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Artikel
1997
COLOR FOTO SPEZIAL REISEFOTOGRAFIE
Kameras für den Strand
Weder wasserscheu noch kompliziert
Spritzwasser und feiner Sand können eine Kamera schnell außer Gefecht setzen. Warum also nicht einfach zu den Allwetter-Kompaktkameras greifen?
Auch wer keinen Tauchkurs buchen möchte, kann trotzdem tolle Motive am Wasser einfangen. Das ist der richtige Einsatzzweck für die spritzwassergeschützten Kompaktkameras, die bei einfacher Handhabung gute Bildergebnisse liefern. Diese Kameras sind zudem unempfindlich gegen Staub und Sand, ebenfalls Feinde des Strandfotografen. Wie standhaft das Gehäuse sein sollte, gibt der ICE-Standard, Normenveröffentlichung 529, vor, den Olympus als Grundlage heranzieht: Gehäuse geschützt gegen Spritzwasser aus allen Richtungen - die Ausrüstung aus allen praktisch erreichbaren Seiten mit Wasser (zehn Liter pro Minute und Quadratmeter) eine Minute lang besprühen. Spezialdichtungen an allen kritischen Stellen schützen die wasserscheue Elektronik.
Vollausstattung
Die Ausstattungsmerkmale dieser Kompakt-Sucherkameras kann sich sehen lassen. Angefangen vom aktiven Infrarot-Autofokussystem mit Schärfe- und Belichtungsspeicher über die Programmautomatik für alle Belichtungssituationen bis hin zum vollautomatischen Filmtransport gibt es alles, was das Fotografenherz für den unbeschwerten Einsatz verlangt. Der elektronische Selbstauslöser gehört dazu, ebenso wie der festeingebaute Blitz mit automatischer Zuschaltung, dessen Reichweite und Lichtqualität sich natürlich nicht mit der Qualität von Computerblitzen messen kann. Doch alles in allem bieten diese Kameras, als Zweitgehäuse im Reisegepäck mitgenommen eine ganze Menge Möglichkeiten.
Sie bieten auch jeweils interessante Ausstattungsdetails, wie beispielsweise die Yashica T3, deren Objektivkonstruktion weltbekannt ist. Das Zeiss Tessar 2,8/35 mm bürgt für scharfe Bildergebnisse. Der festeingebaute Winkelsucher auf der Kameraoberseite ermöglicht den Einblick von oben, was als Motivkontrolle bei Stativaufnahmen, bei Aufnahmen in Bodennähe, "über dem Kopf" sowie "um die Ecke" ein sichtbarer Vorteil sein kann. Als Kameravariante gib es noch die Yashica T3 D mit quarzkontrollierten Datiermöglichkeit.
Brandneu auf den Markt kommt im August die Yashica AW-mini, ebenfalls als 35-mm Autofokus-Kompaktkamera konzipiert. Gleichwohl mit einem Objektiv ausgestattet ist die Minolta AF-SP, die von 0,95 Meter bis Unendlich vollautomatisch scharfstellt. Auch die Olympus AF-1 super gehört in diese Gruppe der Kompakten. Als interessante Zugaben bringt diese Kamera die Makroeinstellung von einem halben bis zu einem Meter sowie ein spezielles Aufhell- und Langzeitblitzprogramm mit. Bei der neuen Olympus AF-1 Twin begeistert nicht nur die Wahl zwischen zwei Brennweiten (35 und 70 Millimeter), sondern vor allem die technische Konzeption: Durch eine geniale technische Konstruktion bleibt die AF-1 Twin klein und kompakt, auch wenn längere Brennweiten eingestellt sind. Die optische Achse wird zwar dabei verändert, aber der Objektivtubus ragt nicht zusätzlich aus dem Gehäuse. Hinzu kommen die Möglichkeit der Serienschaltung des festeingebauten Filmtransportes (bis zu vier Aufnahmen) und der Selbstauslöser, der sogar zwei Aufnahmen nacheinander belichten kann.
Auch Konica ist auf dem Markt der spritzwassergeschützten Kameras präsent. Die Konica MR 640 kann mit zwei Brennweiten aufwarten. Für Übersichten ist die Brennweite von 40 Millimetern geeignet, bei Porträts schaltet man auf die 60-Millimeter-Einstellung.
Zum Schnorcheln
Die wirklich wasserfesten Kameras sind rar, sowohl die Nikon AF AW und die Vivitar Trek 50 als auch die Canon AS-6 sind aus dem Programm der Hersteller genommen. Wer sich für diese Kameras interessiert, sollte die COLOR FOTO-Börse genau inspizieren. Minolta bietet auch weiterhin Schnorchelspaß für Freizeit-Wasserratten. Im Gegensatz zu den spritzwassergeschützten Kameras ist nämlich die Minolta Weathermatic 35 DL eine richtige Unterwasserkamera für geringe Tauchtiefen. Sie wartet mit interessanten Finessen auf. Autofokus ist ebenso selbstverständlich wie die programmierte Belichtungsautomatik, und der automatische Filmtransport gehört auch dazu.
Mit dieser robusten Kompaktkamera können Sie zum Schnorcheln gehen. Sie können sie mit zum Surfen nehmen oder unter der Wasseroberfläche bis zu einer Tauchtiefe von fünf Metern auf Motivsuche gehen. Da die Kamera auf der Wasseroberfläche schwimmen kann, ist sie immer leicht wiederzufinden, wenn man sie einmal aus der Hand verliert. Besonders praktisch ist die Möglichkeit des umschaltbaren Zweifach-Objektivs (35 und 50 Millimeter Brennweite) mit eingebautem Mikromotor zur Brennweitenverstellung. So ausgerüstet können Sie an Land alle Motivbereiche bis zur Nahaufnahme (mit 35 Millimetern Brennweite 52 Zentimeter Mindestabstand) auf Ihren Film bannen. Dann wird alles mit Hilfe des Infrarot-Autofokus-Systems sicher scharf gestellt. Unter Wasser sind dagegen die Gesetzmäßigkeiten andere, weshalb die Weathermatic 35 DL mit einer automatischen Scharfeinstellumschaltung ausgestattet ist. Unter Wasser schaltet das Objektiv auf Fixfokus-Stellung, da dort der Infrarotstrahl absorbiert wird. Minolta baut deshalb anstelle eines normalen Schutzglases eine positive Meniskuslinse ein, wodurch sich die Ferngrenze des gesamten optischen Systems auf 1,8 Meter verschiebt. Dann reicht die Schärfentiefe beim 35-Millimeter-Objektiv von 1,2 bis 3,2 Meter, bei 50 Millimetern Brennweite von 1,3 bis 3,2 Meter. Da gute Unterwasseraufnahmen laut Expertenmeinung eher im Nahbereich angesiedelt sein sollten, fährt der Anwender mit dieser technischen Vorgabe bestens. Als Bonbon lassen sich mit gedrücktem Unterwasser-Nahschalter sogar Nahaufnahmen schießen. Sehr praktisch ist der als Zubehör lieferbare Sportsucher, der die schnelle und leichte Festlegung des Bildausschnitts zuläßt.
Der Vollständigkeit halber sei noch auf die ewa-marine-Gehäuse aus Kunststoff-Folie hingewiesen, die es in den unterschiedlichsten Ausführungen für Kompaktkameras und Spiegelreflexsysteme, aber auch für Film- und Videokameras gibt. Der große Vorteil dieser Lösung ist die individuelle Ausstattung, denn es können teilweise Zoomoder Makroobjektive mit unter die Wasseroberfläche genommen werden, und es kann ein leistungsstarkes Blitzgerät adaptiert werden.
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