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Test & Technik Normtest
Rolleiflex 6008 Professional SRC 1000
Blitzschnell
Den vorerst letzten Stand der Entwicklung des 6000er Systems stellt die Rolleiflex 6008 Professional SRC 1000 dar. Wir unterzogen sie einem Normtest.
Die beiden Abkürzungen im extralangen Namen der neuen Rollei weisen auf die Spezialitäten hin, die diese Kamera zu bieten hat. "SRC" steht für "Scan Remote Control" und bedeutet, daß sie für die Arbeit mit dem Digital Scan Pack vorbereitet ist. Spiegelvorauslösung sowie Zeit- und Blendenabstimmung auf das Scan Pack sind möglich - und damit Aufnahmen ohne herkömmlichen Film. "1000" bedeutet, daß als kürzeste Verschlußzeit 1/1000 Sekunde eingestellt werden kann. Tatsächlich handelt es sich um 1/800 Sekunde, was auch in der Betriebsanweisung ausgewiesen ist. Aber auch das bedeutet einen Rekord für Zentralverschlußkameras, besser gesagt: für die Objektive, denn die kurze Zeit ist nur mit den "PQS"-Objektiven zu erreichen. Mit den "PQ"-Typen bietet auch die neue Rolleiflex die 1/500 als kürzeste Zeit. Beide Werte - 1/800 und 11500 Sekunde - können für Blitzaufnahmen eingesetzt werden. Auch über die Verschlußsteuerung hinaus ist die Rollei eine schnelle Kamera. Der eingebaute Motor transportiert den Film zweimal pro Sekunde, wobei nicht vergessen werden darf, daß jedes Bild (inklusive Rand) eine Kantenlänge von gut sechs Zentimetern hat.
Die Belichtung kann mit Mehrzonen-, Spot- oder Multi-Spotmessung bestimmt werden. Der Meßbereich erstreckt sich von EV 3 bis EV 19 (bezogen auf ein Objektiv mit Lichtstärke 2,8 und eine Filmempfindlichkeit von ISO 100/21'). Das Ergebnis läßt sich im Bereich von -42 /3 bis +2 Stufen korrigieren. Für die Belichtungssteuerung stehen Zeit- und Blendenautomatik sowie eine Programmautomatik mit Priorität kurzer Zeiten zur Wahl, ferner Nachführsteuerung.
Im Test zeigte sich, daß der Zentralverschluß eines Schneider Xenotar 2/80 mm HFT an der SRC 1000 sehr gute Ergebnisse bringt. Die größte Abweichung wurde bei 11500 Sekunde mit einer um 0,15 Belichtungsstufen zu reichlichen Belichtung festgestellt.
Die 1/250 Sekunde liegt um 1/10 Stufe über dem Soll. Die Werte bis 1 Sekunde weichen um maximal 0,02 Stufen von den Vorgaben ab, die längeren Zeiten bis 30 Sekunden werden präzise eingehalten.
Beim Test der Zeitautomatik mit dem auf Blende 8 eingestellten Schneider-Objektiv zeigte sich von 8 Sekunden zur 1/125 Sekunde ein sehr guter Verlauf der Kurve nahe der Null-Linie. Bei 1/250 Sekunde liegt sie um nicht ganz 1/6 Belichtungsstufe darüber, bei 11500 Sekunde um etwas mehr als 113 Stufe. Die Messungen bei Blendenautomatik wurden nach Vorwahl von 1/125 Sekunde durchgeführt. Im Bereich von Blende 2 bis 8 verläuft die Kurve innerhalb ± 1/6 Belichtungsstufen. Bei Blende 11 und 16 liegen die Meßpunkte mehr als +1/6 Stufe über dem Soll, es ist aber nicht mit Fehlbelichtungen zu rechnen. Die Kurve für Programmautomatik zeigt einen Vorzeichenwechsel zwischen EV 9 und EV 10. Bei geringeren Lichtwerten neigt die Kamera zur knapperen Belichtung, bei höheren Lichtwerten zur reichlichen Belichtung. Allerdings ist nicht mit sichtbaren Auswirkungen auf das Bild zu rechnen, auch nicht bei den größten Abweichungen, die bei EV 14 und EV 15 mit knapp +1/3 Belichtungsstufe liegen.
Normtest-Wertung
Belichtung (max. 70): 52,5
Handhabung (max. 10): 8,5
Grundausstattung (max. 16): 13
Stromversorgung (max. 6): 2,5
Gesamtwertung: 76,5
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