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Aufnahmesysteme mit motorischem Filmtransport
Zenza Bronica ETR
Mittelformatkamera mit Motor plus Belichtungsautomatik
Das Mittelformat ist traditionell als langsam und behäbig verschrien. Dazu kommt, daß das quadratische Mittelformat bezüglich der Bildgestaltung als wenig dynamisch, ja als langweilig bezeichnet wird. Was das Quadrat betrifft, so mag dies für viele Bereiche der Fotografie zutreffen, sofern nicht bei der späteren Ausarbeitung des Bildschnittes korrigierend eingegriffen wird. Inzwischen hat es jedoch ein Comeback des rechteckigen Mittelformates gegeben - das Format 4,5x6 findet mehr denn je begeisterte Anhänger. Die Integration des Prinzips der einäugigen Spiegelreflexkamera in das System der 4,5x6-Fotografie hat schließlich eine Renaissance dieses rechteckigen Mittelformats bewirkt. So weit - so gut, möchte man meinen. Doch die Entwicklung geht rasant weiter: Das von den Fragwürdigkeiten des Quadrates befreite 4,5x6-Rechteck erfährt einen bisher kaum vorstellbaren fototechnischen Aufschwung bezüglich der Aufnahmechancen: Automatische Belichtung und Motor Drive verleihen dem Format 4,5x6 praxisgerechte Zukunftsperspektiven. Die Zenza Bronica ETR gibt es mit Prismensucher für automatische Belichtung. In Verbindung mit dem Motor Drive wird die Zenza Bronica ETR zu einem perfekten Instrumentarium der schnellen, dynamisch-zupackenden Mittelformatfotografie. Das Mittelformat ist durch dieses System der Zenza Bronica mit Belichtungsautomatik plus Motor Drive von den negativen Klischees der Vergangenheit befreit! Sicher, eines steht fest: Im Vergleich zur KB-Fotografie mit Kleinbild-SLR-Kameras ist, ja muß eine motorische Mittelformatkamera etwas langsamer bezüglich der erzielbaren Bildfrequenzen pro Sekunde sein. Das hat vor allem seinen Grund in der Trägheit der zu bewegenden Massen: Mehr Filmfläche muß transportiert werden. Mehr Masse an Spiegelfläche und andere Mechanik muß in Verbindung mit dem Motor Drive bewältigt werden. Mittelformatkameras - auch wenn sie so kompakt und handlich sind wie die Zenza Bronica ETR, weisen konstruktionsbedingt in ihren Bauteilen ganz andere Dimensionierungen auf als Kleinbildkameras. Ich werde das im weiteren noch deutlich machen. Aber so viel steht ebenfalls fest: Im Vergleich zu den bisherigen Möglichkeiten des 4,5x6-Systems bietet sich nun ein dynamisch-schnelles Aufnahme- und Belichtungssystem dar. Das ist ein ähnlicher Fortschritt wie die Fotografie mit Motor und Winder auf dem Kleinbildsektor.
In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit einem neuen und positiven Aspekt der Fotografie mit Motor Drive: Die erste Kamera für das 4,5x6-Format, die über Belichtungsautomatik plus Motor Drive verfügt, ist die Zenza Bronica ETR (Vertrieb: Linhof-Kamera-Werke, Rupert Mayer-Straße, 8000 München 70).
Der Motor Drive der Zenza Bronica ETR- Grundsätzliches: Batterieteil und Motor bilden eine Einheit mit dem Handgriff, der einen verstellbaren Handriemen hat, innen zusätzlich noch sehr sorgfältig gepolstert. Der Motor ist kein Leichtgewicht, mit seinen 8 1,5-Volt-Batterien (Alkali-Mangan oder Nickel-Cadmium) wiegt er immerhin 1090 Gramm. Sein Preis hingegen hält sich durchaus im üblichen Rahmen der Preise anderer Motor Drives (z. B. bei KB-Kameras). Er kostet rund 840,- DM. Auf den ersten Blick erkennt man, daß die Konstrukteure der Zenza Bronica ETR andere Wege gegangen sind. So sitzt die Kupplung des ETR-Motor-Drive nicht wie meist üblich oben auf der Anschlußplatte, sondern auf der linken Seite des integrierten Handgriffs. Und an dieser Stelle sei es gleich gesagt: Kamera wie Motor Drive machten auf mich einen gut durchdachten und sehr funktionellen Eindruck.
Der Handgriff des Motors weist noch weitere Bedienungselemente auf: Oben auf dem Griff befindet sich neben einem Blitzschuh, für den ein Schutzschieber zum Abdecken bei Nichtgebrauch mitgeliefert wird, der sogar fest einrastet und deshalb auch nicht verlorengeht, noch die LED-Kontrolle für die Überwachung der Motorfunktion und die Batterieprüflampe für den Motor. (Die Kamera selbst hat davon unabhängig eine weitere Kontrollampe zum Prüfen der Stromversorgung des Belichtungsmeßsystems.) Außerdem sitzt auf dem Griff neben den beiden Kontrollampen noch der Antriebsknopf, der zugleich auch die Funktion der Batterieprüftaste hat. Welche Bewandtnis es mit dem Antriebsknopf hat, erkläre ich später, aber auch erstellt wiederum ein sehr sinnvolles und gut durchdachtes Detail des Motors dar. Vorne am Griff sitzt, gut erreichbar, der Auslöseknopf. Er ist leichtgängig, bietet aber dennoch genügend Widerstand, um ungewollte Auslösungen zu vermeiden. Fest an den Griff angeflanscht ist die Verbindungsplatte, deren sauber gearbeitete Führungen ihr Gegenstück am Kameraboden haben. Am Ende der Platte, auf der Griffseite, erkennt man deutlich die Kontaktstifte, die die elektrische Verbindung zwischen Motor und Kamera herstellen. Neben ihnen, auch gut erkennbar, der Verschlußauslösebolzen.
Vorne am Motor ist ein Arretierhebel, der verhindert, daß sich der Motor im montierten Zustand etwa selbständig machen kann. Zusätzlich gesichert ist er zwar ohnehin schon durch die automatische Verriegelung, deren Bedienungshebel (zum Lösen bei Demontage) vorn rechts an der Verbindungsplatte sitzt. Trotzdem ist der Arretierhebel keineswegs überflüssig, denn erst durch ihn wird die feste, unverrückbare Verbindung zwischen Kamera und Motor hergestellt. An der Rückseite des Motors finden sich das gut zugänglicher in den Motor integrierte Batteriefach, daneben, am Unterteil des Griffs, der sehr robust wirkende und gut bedienbare Ein- und Ausschalter, außerdem die Anschlußbuchsen für Fernbedienung und externe Stromquellen. Der Boden des Motors enthält ein Stativgewinde (englisch) und eine 4 cm breite und rund 9 cm lange griffigen geriffelte Platte, die in den Motorboden eingelassen ist und Kamera wie Motor eine sichere Auflage auf dem Teller eines Stativkopfes garantiert. Notwendig, denn Kamera und Motor bringen zusammen gut 2700 Gramm auf die Waage!
Der Motor hat eine Bildfrequenz von 1 Bild pro Sekunde maximal. Er läßt sowohl Serien- als auch Einzelbildschaltungen zu. Serien durch kontinuierliches Niederdrücken des Auslösers.
Direkt in die Kupplung integriert wurde der Rückstellhebel. Mit ihm läßt sich - sofern das durch Falschbedienung oder zwecks Funktionsüberprüfung notwendig wird - der Verschlußauslösebolzen zurückstellen.
Montage von Kamera und Motor Drive. Problemloser als bei der Zenza Bronica ETR geht's wirklich nicht: In rund dreißig Sekunden ist alles montiert, etwas Übung vorausgesetzt.
Montage des Motor Drive: Wichtig: Wer's zum erstenmal probiert, sollte der Reihe nach vorgehen. Zunächst: Wenn das Gehäuse noch nie an einen Motor angeschlossen war oder bis dahin ohne Motor benutzt wurde, dann wird zu allererst die Transportkurbel abgenommen. Einfache Sache - der Befestigungsbolzen, der als Welle für die Kurbel dient, läßt sich mit den Fingern herausziehen. Kurbel entfernen, dann den Bolzen ohne die Kurbel wieder hineinschieben. Anschließend den Filmtransportschaft, in dem der Bolzen steckt, im Uhrzeigersinn drehen, bis der Bolzen waagrecht steht. jetzt den Motor Drive nehmen. Den Wickelanschluß des Motors entgegen dem Uhrzeigersinn drehen, bis er klickend einrastet und die Punktmarkierung des Wickelanschlusses der Punktmarkierung auf dem Gehäuse gegenübersteht. Außerdem befindet sich auch noch ein Pfeil auf dem Wickelanschluß, der die Drehrichtung deutlich angibt.
Jetzt das Kameragehäuse in die linke, den Motor Drive in die rechte Hand nehmen. Die Bodenplatte in die Führungsschienen des Motor Drive einführen, dabei die Kamera plus Motor etwas schräg halten, damit man sieht, ob man die Führung auch richtig erwischt hat. Danach das Gehäuse aufschieben, bis der Sicherungshebel einrastet, man hört das deutlich. Anschließend den Arretierungshebel, der beim Zusammensetzen auf 0 (OFF) stand, auf C (Closed) drücken. Fertig. Wichtig: Bei der Montage muß der Motor abgeschaltet sein, ebenfalls bei der Demontage, die in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen wird.
Eine angenehme Besonderheit der Zenza Bronica ETR in Verbindung mit dem Motor Drive: Das Einlegen des Films unterscheidet sich nicht wesentlich von dem bei anderen Kameras mit Wechselmagazinen. Wohl aber die Leichtigkeit, mit der man die Zenza Bronica ETR zur ersten Aufnahme schußbereit macht. Der Film ist eingelegt, das Magazin an der Kamera, der Magazinschieber entfernt, andernfalls die Kamera nicht auslöst. Hier sei es gleich gesagt: Der Schieber sollte grundsätzlich entfernt werden, wenn ein geladenes Magazin sich an der Kamera befindet. Denn solange der Schieber noch im Magazin steckt, solange löst sich das Magazin sehr leicht von der Kamera. Ist er herausgezogen, dann ist die Entriegelung des Magazins gesperrt, es kann sich nicht mehr selbständig machen. Außerdem: Das Magazin läßt sich jederzeit neu bestücken, auch ohne daß man es von der Kamera abnehmen muß, denn der Filmeinsatz läßt sich separat aus dem Magazin herausnehmen. Zweckmäßig ist es, um die Verriegelung besser erreichen zu können, das Prisma abzunehmen, wozu ein Knopfdruck genügt und man das Prisma in seine Führung anschließend nach hinten zieht und dann heraushebt.
Einfaches Filmeinlegen: Motor zieht Film bis zu Bild Nr. 1
Hat man also den Magazinschieber entfernt, dann drückt man auf den Antriebsknopf auf dem Handgriff. Der Motor zieht jetzt den Film automatisch bis zum ersten Bild vor, schaltet dort selbständig ab. Die Kamera ist aufnahmebereit, sofern man auch das AE-Prisma entweder auf Automatik oder manuelle Bedienung eingestellt hat. (Wichtig: Die automatische Belichtungssteuerung niemals bei aufgesetztem Objektivdeckel eingeschaltet lassen, andernfalls braucht die Automatik sehr viel Strom und die Batterie ist im Handumdrehen leer!)
Ist die letzte Aufnahme (die Zenza Bronica ETR hat bei einem Rollfilm 120 15 Aufnahmen zur Verfügung, ist natürlich auch umstellbar auf 220er Rollfilm, der dann 30 Aufnahmen ermöglicht) gemacht, dann wieder auf den Antriebsknopf drücken, und der Film wird automatisch aufgespult. Dabei leuchtet die LED-Kontrolle dauernd. Wenn der Motor beginnt, schneller zu laufen (man hört das sehr deutlich), Motor abschalten, exponierten Film aus dem Magazineinsatz herausnehmen - fertig. Ich habe gerade diese Art von Motorautomatik als sehr angenehm empfunden. Wichtig: Leer (ohne Film) läßt sich die Kamera nur nach Umlegen des Mehrfachbelichtungshebels auslösen. Eine rote Warnmarke, die unter dem Hebel sichtbar wird, signalisiert die Einstellung deutlich bei geladener Kamera.
Motor Drive plus Belichtungsautomatik -Praxis und Anwendung: In COLOR FOTO Heft 4/78 und in COLOR FOTO Heft 5/78 hatten wir zwei sehr schnelle Motorkameras behandelt. Die Nikon F2A mit Modulite-Fernsteuerung und Serienblitz SB 5 und die Contax RTS mit ihrem Professional Motor Drive plus Belichtungsautomatik. Diese handlichen Kameras hatten demonstriert, worin der Sinn der seriellen Motorfotografie unter anderem zu suchen ist. Und jetzt sollte ich das gleiche mit der Zenza Bronica probieren, wenn auch unter den Aspekten der Mittelformatfotografie. 1 Bild/sek. - gegenüber der Nikon oder der Contax vergleichsweise eine höchst bescheiden anmutende Frequenz. Aber dann lernte ich, welche Möglichkeiten sogar noch eine Serie mit einer max. Bildfrequenz von 1 B/sek. bietet. Die Serie des landenden Drachenfliegers beweist es. 250er Teleobjektiv, Film Agfachrome 50 S Professional auf 64 ASA belichtet - wirklich keine sehr schnelle Angelegenheit. Und bei 1 Bild/sek.! Aber es klappte! Die Belichtungsautomatik hielt alle erforderlichen Schwenks und die damit verbundenen zwangsläufigen starken Belichtungs- und Helligkeitsänderungen glatt aus. Sie reagierte blitzartig. Ich habe das später mit der Kontrolltaste probiert, bei deren Betätigung die Verschlußzeiten (8 sek. bis 1/500 sek.) aufleuchten. Die Schwankungen reichten bei Blende 8 von 1/60) bis 1/500! Manchmal blitze sogar die rote Diode auf, die anzeigte, daß auch 1/500 schon nicht mehr ausreichte. Aus diesem Grund würde ich mir wünschen, daß bei dieser Kamera die schnellste Verschlußzeit mindestens 1/1000 betragen sollte, weil die Automatik dadurch den notwendigen Spielraum erhalten würde. Als erschwerend erwies sich auch die mir recht lange erscheinende Dunkelpause zwischen Hochklappen und Rückschwingen des Spiegels. Bei einem 250er Tele und einem sich mit der Schnelligkeit eines landenden Drachenfliegers bewegenden Objektes bedarf es schon einiger Übung, auch während der Dunkelpause ein solches Objekt einwandfrei im Sucher zu behalten. Hinzu kommt noch, daß ein Nachkorrigieren der Schärfe, bei einem 250er Tele durchaus notwendig, durch die lange Dunkelpause, in der man blind arbeitet, recht schwierig wird. Trotzdem: Auch mit 1 Bild/sek. und einer Kamera wie der Zenza Bronica ETR läßt sich eine einwandfreie Serie unter den geschilderten Bedingungen schießen. Bestimmt für viele Freunde des Mittelformats ein erfreulicher und interessanter Aspekt.
Die maximale Bildfrequenz beträgt ein Bild pro Sekunde
Natürlich ist das nicht das eigentliche Betätigungsfeld der ETR. Modellfotografie, Porträtfotografie, Aktfotografie, Modefotografie - um nur ein paar Bereiche zu nennen, da wird sie ihre Motorüberlegenheit beweisen können. Denn da ist sie deutlich schneller als andere Mittelformatkameras, und zwar sowohl durch den Motor als auch durch die Belichtungsautomatik, die volle Konzentration auf das Objekt erlaubt. Blende vorwählen und mittels der Schärfentiefenkontrolle (gut erreichbar vorne am Objektiv!) den notwendigen Schärfentiefenbereich kontrollieren -den Rest besorgen dann Motor und Belichtungsautomatik. Noch ein Vorteil bei den genannten fotografischen Bereichen, zu denen ganz gewiß auch die Tier- und Theaterfotografie gehört: Durch den in jedes Objektiv eingebauten Zentralverschluß ist Blitzen über den gesamten Bereich der Verschlußzeiten möglich. Wichtig bei hochempfindlichen Filmen, wichtig auch bei Objektaufhellung am hellichten Tag oder auf angestrahlten Flächen (Theater, Modeatelier etc.). Hinzu kommt:
Die Filmempfindlichkeitseinstellung der Zenza Bronica ETR reicht von 25 ASA bis 3200 ASA, außerdem ist für spezielle fotografische Aufgaben (wie Gegenlichtaufnahmen, überstrahlte Objekte) eine Belichtungskompensation vorhanden. (Von 1/2 bis 2 mit 4 Zwischenwerten, wobei 1x für den Normalbetrieb steht.) Für Serienaufnahmen, also Dauerlauf der Kamera, wird in Verbindung mit dem Automatikprisma grundsätzlich die Verschlußzeit 1/500 verwendet.
Ich habe natürlich nicht nur Serien geschossen. Landschaftsaufnahmen unter schwierigsten Bedingungen, Porträts mit dem schnellen Nachschuß - die Kamera hat das alles souverän und zuverlässig gemeistert. Vor sehr hellem Hintergrund - Aufnahme eines kreisenden Drachenfliegers im blauen Himmel z. B. - neigte sie zu Unterbelichtungen. Aber da wäre eben die Benutzung der Belichtungskompensation angezeigt gewesen.
Handlichkeit: Wie bereits erwähnt leicht ist die Zenza Bronica ETR nicht. Trotzdem liegt sie sehr gut in der Hand. Bei Querformat völlig problemlos, der einstellbare Handriemen gibt sehr guten Halt, die Linke unterstützt am Gehäuse oder Motor Drive. Bei Hochformat genauso: Ich habe immer den Griff nach oben genommen, die Linke am Gehäuse. Selbst bei schweren Objektiven sehr sichere Kameraführung, zumal alle Bedienungsorgane wie Schärfentiefenhebel, Auslöser, Verschlußzeitenkontrolle sehr gut zu erreichen sind. Die Kamera löst weich aus, der Motor Drive arbeitet mit der Präzision eines Uhrwerks. Sehr leicht und schnell das Auswechseln der Objektive, da das Bajonett sehr leichtgängig ist. Kurze Drehung nach rechts beim Einsetzen, leises Klick, fertig. Beim Herausnehmen Objektiv-Verriegelungsknopf vorne an der Kamera nach links drehen, eindrücken, halten, Objektiv mit leichter Linksdrehung herausnehmen. Wichtig: Objektivwechsel nur bei gespanntem Verschluß möglich!
Lobenswert die Sonnenblenden und ihre sichere Verriegelung am jeweiligen Objektiv, mittels kleiner Nasen, die in dafür vorgesehene Aussparungen einrasten.
Preise, Maße und Gewichte: Die Zenza Bronica ETR plus Standardobjektiv Zenzanon 1:2,8/75 mm plus AE-Prismensucher E (Automatik) plus Motor Drive plus Wechselmagazin kosten rund 3.200,- DM. Die geschilderte Ausrüstung wiegt gut 2700 Gramm. Maße: Kamera plus Normalobjektiv plus Magazin plus Faltlichtschacht 110x106x157 mm (BxHxL), Motor Drive: 165x149x70 mm (BxHxT). AE-Sucher E: 82,5x125x53 mm (BxLxH).
Motor Drive plus Belichtungsautomatik bieten neue Chancen
Fazit: Die Zenza Bronica ETR stellt eine echte Bereicherung des Mittelformats dar. Alle Funktionen laufen sicher und präzise ab. Verarbeitungsmäßig macht sie einen soliden Eindruck (goldbelegte Kontakte, überlegt und sorgfältig ausgeführtes Detail, auch in Kleinigkeiten). Sie liegt gut in der Hand und bleibt trotz ihres Gewichtes recht handlich, weil sehr kompakt. Umrüstungen lassen sich sehr schnell vornehmen. Eine gute und leicht verständliche Gebrauchsanweisung informiert umfassend. Die Belichtungsautomatik meistert auch schwierige Aufgaben, aber wegen des größeren Spielraums wäre doch als schnellste Verschlußzeit mindestens 1/1000 sek. zu wünschen. Die Verschlußzeiten sind nur bei Betätigung der Kontrolltaste im Sucher abzulesen, dann bei hellem Gegenlicht zu dunkel und nur schlecht erkennbar. Auch hier wäre eine Änderung wünschenswert. Das sehr reichhaltige System und sinnvolles Zubehör lassen diese Kamera sowohl für den Profi als auch für den engagierten Amateur interessant erscheinen.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Format 4,5x6 echte gestalterische Alternativen zu 6x6 bietet.
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