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Artikel

1997

Test & Technik - Neuvorstellung

Yashica 270 AF

Ist weniger mehr?

Die Yashica 270 AF gehört keiner neuen Kamerageneration an, sondern folgt der Modell-Linie 230/200 AF. Sie hat einiges andererseits einiges weniger zu bieten als die 230 AF.

Auf die heute übliche und oft verwirrende Funktionsvielfalt hat Yashica nach eigenem Bekunden bewußt verzichtet. Leicht erfaßbare und nachvollziehbare Funktionsabläufe bei einfacher Bedienung sollten die Merkmale der neuen Yashica 270 AF sein. Die Automatikfunktionen sollten die Handhabung erleichtern, ohne den Fotografen zu bevormunden. Eine robuste Bauweise mit Gehäusekern und Bajonett aus Metall sollte zusätzliche Sympathien wecken. Das Produkt dieser Überlegungen ist eine F-Kamera, die für Einsteiger in die Spiegelreflexfotografie wie für anspruchsvolle Amateure gleichermaßen geeignet ist.
Das Autofokussystem funktioniert nach dem TTL-Phasendifferenzverfahren, das auch bei der 230 AF eingesetzt wurde. Die Fokussierfunktionen kennen wir ebenfalls schon von der 230 AF: Standard-Fokussierung mit Schärfepriorität, kontinuierliche Fokussierung mit Auslösepriorität, Fokus-Falle, Fokusspeicher und manuelle Fokussierung. Zusätzlich kann man bei der 270 AF den Fokussierbereich vorwählen. Zwei Stufen, eine für den Porträtbereich (nah) und eine für den Landschaftsbereich (fern), können eingestellt werden. Neu ist auch eine Art Prädiktionsfunktion, die Bewegungen im Zeitraum zwischen dem Betätigen des Auslösers und Öffnen des Verschlusses erkennen und korrigieren kann.
Die Belichtung kann durch drei Automatikfunktionen sowie eine Blitzautomatik gesteuert oder manuell eingestellt werden. Die Programmautomatik hat eine zweistufige Zuordnung der Verschlußzeiten in Abhängigkeit von der Brennweite. Die Zeiten können durch ein Programmshift tendenziell verändert werden (High/Low). Blenden- und Zeitautomatik gehören ebenfalls zur Ausstattung der Yashica 270 AF. Beide Funktionen haben ein automatisches Override, das den manuell eingestellten Wert korrigiert, wenn er keine richtige Belichtung zuläßt. Die Belichtungsmessung erfolgt mittenbetont integral. Die Spotmessung, bei der 230 AF noch vorhanden, fiel wohl dem Rotstift zum Opfer. Der integral gemessene Wert kann gespeichert werden, wobei man die Zeit-Blenden-Kombination unter Beibehaltung des Belichtungswertes nachträglich verändern kann. Eine automatische Gegenlichtkorrektur gibt es ebenfalls. Die Belichtung kann aber auch manuell korrigiert werden, und zwar in halben Stufen von +2 EV bis -2 EV.
Das eingebaute Blitzgerät mit Leitzahl 11 wird automatisch gesteuert. Die Vorblitz-Funktion verhindert den "Rote-Augen-Effekt". Blitzsteuerung ist bei der 270 AF nur mit dem neuen System-Blitzgerät Yashica CS-240 Auto möglich. Es hat Leitzahl 24 und den Leuchtwinkel eines 35-mm-Objektivs (24 Millimeter mit Streuscheibe). Neu sind auch zwei Objektive: Yashica AF Zoom 3,5-4,5/ 28-70 mm und Yashica AF Zoom 4-5,6/ 70-210 mm. Der Abstammung der 270 AF von der 230 AF ist es zu verdanken, daß fast das gesamte Yashica-AF-Zubehör ohne Einschränkung bei der neuen Kamera verwendet werden kann: AF-Objektive, Zwischenring, AF-Konverter, FA-Einstellscheiben, Korrekturlinsen und Datenrückwand.
Die 270 AF, die zwei neuen Zooms und das Blitzgerät sind ab Mitte Oktober im Handel erhältlich. Mit AF Zoom 3,5-4,5/ 28-70 mm wird die Yashica 270 AF etwa 800 Mark kosten.

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