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Test & Technik Vergleichstest
16 Sucherkameras mit Zoomobjektiv
Welche Kompakte ist die beste?
Der vierte Kompaktkamera-Test stellt drei Kameraklassen vor: Kompaktkameras mit langen Brennweiten bis 140 Millimeter, Weitwinkel-Kompaktkameras sowie einige ausgewählte 35-70-Millimeter Kameras. Wie bereits üblich, mißt Normtest bei den Testkandidaten sowohl die Schärfe als auch die Belichtungsgenauigkeit.
Die 16 geprüften Zoom-Kompaktkameras decken einen Brennweitenbereich von 28 bis 140 Millimeter ab. Dabei gibt es einen deutlichen Trend zu immer größeren Zoom-Bereichen und reichhaltigeren Ausstattungen. Nach den 115-Millimeter-Kameras kommen nun die 140er-Kameras und die Kameras mit echten Weitwinkelobjektiven. In diesem Test finden Sie die 140-Millimeter-Kamera von Samsung sowie vier Kameras mit einer Anfangsbrennweite von 28 Millimeter. Neben der Samsung bietet die Ricoh RZ 105 den größten Brennweitenbereich mit einem 38-105-Millimeter-Objektiv, das über eine zusätzliche 28-Millimeter-Schaltung verfügt. Allerdings haben sowohl die großen Zoombereiche als auch die reichhaltigen Ausrüstungen einschließlich VR-Technik ihre Nachteile. Sie machen die Kompaktkameras immer größer und komplizierter. Kameras wie die Ricoh RZ 105, die Samsung ECX 1 und die Nikon Zoom 700 VR stehen in deutlicher Konkurrenz zu den Spiegelreflexkameras. Folgende technischen Besonderheiten bieten die Testkameras:
140-Millimeter-Zoom: Samsung ECX-1
28-Millimeter-Zoom: Pentax Espio W, Minolta Panorama Zoom 28, Olympus Super Zoom 80 Wide und Ricoh RZ 105
Spritzwasserschutz: Olympus Super Zoom 110 und Olympus Super Zoom 80 Wide
Passiver Autofokus (Phasenvergleichs-AF): Minolta Riva Zoom 105 EX, Ricoh RZ 1000 und Ricoh RZ 105; der passive Autofokus, wie er auch in Spiegelreflexkameras üblich ist, braucht weniger Platz als Infrarotsysteme und soll außerdem genauer sein. Allerdings messen die passiven Systeme der Kompaktkameras nicht durch das Objektiv, sondern über eine feste Zusatzoptik.
TTF-Belichtungsmessung (TTF = "through the finder"): Minolta Riva Zoom 105 EX; die TFF-Belichtungsmessung de Minolta arbeitet durch den Zoomsucher und paßt als einzige ihre Meßfläche an den vorgewählten Bildausschnitt an.
VR-Technik: Nikon Zoom 700 VR; mit der neuen Anti-Wackel-Technik
Zu den mißlungenen Neuheiten gehören die Dioptrien-Einstellungen einiger Sucher. Ihre Einstellräder und -schieber liegen viel zu nahe an den Okularen und verhindern so eine exakte Justierung.
Von zweifelhafter Qualität sind leider auch die meisten Reichweitenangaben zu den eingebauten Blitzen. Oftmals rechnen die Hersteller den Belichtungsspielraum der Negativfilme in ihre Angaben mit hinein. Das Ergebnis sind Reichweiten, die nicht den Leitzahlen entsprechen. Wer einen Diafilm benutzt, sollte also mit kürzeren Maximalentfernungen rechnen.
Fazit
Der Gesamtsieg geht nach Wetzlar, da das Leica-Objektiv insbesondere bei offener Blende deutlich schärfer als die Objektive der Konkurrenten ist. Allerdings hat die Leica mit ihrem Zweifach-Zoom auch einen Vorteil gegenüber den komplizierteren Drei- und Vierfach-Zooms. Unter den längerbrennweitigen Kameras erzielt die Nikon Zoom 700 VR das beste Ergebnis. Wem die 950 Mark für die Nikon VR zuviel sind, der findet preiswertere Modelle mit guten Ergebnissen in der Ricoh RZ 1000, der Canon Prima Super 115 und der Minolta Riva Zoom 105 EX. Unter den Weitwinkelzooms schneiden die Olympus Super Zoom 80 Wide und die Pentax Espio W besonders gut ab. Eine typische Schwäche besteht bei den meisten Kameras in der deutlich nachlassenden Schärfe bei offener Blende.
Hier erreicht nur die Leica über sieben Punkte und liegt damit um 0,5 beziehungsweise 0,6 Punkte vor der Canon Prima Super 85 und der Nikon Zoom 700 VR.
Fuji DL-550 Zoom Date
Ausstattung/Bedienung: Die Fuji wirkt recht solide, allerdings sind die Schalter zu verstreut angebracht. Insbesondere der Power-Schalter sitzt zu tief. Positiv fällt der exakte Zoom-Motor auf.
Sucher: Der Sucher verzerrt sehr stark, ist klein und sitzt unglücklich in der Kameramitte. Sein Bild wirkt verschwommen und ist deutlich schlechter als alle anderen.
Belichtung/Schärfe: Die Objektivqualität ist knapp durchschnittlich, reicht aber aus. Die Belichtungssteuerung tendiert zu Überbelichtungen.
Urteil: Der sehr schlechte Sucher verleidet die ansonsten ordentlich gemachte Kamera.
Leica Mini Zoom
Ausstattung/Bedienung: Die Leica überzeugt mit wenigen Tasten, die übersichtlich angeordnet und beschriftet sind. Der Zoom-Motor arbeitet mäßig genau.
Sucher: Der Leica-Sucher ist nach der Fuji-Konstruktion der schlechteste im Test. Statt einer klaren Begrenzung markiert ein eingespiegelter, weißer Streifen das Bildfeld. Dieser Streifen ist je nach Lichtsituation aber kaum erkennbar. Zudem liegt auch der Leica-Sucher in der Kameramitte.
Belichtung/Schärfe: Belichtungsgenauigkeit und Schärfe der Leica sind absolut überzeugend und machen die Mini aus Wetzlar zum überlegenen Testsieger. An die Leistungen des Leica-Zoomobjektivs kommen nur wenige Kompakte mit Festbrennweite heran.
Urteil: Wer eine möglichst scharf zeichnende Kompaktkamera sucht, sollte zur Leica Mini Zoom greifen. Allerdings ist dieses Kameramodell aus Wetzlar lediglich mit einem Zweifach-Zoom ausgestattet und hat dafür einen überdurchschnittlichen Preis.
Nikon Zoom 300 AF
Ausstattung/Bedienung: Die Nikon liegt sehr gut in der Hand und hat übersichtlich angeordnete, bedienungsfreundliche Tasten. Sie ist die kleinste Kamera des Testfeldes mit einem recht exakten Zoom-Motor.
Sucher: Der Sucher sitzt nasenfreundlich auf der linken Seite, sollte jedoch etwas größer sein.
Belichtung/Schärfe: Die technische Qualität der Nikon ist gut, erreicht jedoch nicht das Niveau der Leica.
Urteil: Die Nikon gehört zu den sehr empfehlenswerten Kameras des Testfeldes, da sie eine simple Bedienung mit einem sehr kleinen Gehäuse verbindet. Hier hat der Name Kompaktkamera seine Berechtigung.
Canon Prima Super 85
Ausstattung/Bedienung: Der reichhaltig ausgestatteten Canon fehlt eine manuelle Belichtungskorrektur. Die Menütasten sind zu klein und liegen wie der Ausschalter zu tief. Der Zoom-Motor arbeitet recht exakt.
Sucher: Der Sucher ist zwar nach links verrückt, aber nicht weit genug.
Belichtung/Schärfe: Das Objektiv der Canon schneidet sehr gut ab und sichert der Super 85 einen ordentlichen dritten Platz
Urteil: Als einzige Testkandidatin bietet die Canon ein 85Millimeter-Objektiv. Dieses Objektiv hat eine bessere Schärfe als die 115er, sitzt allerdings in einem für die Brennweite recht großen Gehäuse.
Minolta Riva Zoom 105 EX
Ausstattung/Bedienung: Die Minolta lockt mit zwei technischen Spezialitäten: Phasenvergleichs-Autofokus und Belichtungsmessung durch den Sucher. Diese TTF-Messung garantiert auch im Telebereich eine gleichbleibende Meßfläche. Insgesamt ist die Bedienung recht unkompliziert.
Sucher: Der etwas kleine Sucher liegt auf der linken Seite, verlangt jedoch einen leicht versetzten Einblick. Wahrscheinlich verhindert der ebenfalls links sitzende Blitz einen geraden Aufbau. Keine Entschuldigung gibt es allerdings für den leicht unscharfen Streifen in der Mitte des Suchers.
Belichtung/Schärfe: Das Minolta-Objektiv schneidet gut ab und landet im vorderen Drittel des Testfeldes.
Urteil: Die 105 ist eine technisch sehr interessante Kamera mit guten optischen Werten.
Nikon Zoom 700 VR
Ausstattung/Bedienung: Die innovativste Kamera kommt von Nikon und bietet eine VR-Technik, die verwackelte Bilder bei langen Belichtungszeiten recht gut verhindert.
Sucher: Der etwas kleine Sucher sitzt zwar links, zeigt unten rechts jedoch den Objektivtubus.
Belichtung/Schärfe: Die sehr exakte Belichtungssteuerung und die überzeugende Schärfe sichern der Nikon den zweiten Platz in diesem Vergleichstest.
Urteil: Die Nikon Zoom 700 VR besitzt als einzige Kamera eine technische Hilfe gegen verwackelte Aufnahmen. Allerdings ist sie mit 950 Mark vergleichsweise teuer. Zudem ist sie relativ schwer und groß.
Ricoh RZ 1000
Ausstattung/Bedienung: Der Phasenvergleichs-Autofokus mißt wahlweise einen oder sieben Punkte. Bei der Ein-Punkt-Messung arbeitet die Belichtungsmessung entsprechend den DIN-Vorgaben, um genau belichtete Diafilme zu gewährleisten. Stellt man den Autofokus auf Sieben-Punkt-Messung, vermutet die Kamera einen Negativfilm und belichtet etwas reichlichen Kein Lob gibt es für den teils sprunghaften Zoom-Motor.
Sucher: Der Sucher sitzt nicht weit genug links und sollte auch etwas größer sein.
Belichtung/Schärfe: Die Ricoh erreicht die besten Schärfewerte nach der Nikon Zoom 700 VR in der Klasse über 100 Millimeter Brennweite.
Urteil: Die Ricoh gehört zu den positiven Überraschungen des Testfeldes. Unter ihrem etwas kantigen Design verbirgt sich gelungene Technik. Hierzu gehört der Phasenvergleichs-Autofokus mit gekoppelter Belichtungscharakteristik je nach gewählter Meßmethode sowie das recht gute Objektiv.
Olympus Super Zoom 110
Ausstattung/Bedienung: Die Bedienung der Olympus ist viel zu kompliziert. Wer beispielsweise die Spotmessung einschalten will, muß zunächst die Menütaste zweimal drücken und nach dem zweiten Mal gedrückt halten. Mit einem Wippschalter kann er sich dann zum gesuchten Symbol, durchschalten. Insgesamt sind die Tasten zu verstreut, und das Zoom neigt zu Sprüngen. Allerdings gehört die Olympus zu den wetterfesten Kameras und hält auch mal etwas Spritzwasser aus.
Sucher: Der Olympus-Sucher sitzt zwar in der Kameramitte, ist jedoch recht groß.
Belichtung/Schärfe: Die Technik funktioniert ordentlich, ohne zu brillieren.
Urteil: Wegen ihrer zu komplizierten Bedienung gehört die Olympus trotz guter Technik zu den Verlierern.
Canon Prima Super 115
Ausstattung/Bedienung: Die Canon bietet das von den SLR-Kameras bekannte Menürad. Diese Lösung überzeugt. Allerdings stört die Klappe über der Blitzeinstellung und dem Selbstauslöser sowie der zum Teil sprunghafte Zoom-Motor.
Sucher: Wiederum ist der Sucher zwar relativ groß, aber in der Kameramitte angebracht.
Belichtung/Schärfe: Die Canon hat das schärfste Objektiv unter den 115er-Kameras und wird bei den Kameras mit Telebrennweiten über 100 Millimeter nur von Nikon Zoom 700 VR und Ricoh RZ 1000 geschlagen.
Urteil: Canon versucht mit einem möglichst edlen Design die Käufer zu locken. Da Bedienung und Technik stimmen, mag die Rechnung aufgehen.
Pentax Espio 115
Ausstattung/Bedienung: Trotz einer sehr reichhaltigen Ausstattung fehlt der Pentax eine manuelle Belichtungskorrektur. Negativ sind ferner das zu Sprüngen neigende Zoom sowie die vielen Tasten.
Sucher: Der Sucher liegt wunschgemäß links, zeigt jedoch leichte Unschärfen am Bildrand bei Benutzung der 38-Millimeter-Stellung.
Belichtung/Schärfe: Normtest attestiert der Pentax eine ordentliche Optik, stellt aber auch eine Tendenz zu Überbelichtungen fest.
Urteil: Als kleinste 115er im Testfeld ist die Espio zu Recht ein Markterfolg, trotz ihrer kleinen Schwächen.
Samsung Slim Zoom 1150
Ausstattung/Bedienung: Mehr Ausstattungsmerkmale bietet kein anderer Hersteller. Zu den ungewöhnlichen Features zählt die Belichtungskorrektur in halben Stufen um ±3 Blenden. Die Kehrseite dieser sehr reichhaltigen Ausstattung ist eine komplizierte Bedienung mit sehr vielen Tasten.
Sucher: Der Sucher liegt links, ist allerdings recht klein.
Belichtung/Schärfe: Technisch bietet die Samsung wenig Besonderes. Sie belegt zwar keinen vorderen Platz, liefert aber ordentliche Ergebnisse.
Urteil: Wer eine sehr gut ausgestattete Kamera sucht, sollte sich die Samsung ansehen.
Samsung ECX 1
Ausstattung/Bedienung: Die ECX 1 kombiniert die längste Brennweite, 140 Millimeter, mit einer sehr umfangreichen Ausstattung. Hierzu gehören eine Belichtungskorrektur in halben Blendenwerten, die manuelle Schärfesteuerung und diverse Bildprogramme. Die Bedienung des Multiautomaten ist vergleichsweise geschickt gelöst, da im Display fast alle wählbaren Funktionen zu sehen sind. Dennoch machen die zahlreichen Features die Kamera für unerfahrene Amateure zu kompliziert.
Sucher: Das Sucherbild ist zu klein und der Sucher ungünstig plaziert.
Belichtung/Schärfe: Die Schärfe des 140-Millimeter-Objektivs liegt zwar im unteren Bereich des Testfeldes, ist jedoch ausreichend. Im Vergleich muß man zudem den wesentlich größeren Brennweitenumfang berücksichtigen.
Urteil: Mit der ECX 1 setzt sich Samsung deutlich von den Mitwettbewerbern ab. Die 140 Millimeter und das gelungene Porsche-Design sind gute Verkaufsargumente. Allerdings gehört auch die Samsung nicht mehr zu den kompakten Kameras. Ihr Umfang nähert sich dem einer kleinen SLR-Kamera.
Ricoh RZ 105
Ausstattung/Bedienung: Wie die Ricoh RZ 1000, so bietet auch die RZ 105 einen passiven Autofokus mit Mehrpunktmessung. Hinzu kommt ein sehr interessanter Brennweitenbereich mit einem 38-105-MillimeterZoom und einer 28-Millimeter-Festeinstellung. Dieser sehr reichhaltigen Ausstattung steht eine recht mißlungene Bedienung mit einem viel zu komplizierten Menü gegenüber. Darüber hinaus ist die RZ 105 für eine Kompaktkamera zu groß geraten.
Sucher: Der Sucher sitzt vorbildmäßig links, ist allerdings etwas klein. Ferner ragt in der 28-Millimeter-Einstellung der Objektivtubus ins Sucherfeld.
Belichtung/Schärfe: Die technische Prüfung absolviert die Ricoh ordentlich, ohne zu glänzen.
Urteil: Der Brennweitenbereich 28-105 Millimeter ist sehr attraktiv. Allerdings geriet die Bedienung der Kamera viel zu kompliziert und das Gehäuse zu groß.
Pentax Espio W
Ausstattung/Bedienung: Die Espio W verfügt über eine manuelle Belichtungskorrektur, eine reichhaltige Ausstattung und eine nicht zu komplizierte Bedienung. Lediglich das Zoom neigt zu Sprüngen.
Sucher: Der Sucher ist recht groß und sitzt auf der linken Seite.
Belichtung/Schärfe: Bei geschlossener Blende liefert die Espio die besten Schärfewerte der Weitwinkel-Kompaktkameras.
Urteil: Die Espio ist die kompakteste Weitwinkelkamera, allerdings hat sie nur ein Zweifach-Zoom.
Minolta Panorama Zoom 28
Ausstattung/Bedienung: Die übereifrig angebrachten Piktogramme über und unter den Tasten verwirren. Wer die Kamera seltener benutzt, gerät in die Gefahr, einzelne Tasten zu verwechseln. Der Zoom-Motor arbeitet mäßig genau.
Sucher: Der Sucher ist recht groß und sitzt gerade noch ausreichend weit auf der linken Seite.
Belichtung/Schärfe: Belichtung und Schärfe der Minolta sind in Ordnung.
Urteil: Eine gute Kamera, die jedoch mit den beiden anderen Weitwinkel-Kompaktkameras nicht ganz mithalten kann.
Olympus Super Zoom 80 Wide
Ausstattung/Bedienung: Die größte Weitwinkelkamera (außer Ricoh RZ 105) bietet mit 28 bis 80 Millimeter auch den größten Zoombereich. Darüber hinaus hat die Olympus den exaktesten Zoom-Motor.
Sucher: Der Sucher gehört ebenfalls zu den angenehmsten des Testfeldes; er sitzt links und ist relativ groß.
Belichtung/Schärfe: Die Schärfe des Objektivs ist bereits bei offener Blende gut.
Urteil: Wem das Zweifach-Zoom der Pentax Espio W nicht ausreicht, der ist mit der Olympus sehr gut bedient. Der gute Sucher, die im Vergleich einfache Bedienung und die ordentlichen technischen Werte zeichnen die Olympus aus.
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