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Test & Technik
Zwei neue Spiegelreflexkameras von Pentax
Verzögerungstaktik für Verbesserungen
Nur zwei Monate nach der photokina stellt Pentax mit der SFXn und der P30n zwei verbesserte Kameramodelle vor. Ursprünglich sollten sie bereits auf der photokina gezeigt werden. Um das Weihnachtsgeschäft und den Abverkauf der alten Modelle nicht zu gefährden, wurden sie den Messebesuchern aber vorenthalten.
Nur anderthalb Jahre warteten die Pentax-Konstrukteure, um ihr Zugpferd mit einigen weiteren zugkräftigen Ausstattungsmerkmalen zu versehen. Nach wie vor besitzt die SFXn das KAF-Bajonett, an das sich neben den neuen SMC Pentax-F-Objektiven alle Objektive mit K- oder KA-Bajonett ansetzen lassen. Diese schon bei der alten Kamera besonders lobenswerte Möglichkeit erlaubt bei den manuell fokussierbaren Objektiven mit einer Anfangsöffnung von Blende 5,6 und größer die elektronische Schärfenkontrolle. Außerdem können diese Objektive, sofern sie als Anfangsöffnung mindestens Blende 2,8 besitzen, mit einem Konverter in AF-Objektive verwandelt werden.
Die Möglichkeit, wahlweise AF- oder herkömmliche Objektive zu verwenden, bietet sonst nur noch Nikon an. Soweit die Übereinstimmung mit dem Vorgängermodell. Das neue an der Pentax SFXn ist eine Verkürzung der schnellsten Verschlußzeit auf 1/4000 Sekunde. Leider läuft damit nicht, wie bei Nikon oder Minolta, eine Verkürzung der Blitzsynchronzeit parallel. Sie liegt noch immer bei 1/125 Sekunde, was Aufhellblitzen von bewegten Objekten nach wie vor problematisch gestaltet. Neu ist auch die Möglichkeit, automatische Belichtungsreihen zu machen. In dieser Funktion belichtet die Kamera bei Druck auf den Auslöser drei Aufnahmen hintereinander mit unterschiedlicher Belichtung. Die erste Aufnahme erfolgt mit der von der Kameraautomatik ermittelten Belichtung. Die zwei weiteren werden jeweils um einen vorgewählten Wert knapper, beziehungsweise reichlicher belichtet. Die Unterschiede können frei gewählt werden. Sie beginnen bei +/-0,3 Blendenstufen und lassen sich dann halbstufig von +/-0,5 bis +/-4 Blendenstufen einstellen. Die drei Belichtungen können bei automatischen Belichtungsreihen entweder hintereinanderweg erfolgen. Dazu muß der Auslöser für die Dauer der drei Belichtungen gedrückt bleiben. Sie können aber auch hintereinander in beliebigen Zeitabständen erfolgen. Dazu muß einfach nach jeder Auslösung der Auslöser freigegeben werden. Wer allerdings zwischen den Aufnahmen vergißt, ob er nun erst einmal oder bereits zweimal auf den Auslöser gedrückt hat, findet keine Anzeige dafür, die wievielte Aufnahme der Belichtungsreihe die nächste ist. Während bei der normalen Belichtungskorrektur die Korrektureinstellung im Sucher angezeigt wird, so daß der Fotograf weiß, daß die Kameraautomatik beeinflußt wurde, erfolgt eine solche Anzeige bei automatischen Belichtungsreihen nur auf den Datenmonitor auf der Prismenhaube. Auch die Aufnahmefrequenz der Kamera wurde erhöht. Der verbesserte Motor der SFXn schafft jetzt in der Dauerlauffunktion bis zu zwei Aufnahmen in der Sekunde.
Ein neues Ausstattungsmerkmal, wie man es bisher hauptsächlich bei Compact-Kameras antraf, ist der Mehrbild-Selbstauslöser. Die SFXn besitzt die Möglichkeit, drei Bilder hintereinander mit Selbstauslöser zu machen. Die erste Aufnahme erfolgt dabei nach etwa 12 Sekunden.
Für ein relativ helles Sucherbild sorgt die neue, asphärische Mattscheibe. Sie ist selbstverständlich auswechselbar. Der Dioptrienausgleich läßt sich stufenlos von -2,5 bis +1,5 Dioptrien vornehmen. Das geschieht mit Hilfe eines kleinen Schiebers oberhalb des Sucherokulars. Eine praktische Neuerung ist die Möglichkeit das LCD-Feld zu beleuchten. Dies geschieht mit Hilfe der Meßwertspeichertaste an der Rückseite der Kamera. Wird sie gedrückt, wird der Datenmonitor etwa 8 Sekunden lang beleuchtet.
Wenn auch die wesentlichen Neuerungen der Pentax SFXn hauptsächlich ihr Innenleben betreffen, so unterscheidet sie sich auch äußerlich deutlich von ihrer Vorgängerin. Das Gehäuse besitzt eine anthrazitfarbene, rauhere Oberfläche, die teilweise gummiert ist. Das bewirkt gegenüber der glatten Oberfläche der SFX nicht nur eine sicherere Handhabung sondern es sieht auch ansprechender aus. Kosten soll das neue Pentax SFXn Gehäuse etwa 850 Mark.
Pentax P30N
Weniger spektakulär sind die Verbesserungen bei der Pentax P30 N. Sie erhielt im wesentlichen nur zusätzlich zur Programmautomatik auch noch eine Zeitautomatik und ebenfalls eine neue Oberfläche. Statt mit der geprägten Kunststoffarmierung wurde die Pentax P30 N mit einer anthrazitgrauen Gummiverkleidung versehen. Obwohl sie weder motorischen Filmtransport noch Rückspulung besitzt, wird die Filmempfindlichkeit automatisch eingelesen. Auch das Filmeinfädeln ist durch die praktische Filmfangvorrichtung ein Kinderspiel. Weitere Ausstattungsmerkmale, die diese Kamera zum idealen Einsteigermodell machen, sind Nachführmessung, programmierte Blitzautomatik, Belichtungsspeicher, Schärfentiefehebel und Selbstauslöser. Mit dem Takumar 28-80 mm soll die Kamera nicht einmal 600 Mark kosten. Verglichen zu manchen sogenannten "Brückenkameras" bietet die Pentax P30 N viele Möglichkeiten zu einem sehr günstigen Preis.
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