betriebsarten-Wählrad, das Filmempfindlichkeitsrad, den Schnellschalthebel für den Filmtransport und die Kurbel für die Filmrückspulung sowie den Selbstauslöserhebel. Hinzu kommen Abblendtaste, Spiegelvorauslöser, Drahtauslöseranschluß im Auslöseknopf und zwei Blitzbuchsen (eine mit X-, die andere mit FP-Synchronisation). Das Gehäuse der LX ist auf die Härten des Profi-Einsatzes vorbereitet: Dichtungen sorgen dafür, daß Staub und Feuchtigkeit nicht eindringen können
Die Z-1 entspricht mit ihrem stromlinienförmigen Gehäuse, dem kräftig ausgeprägten Handgriff und den fast schon versteckt angebrachten Einstellelementen ganz dem heutigen Stand des Kamera-Designs. Eine zentrale Rolle fällt drei Rädern zu: Am linken Einstellrad werden "Menüs" (zum Beispiel Art der Belichtungssteuerung, Filmtransportfunktionen) ausgewählt, in die mit den Einstellrädern auf der rechten Gehäuseseite eingegriffen wird. Außerdem dienen die beiden Räder im Bereich von Daumen und Zeigefinger der Veränderung von Verschlußzeit und Blende.

Für Fortgeschrittene

Der Blendenring, mit dem auch die Objektive der FA-Serie noch ausgestattet sind, spielt bei der Arbeit mit einer Z-1 nurmehr eine untergeordnete Rolle. Er ist im Normalfall auf "A" verriegelt. Hinzu kommen noch zwei Schalter und vier Drucktasten, mit denen das gesamte Technikangebot der Z-1 zu beherrschen ist. Am Schalter rechts vom Sucheraufbau wird die Kamera aktiviert. Bei Einstellung auf das grüne Viereck arbeitet die Z-1 mit Totalautomatik. Am anderen Schalter, der unten links am Objektivträger sitzt, wird die Fokussier-Betriebsart gewählt: manuell, Servo-AF oder Single-AF.
Schnellschalthebel und Rückspulkurbel sind überflüssig, da ein eingebauter Motor den Film vor- und rückwärts transportiert (maximale Aufnahmefrequenz: drei Bilder pro Sekunde). Der Motor macht auch das Filmeinlegen beider Z- 1 zu einer einfachen Sache. Die Aufwickelspule der LX ist jedoch auch nicht schlecht - mit ihren magic needles noch heute eine tolle Sache.
Die Belichtungsmessung erfolgt bei der LX ausschließlich mittenbetont integral, doch ist die Mittenbetonung so ausgeprägt, daß auch die meisten schwierigen Situationen recht gut in den Griff zu bekommen sind. Die Meßzelle ist bei der LX so angeordnet, daß das vom Verschlußvorhang oder direkt vom Film reflektierte Licht erfaßt und gemessen wird. Dadurch kommt die LX mit einer Meßzelle für die Dauerlicht- und die Blitzlicht-TTL-Messung aus.
Der Belichtungsmesser der LX hat einen Meßbereich, der seinesgleichen sucht. Noch beim Belichtungswert EV - 6,5 ist mit korrekten Ergebnissen zu rechnen - damit wird sogar eine Olympus OM-4 Ti (sie mißt immerhin bis EV -5) übertroffen.
Die Z-1 kommt nicht so weit (bis EV 0), bietet aber standardmäßig eine Acht-Zonen-Mehrfeldmessung. Bei der Auswertung der Meßergebnisse wird auch die vom AF-System ermittelte Entfernung des Hauptmotivs mit ins Kalkül gezogen. Die Programmierung ist außerdem so ausgelegt, daß sehr helle und sehr dunkle Motive erkannt und dann entsprechend reichlicher oder knapper belichtet werden.

Pentax-Funktionen

Zusätzlich steht eine zweite Belichtungsmeßmethode zu Wahl, die bei Bedarf abgerufen wird. Über die sogenannten Pentax-Funktionen ("PF") weist der Fotograf dieser zweiten Methode die Meßcharakteristik seiner Wahl zu: Spot oder mittenbetont integral. Um auf die zweite Methode zurückzugreifen, genügt es allerdings nicht, einen Knopf zu drücken - gleichzeitig muß das vordere Einstellrad gedreht werden.
Sollte die Beleuchtungsituation so schwierig sein, daß keine der Meßmethoden eine gute Belichtung erwarten läßt - auch dann nicht, wenn man die Meßwertspeicherung einsetzt -, bietet die Z- 1 zwei Möglichkeiten, doch noch zum richtig belichteten Bild zu kommen: Entweder wird per Korrekturfaktor das Ergebnis gezielt beeinflußt (was auch mit der LX möglich ist), oder man nutzt die Belichtungsreihenautomatik, deren Abstufung in halben oder dritter Schritten festgelegt werden kann.
Die Umsetzung der Belichtungsmessung erfolgt bei der LX per Nachführmessung oder Zeitautomatik. Während dem Fotografen nur der Zeitenbereich von 4 Sekunden bis zu 1/2000 Sekunde zur Verfügung steht, kann die Automatik stufenlos alle Zeiten von 125 Sekunden bis 1/2000 Sekunde bilden. Wichtig: Die langen Zeiten werden elektronisch gesteuert, die kurzen (von 1/2000 bis zur Synchronzeit 1/75 Sekunde) dagegen mechanisch. Damit stehen die wichtigen "Freihand-Belichtungszeiten" auch nach einem Batterieausfall zur Verfügung, der allerdings auch zu einem Ausfall des Belichtungsmessers führen.
Bei der Z-1 werden alle Zeiten elektronisch gesteuert - von 1/8000 Sekunde bis 30 Sekunden. Der Steuerbereich umfaßt also ebenso viele Stufen wie bei der LX, ist allerdings zu den kurzen Zeiten hin verschoben. Für die Belichtungssteuerung stehen bei der Z-1 Zeit-, Blenden- und Programmautomatik zur Verfügung. Hinzu kommen eine Hyper-Programmautomatik sowie die Hyper-Nachführmessung.
Auslegungen und Arbeitsweisen verschiedener Automatiken können über die Pentax-Funktionen beeinflußt werden. Aus der normalen, brennweitenabhängigen Programmautomatik kann mit der "PF2" eine Automatik mit Kurzzeitdominanz werden, eine, die kleine Blenden bevorzugt oder eine, welche die beste Blende des Objektivs so lange beibehält, wie es eben geht. Der entsprechende Blendenwert wird jeweils vom Chip des angesetzten FA-Objektivs in die Kamerasteuerung eingegeben.
Die Hyper-Programmautomatik ist in der Standardeinstellung eine Kombination aus Zeit und Blendenautomatik. Je nachdem, welcher Wert vorgegeben ist (das heißt je nachdem, ob zuletzt das Verschlußzeitenrad oder das Blendenrad betätigt wurde), stellt die Kamera entweder die Verschlußzeit oder die Blende automatisch ein. Wenn der entsprechende Einstellbereich ausgeschöpft ist, wird im Normalfall der vorgewählte Wert geändert. Diese Steuerung - die beispielsweise bei der Mamiya ZE als Crossover-Steuerung, bei der Canon T 90 als Safety-Shift bezeichnet wurde - kann im Grunde alle anderen Arten der Belichtungssteuerung überflüssig machen.
Über die Pentax-Funktion 5 ist es möglich, die automatische Korrektur auszuschalten und sich statt dessen eine Unter- beziehungsweise Überbelichtungswarnung geben zu lassen.

TTL-Blitzautomatik

Auch die Hyper-Nachführmessung läßt sich per Pentax-Funktion verändern - es läßt sich einstellen, was passieren soll, wenn man die Nachführmessung durch Druck auf die IF-Taste verläßt.
Normalerweise bewirkt dieser Druck, daß aus der Nachführmessung eine Programmautomatik wird. Durch "PF5" erreicht man, daß nach dem Druck auf die IF-Taste entweder die Zeit- oder die Blendenautomatik wirksam wird.
Zu diesen Varianten der Belichtungssteuerung kommt noch die TTL-Blitzautomatik hinzu, über die auch schon die LX verfügt. Die Z-1 bietet diese Blitztechnik allerdings auch mit einem eingebauten Miniblitz, der - wie bei der Z-10 - seinen Platz im Sucheraufbau hat. Mit Leitzahl 14 ist der Blitz der Z- 1 etwas stärker als der des Einsteigerrnodells, aber auch er kann keinen großen Blitz ersetzen. Dennoch ist er wichtig - ist er doch immer dabei und macht es somit komfortabler, Schattenpartien oder hohe Kontraste aufzuhellen. Über eine der Pentax-Funktionen kann vorgegeben werden, daß der kleine Blitz nicht gezündet wird, wenn die Bildwinkel des angesetzten Objektivs größer ist als der Blitzleuchtwinkel. In "PF9" eingeschlossen: Der Miniblitz zündet nicht, wenn das Objektiv zu groß ist und das Blitzlicht Schatten auf das Motiv werfen würde.
Ein großer Aufsteckblitz findet bei der LX auf dein Sucheraufbau Platz, bei der Z-1 über dem Griff. Ein Stabblitz oder Studioblitzanlagen werden bei der LX an der TM-Buchse oder, falls er nicht TTL-tauglich ist, an der X-Buchse angeschlossen. Beider Z- 1 ist dies nicht möglich - dafür können Blitze bis 1/250 Sekunde synchronisiert werden, bei der LX nur bis 1/75 Sekunde.

Viel Zubehör zur LX

Die Fokussierung stellt sich ähnlich wie bei der Gegenüberstellung P30T und Z-10 dar. Die Objektive an einer LX müssen manuell scharfgestellt werden, wobei im Normalfall Mikroprismen und Schnittbildkeil helfen. Die Standard-Einstellscheibe kann allerdings gewechselt werden, was auch bei der Z-1 möglich ist. Der Autofokus der Z-1 arbeitet schnell und sicher. Die Z-1 bietet die AF-Betriebsarten "Single" mit Schärfenspeicherung durch Antippen des Auslösers und "Servo" mit ständigem Nachstellen der Schärfe, sobald sich bei angetipptem Auslöser etwas im Meßfeld ändert. Das Meßfeld ist größer als bei früheren AF-SLR-Kameras von Pentax, macht es aber immer noch leicht möglich, kleine Motivdetails anzupeilen. Wenn dort kein Kontrast erkannt werden kann, hilft das eingebaute AF-Hilfslicht weiter.
Direkt mit der AF-Funktion verbunden ist die Möglichkeit, die Größe des Motivs bei aufeinanderfolgenden Aufnahmen mit einem der motorisierten Zoomobjektive konstant zu halten. Wie die Z-10 gibt es auch bei der Z-1 einen Brennweitenspeicher im Motorzoom.
Neu ist die Möglichkeit, den Zoommotor auch für Aufnahmen mit Zoomeffekt zu nutzen. Während langer Belichtungszeiten wird die Brennweite motorisch verstellt - und zwar normalerweise von der kürzeren zur längeren Brennweite. Die Pentax-Funktion 16 macht die Umkehrung der Zoomrichtung möglich (und sollte genutzt werden, weil dann der typische Explosionseffekt erzielt wird).
Noch einmal zu den Pentax-Funktionen: Sechzehn verschiedene Kamerafunktionen können auf diese Art und Weise verändert werden. Außer den bereits angesprochenen sind dies: Verschlußzeitenabstufung in halben oder dritter Schritten, DX-Automatik oder manuelle Filmempfindlichkeitseinstellung, Blitzauslösung vor Beendigung des Ladevorgangs möglich oder nicht, Filmzunge nach dem Rückspulen in der Patrone herausragend oder nicht, automatisches oder manuelles Starten der Rückspulung, eine automatische Bildausschnittswahl für Halb- oder Ganzfigur oder keine Bildgrößenautomatik, eine oder zwei Brennweiten im Brennweitenspeicher, Zoomen während der Belichtung möglich oder nicht, Meßwertspeicherung für Belichtung oder für Belichtung plus Schärfe, Auslösen vor Beendigung der Brennweitennachführung möglich oder nicht.
Die LX hat nichts dergleichen zu bieten, kann dafür aber anderweitig auf die Bedürfnisse des Fotografen eingestellt werden. So umfaßt das Zubehörsystem der LX zum Beispiel fünf verschiedene Sucher - verschiedene Prismen, eine Lupe und einen Lichtschacht, der besonders für Table-Top-, Repro- und Makroaufnahmen zu empfehlen ist. Dazu gibt es den Systemsucher FB-1, der zum Sportsucher mit drehbarem Suchereinblick, zum Lupensucher mit 45-Grad-Einblick und zum Standardsucher (ebenfalls mit 45-Grad-Einblick) ausgestattet werden kann, Allein dieses System ist einen genaueren Blick auf die LX wert.
Während man bei der Z- 1 den eingebauten Motor nutzen muß, kann man den Film in der LX wahlweise von Hand transportieren oder ihn von einem Winder (maximal zwei Bilder pro Sekunde) oder auch von einem Motor (maximal fünf Bilder pro Sekunde) transportieren lassen.
Die LX zeigt die Blende im Sucher an - vorn Blendenring des Objektivs eingespiegelt und nicht immer gut zu erkennen -, außerdem die Verschlußzeit von 1/2000 Sekunde bis 4 Sekunden sowie längere Belichtungszeiten pauschal durch farbige LED-Displays, die neben dem Sucherbild aufleuchten und dunklen Zahlen im Sucherbild zugeordnet sind, ferner Warnungen bei eingestellter Belichtungskorrektur und drohender Überbelichtung sowie die Anzeige von Blitzbereitschaft und Blitz-OK. Damit ist der Fotograf über alles im Bilde, was er wissen muß.

Übersichtliche Anzeigen

im Sucher der Z-1 dominieren alphanumerische LED- und LCD-Anzeigen. Verschlußzeit, Blende, Belichtungskorrektur, Überschreiten des Meßbereichs sowie Nachführmarken, Anzeige über die erfolgte Scharfstellung, Warnung bei nicht möglicher Scharfstellung und Blitzfunktionen - über all dies informiert eine Zeile rechts vom Sucherbild. Außerdem hat die Z-1 einen großen LCD-Monitor zu bieten, der Pentax-typisch auf dem Sucheraufbau untergebracht ist.
Im direkten Vergleich können beide Kameras überzeugen und beide eine Reihe von Pluspunkten sammeln. Die besonderen Vorteile der Z-1 sind. die Hyper-Programmautomatik, wenn man die automatische Korrektur am Ende des Einstellbereichs beläßt, der eingebaute Blitz, die kurze Synchronisationszeit, die handliche Form (mit Blitzschuh über dem Griff). Demgegenüber hat die LX ihren modularen Aufbau (insbesondere den Systemsucher FB-1), den Hybridverschluß, der auch ohne Strom die, wichtigsten Zeiten bietet, die Absicherung gegen Staub und Feuchtigkeit, ihre Blitzbuchsen und den Drahtauslöseranschluß zu bieten. Für den Nostalgiker kommt bei der LX das Gefühl hinzu, einfach mit einer guten, alten Kamera zu arbeiten - nicht mit einem Computer, der auch fotografieren kann (selbst wenn er das so gut kann wie die Z- 1) Da alle Pentax-Objektive an beiden Kameras eingesetzt werden können (natürlich nur mit den von der Kamera gebotenen Möglichkeiten), fällt die Entscheidung zwischen beiden Kameras sicher schwer. Dennoch: Die Pentax Z-1 ist eine moderne Allround-Topkamera, mit der man für alle fotografischen Gelegenheiten gut gerüstet ist. Wer keine besonderen Vorlieben hat, ist bei der Z-1 gut aufgehoben. Die Pentax LX ist erste Wahl, wenn man wirklich vorhat, die Wechselsucher zu nutzen, wenn man häufig in unwirtlichen Gegenden fotografiert., in denen man eine gut abgedichtete Kamera braucht, oder wenn man oft mit Blitzanlagen arbeitet.

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