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Artikel
1997
Test & Technik
Neue Kamera-Generation von Pentax
Hyper-Pentax
Die Pentax Z-10 leitet seine neue Generation von Spiegelreflexkameras des renommierten japanischen Herstellers ein. Sie verfügt über neuartige Funktionen und kostet unter 800 Mark. Das Topmodell der Baureihe soll noch vor Weihnachten auf den Markt kommen.
Der Erfolg der legendären Spotmatic, die 1964 als erste Kamera der Welt über TTL-Belichtungsmessung verfügte, wird ihr wohl nicht beschert sein, doch mit der Z-10 kann Pentax nun in der AF-Mittelklasse vorn mitmischen.
Die zahlreichen automatischen Funktionen zu aktivieren, ohne eine Reihe komplexer Einstellungen vornehmen zu müssen, war der Grundgedanke, der bei der Entwicklung der neuen Kamerageneration Pate stand. Durch die "lnteractive Function" ist es den Ingenieuren von Pentax gelungen, Gehäuse und Objektive so aufeinander abzustimmen, daß eine einfache und effektive Handhabung möglich ist. Ein Knopfdruck genügt, um beispielsweise von Programmautomatik auf Nachführmessung umzuschalten.
Der "Powerzoom" wird nicht so genannt, weil er mehr "Power" als andere hätte, sondern weil er mehr kann. Er ist nämlich für drei Funktionen zuständig. Über einen Drehring wird die Brennweite motorisch verstellt. Das verschafft nicht nur Manual-Focus-Feeling, sondern verändert die Geschwindigkeit der Scharfstellung in drei Stufen: Je weiter man dreht, desto schneller wird gezoomt. In Richtung Kamera gezogen, ermöglicht der Drehring manuelle Brennweitenverstellung. Mit dem Powerzoom ist es auch möglich, jede beliebige Brennweite zu speichern und per Knopfdruck abzurufen. Die dritte Funktion des Powerzooms ist die Brennweiten-Nachführung. Wenn ein Motiv aus unterschiedlicher Entfernung stets gleich groß abgebildet werden soll, zoomt die Kamera automatisch mit, bis der vorher festgelegte Abbildungsmaßstab erreicht ist.
Die Belichtungsmessung mit zwei Meßmethoden entspricht heutigem Mittelklassestandard. Das Mehrfeld-Meßsystem besteht aus sechs Zonen und ist mit der Programmautomatik gekoppelt. Aus den Meßwerten der einzelnen Zonen errechnet die Kamera die korrekte Belichtung. Je nach Objektiv stehen der Programmautomatik bis zu 28 unterschiedliche Programmkurven zur Verfügung. Die Kamera ist in der Lage, Gegenlichtsituationen zu erkennen und Belichtungskorrekturen in Abhängigkeit vom Motivkontrast automatisch durchzuführen. Ein System, das - laut Pentax - selbst bei extremen Kontrasten und bei starkem Gegenlicht hervorragend funktioniert. Wer sich dennoch nicht immer auf die automatische Belichtungskorrektur verlassen will, kann mit dem Korrekturknopf die Belichtung wie in guten alten Fotozeiten von Hand beliebig verändern. Die manuelle Belichtungskorrektur kann dann im Bereich von +/- 3 Lichtwerten in halben Blendenstufen vorgenommen werden.
Die Spotmessung wird beim Umschalten der Kamera auf Nachführmessung aktiviert. Das geschieht, wenn der Blendenring aus der A-Position gedreht wird. Eckige Klammern im Sucher markieren das Meßfeld.
Die Nachführmessung der Z10 hat eine Besonderheit. Wer bei der Bestimmung der Belichtung der Automatik letztendlich doch mehr zutraut als sich selbst, kann den Korrekturknopf drücken. Die Kamera stellt dann die für die Aufnahme richtige Kombination aus Blende und Belichtungszeit automatisch ein. Danach arbeitet die Z-10 mit Nachführmessung weiter. Das, was Pentax als "Hyper-Nachführmessung" bezeichnet, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als "Hypofunktion", nämlich als Zeitautomatik für eine einzige Aufnahme.
Das leistungsstarke Autofokussystem verfügt über Schärfespeicher und Schärfekorrektur. Letztere wird automatisch aktiv, sobald sich das Aufnahmeobjekt bewegt. Die Z-10 mißt die Geschwindigkeit und ermittelt die wahrscheinliche Position des Objekts zum Zeitpunkt der Belichtung und korrigiert dementsprechend die Scharfstellung.
Mit Leitzahl 12 bei ISO 100/21xGRADx ist der eingebaute Blitz nicht gerade ein "Lichtblick", doch für Aufhellung und Porträtaufnahmen reicht er aus. Das TTL-gesteuerte Blitzgerät bietet neben den üblichen Funktionen lange Synchronzeiten sowie die üblichen Funktionen, über die die heutigen, eingebauten Miniblitzgeräte allgemein verfügen.
Statt aus einem Pentaprisma besteht der Sucher der Pentax Z-10 aus versilberten Spiegeln. Dadurch liefert er ein noch helleres Sucherbild.
Zur Pentax Z-10 gibt es eine neue Objektivreihe mit der Bezeichnung "FA". Das FA-Bajonett unterscheidet sich von der F-Ausführung durch zwei zusätzliche Kontakte für die Stromversorgung des Zoom-Motors. Doch die Kompatibilität im Pentax-System bleibt erfreulicherweise erhalten: Alle bisherigen Pentax-Objektive lassen sich an die Z-10 anschließen. Sogar M-42-Objektive lassen sich durch einen Adapter verwenden.
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