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Test & Technik Praxisbericht
Yashica 300 AF
Mehr Power
Schon im Winter angekündigt, kommt sie nun rechtzeitig vor den Sommerferien heraus: die Yashica 300 AF Sie reiht sich ein ins Feld der Autofokus-SLR-Kameras für Ein- und Aufsteiger.
Zeitgemäß abgerundet ist das Gehäuse der neuen Yashica 300 AF, und ihre Einstellelemente erwecken den Eindruck, daß man sofort und ohne Bedienungsanleitung mit der neuen Kamera umgehen kann. Was die Grundfunktionen angeht, ist dieser Eindruck auch richtig.
Rechts vom Sucherdach ist in Längsrichtung der LCD-Monitor angebracht. Da der Sucher nur wenige Informationen bietet, ist die Bildschirmanzeige hier besonders wichtig. Die Einstellung "Drive" stellt vier Funktionen zur Wahl: Einzelbildschaltung, Serienbildschaltung, Selbstauslöser und Schärfenfalle. Mit "Mode" wird die Belichtungsbetriebsart gewählt. Zur Verfügung stehen Programm-, Zeit- und Blendenautomatik, manueller Belichtungsabgleich und B-Einstellung. Die Programmautomatik bietet Möglichkeit des "Programm-Shifts". Zeit- und Blendenautomatik sind mit einer Sicherheitsschaltung versehen, die Fehlbelichtungen durch eine falsche Vorgabe unmöglich macht. Manuell können die Zeiten von 1/2000 Sekunde bis 8 Sekunden in ganzen Stufen vorgegeben werden, während der Automatik derselbe Bereich in halben Schritten zur Verfügung steht.
Rechts außen auf der Gehäusekappe sind zwei Einstellräder untergebracht, die die Arbeit mit der 300 AF schnell und sicher machen. Stünden sie noch ein wenig über das Gehäuse über, wären sie optimal. Das vordere Rad dient als Zeitenrad bei Blendenautomatik, als Blendenrad bei Zeitautomatik, als "Shift"-Schalter bei Programmautomatik und wieder als Zeitenrad bei manuellem Belichtungsabgleich. Das hintere Einstellrad dient bei der manuellen Belichtungssteuerung als Blendenrad und wird in den Automatiken genutzt, um Belichtungskorrekturen im Bereich von +/-2 Belichtungsstufen einzugeben. Sofern es sich um Gegenlichtmotive handelt, ist beim Korrigieren jedoch Vorsicht geboten. Die Yashica 300 AF mißt im Prinzip zwar mittenbetont integral, kann aber Gegenlichtmotive erkennen und hier mit einer automatischen Belichtungskorrektur reagieren. Addieren sich diese und eine manuell eingegebene Korrektur, kann das zur Überkorrektur führen. Unterläßt man es, einen Korrekturfaktor einzugeben und reagiert auch die Kamera nicht auf das Gegenlicht, erhält man eine Unterbelichtung. Beides kommt vor.
Mit der "P"-Taste werden die Programmautomatik und einige Grundeinstellungen aufgerufen. Eine dieser Grundeinstellungen ist der durchgehende AF-Bereich. Er erstreckt sich von der Nahgrenze des Objektivs bis unendlich. Dabei können zwei Teil-Einstellbereiche aufgerufen werden: Nahgrenze bis 3 Meter oder 3 Meter bis unendlich. Leider weist die 300 AF nur eine auf senkrechte Strukturen abgestimmte Meßzelle auf. Der Autofokus der 300 AF bietet zwei Betriebsarten: Schärfenpriorität bei Einzelbildschaltung (Scharfstellung bei Antippen des Auslösers, Schärfespeicherung bis zur Aufnahme); Nachführautofokus und Auslösepriorität bei Serienschaltung (Anpassung der Schärfe an Veränderungen im Meßfeld bei angetipptem Auslöser). Bei sich bewegenden Objekten wird automatisch auf Schärfenvorausberechnung umgeschaltet. Wird die Schärfenfalle aktiviert und per Autofokus oder manuell eine bestimmte Entfernung voreingestellt, erfolgt die Aufnahme, sobald das AF-System ein Objekt in der vorgegeben Entfernung erfaßt.
Der Miniblitz der 300 AF ist in den Sucher eingebaut. Ein Druck auf einen Knopf links vom Sucherschuh läßt den Blitz in die Bereitschaftsposition springen und mit dem Laden beginnen. Ein zweiter Druck aktiviert die "Anti-Rote-Augen-Schaltung". Auch Aufhellblitzen und Langzeitsynchronisation sind möglich. Ein wichtiger Unterschied zur 270 AF ist, neben den zwei Einstellendern, die Möglichkeit, motorisierte Zooms einzusetzen. Außerdem ist bei der 300 AF an der Innenseite der Rückwand ist ein Panorama-Adapter befestigt, der sich leicht an das Filmfenster setzen läßt.
Wäre die Sucherinformation besser, könnte man die Yashica 300 AF uneingeschränkt als gute Kamera für Einsteiger in die AF-SLR-Szene loben. Sie ist sauber verarbeitet und bietet viel fürs Geld - zirka 900 Mark mit 20-90-mm-Power-Zoom.
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