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1997
Test & Technik PRAXISBERICHT
Canon EOS 100 und Yashica 270
Nicht von schlechten Eltern
Zwei brandaktuelle Kameras, die Canon EOS 100 und die Yashica 270 AF, bieten sehr zur Freude der progressiven Autofokus-Gemeinde kameratechnologischen Fortschritt in einem durchaus attraktiven Verhältnis von Preis und Leistung. Und das, obwohl sich beide Kameras preislich und ausstattungsmäßig etwas unterscheiden. Wie das dennoch zusammenpaßt, zeigt der folgende Praxisbericht.
Auf den ersten Blick läßt sich erkennen, daß sowohl die Canon EOS 100 als auch die Yashica 270 AF von den Segnungen einer über Jahre hinweg erfolgreich betriebenen Modellpflege profitieren. Der Zusammenhang zwischen Ausstattungsmerkmalen und Zielgruppen wird hier deutlich sichtbar. Die Canon EOS 100 ist für fortgeschrittene Amateure und für Profifotografen gedacht, die Yashica 270 AF für fortgeschrittene Amateure und für Einsteiger in die Spiegelreflexfotografie. Die Canon EOS 100 ist jedoch, vom Preis abgesehen, dank der einfach zu bedienenden Wählscheibe und der Motivprogramme auch für Anfänger besonders gut geeignet. Daraus ergeben sich nicht nur der kleinste gemeinsame Nenner, sondern auch teils gemeinsame, teils unterschiedliche Qualitäten der zwei Autofokuskameras.
Beide Kameras verfügen über Programm-, Zeit- und Blendenautomatik, manuelle Belichtungskorrektur, Nachführmessung und TTL-Steuerung für das eingebaute Blitzgerät. Darüber hinaus hat die Canon EOS 100 einige nützliche Features mehr zu bieten, wie beispielsweise Belichtungsreihenautomatik und mehrere Belichtungsmeßarten. Außerdem erzeugt sie ein sehr leises Betriebsgeräusch.
Wir haben die Canon EOS 100 mit dem EF Zoom USM 3,5-5,6/28-80 mm und die Yashica 270 AF mit dem AF Zoom 3,5-4,5/28-70 mm getestet.
Programmautomatik
Bereits bei dieser Funktion erkennt man die Sonderstellung der Canon EOS 100. Der Fotograf hat die Wahl zwischen Vollautomatik und Programmautomatik. Bei Vollautomatik (grünes Rechteck auf der Wählscheibe) muß man sich um keine weiteren Einstellungen kümmern. Die Kamera schaltet die Autofokus-Betriebsart von Schärfenpriorität (One Shot) auf Auslösepriorität (AI Servo) automatisch um, sobald sich das Aufnahmeobjekt auf die Kamera zubewegt. Die Mehrfeldmessung erkennt Gegenlicht und löst automatisch einen Aufhellblitz aus. Im Porträtbereich funktioniert das ganz gut, doch bei Landschaftsaufnahmen im starken Gegenlicht reicht, wie nicht anders zu erwarten, weder das eingebaute Blitzgerät noch die automatische Belichtungskorrektur aus. Manuelle Belichtungskorrekturen oder Selektivmessung sind in dieser Funktion nicht möglich. Diese Möglichkeiten bietet aber die Programmautomatik ("P"). Der Fotograf kann zwischen Mehrfeld-, Selektiv- und Integralmessung wählen und, falls gewünscht, die Belichtung über das Daumenrad in halben Lichtwerten im Bereich von + 2 EV bequem korrigieren. Außerdem können Autofokus-Betriebsart und Filmtransportart frei bestimmt werden. Sinnvoll ist auch das Programmshift, mit dessen Hilfe die angezeigte Kombination aus Verschlußzeit und Blende durch Drehen des vorderen Einstellrads verschoben werden kann, ohne den ermittelten Belichtungswert zu verändern.
Auch bei der Yashica 270 AF ist die Programmautomatik die Grundfunktion und wird beim Einschalten der Kamera oder durch die Programm-Rückstelltaste aktiviert. Die Verschlußzeiten werden in dieser Funktion nach zwei Steuerkurven gebildet. Bei Brennweiten unter 85 Millimetern werden automatisch längere Verschlußzeiten gebildet, während das Programm bei mehr als 85 Millimetern kurzzeitorientiert ist. Die automatische Steuerung kann durch das Programmshift verschoben werden, und zwar in Richtung "High" (größere Blendenöffnungen und kürzere Verschlußzeiten) oder "Low" (kleinere Blendenöffnungen und längere Verschlußzeiten). Die Verschiebungen beeinflussen selbstverständlich die ursprünglich ermittelte Belichtung nicht. Allerdings sind die Shiftmöglichkeiten nicht allzu groß. Nach dem Programm-Shift-Diagramm in der Bedienungsanleitung sind Verschiebungen um etwa + 1,5 EV möglich, tatsächlich lassen sich auf dem Display aber nur Verschiebungen von + I EV einstellen.
Erfreulicherweise hat auch die Yashica 270 AF eine manuelle Belichtungskorrektur in halben Lichtwerten (bis + 2 EV). Die Freude wird aber durch die umständliche Bedienung leicht gedämpft: Um beispielsweise eine Korrektur von - 2 EV vorzunehmen, muß die etwas klein geratene Taste achtmal angetippt werden, einen Schnelldurchlauf gibt es nicht. Doch selbst eine "fummelige" Belichtungskorrekturtaste ist besser als gar keine.
Die Bildergebnisse in der Programmautomatik bestätigen durchaus den Trend, den wir bei vergleichbaren Autofokuskameras festgestellt haben: Motive mit normalem Kontrast werden ausgewogen belichtet, wobei es keinen großen Unterschied zwischen Mehrfeld- und mittenbetonter Integralmessung gibt. Bei Motiven mit erhöhtem Kontrast war bei einigen Aufnahmen die mittenbetonte Integralmessung der Yashica 270 AF der Mehrfeldmessung der Canon EOS 100 sogar geringfügig überlegen. Die Canon EOS 100 zeigte nämlich bei einigen Aufnahmen eine leichte Tendenz zur Unterbelichtung.
Schwaches Gegenlicht wird von beiden getesteten Kameras gerade noch ausreichend korrigiert, etwas stärkeres Gegenlicht dagegen nicht. In solchen Situationen ist eine manuelle Belichtungskorrektur im Plusbereich erforderlich, obwohl man bei Yashica betont, daß die 270 AF die Belichtung zum Beispiel immer dann automatisch korrigiert, "wenn das Hauptmotiv bei Gegenlicht in der Mitte des Bildes dunkel vor hellem Hintergrund steht".
Zeitautomatik
Die Zeitautomatik mit Blendenvorwahl ermöglicht es, mit der Schärfentiefe gezielt zu gestalten, ohne auf den Bedienungskomfort der Automatikfunktion verzichten zu müssen. Die Wählscheibe der Canon EOS 100 tut auch hier gute Dienste: Sie muß lediglich auf "Av" gestellt werden, dann kann mit dem vorderen Einstellrad die Blende in halben Stufen vorgewählt werden. Wenn der Verschlußzeitenbereich unter- oder überschritten wird, blinkt die Verschlußzeitenanzeige im Sucher und auf dem Display.
Bei der Yashica 270 AF muß die Taste für die Belichtungsfunktion ("MODE") so oft gedrückt werden, bis auf dem Monitor "Av" erscheint. Die Blende wird mit einem als Einstellrad getarnten Schalter (mit Schnelldurchlauf!) in halben Stufen vorgewählt. Wenn der Verschlußzeitenbereich unter- oder überschritten wird, setzt der besondere Service für ungeübte Fotografen ein: Ein automatischer Override (eine Fehlerkorrektur) verändert die vorgewählte Blende so, daß eine korrekte Belichtung erfolgen kann. Besonders Anfänger werden diese bequeme "Belichtungssicherheit" zu schätzen wissen. Fotografen der alten Schule werden dagegen bemängeln, daß die Anfänger einer der letzten Notwendigkeiten beraubt werden, nämlich die Zusammenhänge zwischen Blende und Verschlußzeit zu lernen.
Manuelle Belichtungskorrekturen sind in der Zeitautomatik mit beiden Kameras möglich. Bei der Canon EOS 100 hat der Fotograf darüber hinaus freie Wahl zwischen Mehrfeld-, Selektiv- und Integralmessung sowie die Möglichkeit, über die sogenannten "Individualfunktionen" die Belichtungsspeichertaste zu einer Abblendtaste umzuprogrammieren. Darüber ist der ambitionierte Fotograf zunächst hocherfreut, doch eigentlich hätte er hier ganz gern beide Möglichkeiten gleichzeitig gehabt.
Eine Spielart der Zeitautomatik ist die Schärfentiefenautomatik der Canon EOS 100. Damit kann die Ausdehnung der Schärfentiefe genau festgelegt werden. In der "DEP"-Stellung der Wählscheibe wird das AF-Meßfeld auf den Fernpunkt der Schärfentiefe gelegt und durch leichten Druck auf dem Auslöser gespeichert (bis die Anzeige "DEP 1" erfolgt). Eine zweite AF-Messung ("DEP 2") auf den Nahpunkt legt die Ausdehnung der Schärfentiefe fest. Die Kamera ermittelt nun die erforderliche Blende und die dazu passende Verschlußzeit. Über die Reihenfolge der AF-Messungen (nah/fern oder fern/nah) gibt es in der Bedienungsanleitung zur EOS 100 und im Prospekt entgegengesetzte Angaben. Wir haben jedoch festgestellt, daß in der Fotopraxis die Reihenfolge beliebig ist. Anfängern, denen das immer noch zu kompliziert ist, bietet die EOS 100 zwei noch einfachere Möglichkeiten, die Schärfentiefe zu beeinflussen, nämlich über zwei Motivprogramme. Das Porträtprogramm steuert automatisch eine große Blendenöffnung, die beispielsweise das Hauptmotiv vor einem unscharfen Hintergrund abbildet. Das Landschaftsprogramm dagegen steuert eine kleine Blendenöffnung, so daß immer die größtmögliche Schärfentiefe erreicht wird.
Blendenautomatik
Eine einfache Möglichkeit, bewegte oder sich bewegende Objekte scharf abzubilden, bietet die Blendenautomatik mit Zeitvorwahl. In der "Tv"-Position der Wählscheibe können bei der Canon EOS 100 über das vordere Einstellrad Verschlußzeiten zwischen dreißig Sekunden und 1/4000 Sekunde in halben Stufen vorgegeben werden. Der Fotograf hat in dieser Funktion die Wahl zwischen drei Belichtungsmeßarten und zwei Autofokus-Betriebsarten. In der Blendenautomatik empfiehlt sich die Auslösepriorität (AI Servo), die für Aufnahmen von sich bewegenden Objekten gedacht ist. Bei angetipptem Auslöser wird die Schärfe kontinuierlich nachgeführt und bei Objektbewegungen in Aufnahmenrichtung sogar vorausberechnet. Ferner ist auch die Umschaltung des Filmtransports auf Serienaufnahmen sinnvoll.
Noch einfacher geht das im Action-Programm. Automatisch werden nicht nur möglichst kurze Verschlußzeiten vorgewählt, sondern darüber hinaus auch die erforderlichen Einstellungen vorgenommen, wie Auslösepriorität, Serienschaltung und Mehrfeldmessung.
Die Yashica 270 AF hat nur Blendenautomatik mit Zeitvorwahl. Wie bei der Zeitautomatik wird auch in dieser Funktion die automatische Fehlerkorrektur aktiviert, wenn der Blendenbereich unter- oder überschritten wird. Die Verschlußzeiten können bei der Yashica 270 AF, anders als bei der Canon EOS 100, nur in ganzen Stufen (Ausnahme: 1/90) eingestellt werden, und zwar im Bereich von acht Sekunden bis 1/200 Sekunde.
Manuelle Einstellung
Glücklicherweise gibt es sie auch bei High-Tech-Kameras noch, die manuelle Belichtungseinstellung. Blende und Verschlußzeit werden von Hand auf dem Monitor eingestellt. Bei der Canon EOS 100 sind die Belichtungsdaten auch im Sucher ablesbar. Wenn sich die Wählscheibe in der M-Position befindet, können Blende mit dem Daumenrad und Verschlußzeit mit dem vorderen Einstellrad eingestellt werden. Der Belichtungsabgleich erfolgt nach dem Prinzip der Nachführmessung. Anzeigen für die richtige Belichtung sowie für Unter- und Überbelichtung erleichtern die Messung. Sowohl Blende als auch Verschlußzeit können in halben Stufen eingestellt werden. Alle Belichtungsmeßarten stehen zur Verfügung, doch bei schwierigen Lichtverhältnissen kann man mit der Selektivmessung gezielter arbeiten.
Nicht so gut gelöst ist die manuelle Einstellung bei der Yashica 270 AF. Der wie ein Einstellrad aussehende Bedienungshebel dient zur Einstellung sowohl der Verschlußzeit als auch der Blende, wobei im zweiten Fall die Blendentaste (neben der Objektivverriegelung plaziert) gleichzeitig festgehalten werden muß. Die Belichtungsdaten können nur am Monitor abgelesen werden. Im Sucher kann man weder Blende noch Verschlußzeit ablesen. Die richtige Belichtung wird von der Diode für die Belichtungswarnung angezeigt: Je langsamer sie blinkt, desto größer die Abweichung von der korrekten Belichtung. Wenn sich die Blinkfrequenz erhöht, hat der Fotograf allen Grund zur Freude, er nähert sich nämlich der richtigen Belichtung. Fotografieren sollte man aber erst, wenn die Diode aufhört zu blinken und nur strahlend leuchtet. Das alles ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluß, doch vielleicht wollte man im Hause Yashica bei den "ungeübten Reflexeinsteigern", die zu einer hochtechnisierten AF-SLR-Kamera greifen, die Erinnerung an Kompaktkameras wachhalten.
Blitzautomatik
Die Blitzautomatik für das eingebaute Blitzgerät ist bei der Canon EOS 100 auf die jeweiligen Programme sinnvoll abgestimmt. So erfolgt beispielsweise in der Zeitautomatik der Belichtungsabgleich in Abhängigkeit von der vorgewählten Blende über die Verschlußzeiten, die zwischen dreißig Sekunden und 1/125 Sekunde synchronisiert sind. In der Blendenautomatik wird der Belichtungsabgleich, von der eingestellten Verschlußzeit abhängig (bis 1/125 Sekunde) über die Blende vorgenommen. Im Porträtprogramm kann die Funktion zur Verringerung roter Augen eingeschaltet werden. Eine kleine Lampe neben dem Blitzreflektor leuchtet kurz vor der Aufnahme auf, so daß sich die Pupillen der porträtierten Person schließen. Leider kann man diese Funktion beispielsweise in der Zeitautomatik nicht einschalten.
Dafür wird man aber durch die Belichtungskorrektur des eingebauten Blitzgeräts mehr als entschädigt. Die Dosierung des Blitzlichts kann in halben Stufen zwischen + 2 EV korrigiert werden. Die Blitzkorrektur kann mit der Korrektur für die normale Belichtung kombiniert werden.
Auch bei der Yashica 270 AF wird das eingebaute Blitzgerät automatisch gesteuert. Der automatische Belichtungsabgleich erfolgt über die Blende. Die Vorblitzfunktion kann sowohl in den Automatikprogrammen als auch bei der manuellen Belichtungseinstellung eingeschaltet werden.
Die automatische Blitzsteuerung funktioniert im allgemeinen bei beiden Kameras sehr gut, allerdings haben wir bei der Yashica gelegentlich eine leichte Tendenz zur Unterbelichtung festgestellt.
Autofokus
Schnell, leise und präzise - so könnte man das Autofokussystem der Canon EOS 100 umschreiben. Der kreuzförmige AF-Sensor erkennt sowohl vertikale als auch horizontale Strukturen, und die Ultraschall-Motoren der Objektive stellen leise und schnell scharf. Der Fotograf kann die Autofokus-Betriebsart, sofern sie nicht mit einzelnen Programmen gekoppelt ist, motivabhängig selbst bestimmen. Ein Druck auf die AF-Betriebstaste genügt, um zwischen Schärfenpriorität (One Shot, bei nicht bewegten Objekten) und Auslösepriorität (AI Servo, bei bewegten Objekten) zu wählen. Die Objektbewegung kann leider nur in Kamerarichtung erkannt und vorausberechnet werden. Ein multidimensionaler Prädiktionsautofokus würde die Arbeit von Action- und Sportfotografen erleichtern.
Das Autofokus-System der Yashica 270 AF arbeitet in der Grundeinstellung mit Schärfepriorität. Bei bewegten oder sich bewegenden Objekten ist es empfehlenswert, die "Bewegungserkenungsfunktion" (Yashica-Jargon) zu aktivieren. Diese Art Auslösepriorität mit Vorausberechnung der Schärfe bei Objektbewegungen mit konstanter Geschwindigkeit in Kamerarichtung hat aber einen Haken: Sie funktioniert nur bei Serienschaltung und Fokus-Falle. Der AF-Sensor der Yashica 270 AF kann horizontale Linien nicht erkennen; das Fokussieren ist außerdem etwas laut. Wir hatten auch den Eindruck, daß die AF-Geschwindigkeit bei weitem nicht so hoch ist wie bei der Canon EOS 100. Ob es wohl damit zusammenhängt, daß die Yashica 270 AF zur Verkürzung der Scharfstellung eine "Fokussierbereichswahltaste" hat? Damit kann man nämlich den Entfernungsbereich in zwei Teile gliedern, einen Nah-Fokussierbereich (kürzeste Einstellung bis drei Meter) und einen Fern-Fokussierbereich (drei Meter bis unendlich).
Insbesondere Sport- und Tierfotografen werden eine Autofokus-Funktion der Yashica 270 AF besonders zu schätzen wissen: die Autofokusfalle. Hierbei wird am Objektiv eine bestimmte Entfernung eingestellt, in die sich das Aufnahmeobjekt voraussichtlich hineinbewegt. Wird dieser Punkt erreicht, so löst die Kamera automatisch aus.
Unter schlechten Lichtverhältnissen fokussieren beide Kameras dank des AF-Hilfslichts recht genau. Der AF-MF-Schalter sowie die griffigen Einstellringe sorgen, falls gewünscht, bei beiden Kameras für problemlose manuelle Scharfstellung.
Handhabung und Vermischtes
Beide Kameras liegen gut in der Hand, die Bedienungselemente sind gut angeordnet. Besonders hervorzuheben ist die Wählscheibe der Canon EOS 100, die eine problemlose und übersichtliche Umschaltung der Funktionen erlaubt. Das von anderen High-Tech-Kameras bekannte gleichzeitige Drücken und Drehen verschiedener Tasten und Räder sowie die Einstellung (nur) auf dem Display entfällt.
Weniger gut gelöst ist bei der Yashica 270 AF die manuelle Belichtungskorrektur, die recht umständlich über eine zu klein geratene Taste vorgenommen wird. Auch die Einstellung der Blende und den Belichtungsabgleich bei der Nachführmessung hätten wir uns weniger umständlich gewünscht.
Eigentlich sollte es bei AF-SLR-Kameras aller Preiskategorien selbstverständlich sein, daß der Fotograf, wie bei der Canon EOS 100, die Belichtungsdaten nicht nur auf dem Monitor, sondern auch im Sucher ablesen kann. Bei der Yashica 270 AF haben wir das vermißt. Eine wirklich nützliche Funktion ist die Belichtungsreihenautomatik der Canon EOS 100. Der Korrekturfaktor kann in halben Stufen im Bereich von + 2 EV eingegeben werden. So erhält man auf einfachstem Weg fein abgestufte flankierende Belichtungen.
Besondere Erwähnung verdient auch das in der Canon-Werbung hochgepriesene leise Betriebsgeräusch. Der erzeugte Geräuschpegel ist für eine AF-SLR-Kamera mit motorischem Filmtransport tatsächlich unerwartet niedrig.
Die Strichcode-Programmierung der EOS 100 haben wir bewußt nicht getestet. Wir wollten unseren Lesern so überaus nützliche Barcode-Aufnahmetips ersparen wie beispielsweise: "Bei Außenaufnahmen verleihen Spitzlichter in den Augen dem Brautpaar verliebten Glanz" (Hochzeit-Programm).
Fazit
Die Canon EOS 100 ist eine problemlos zu bedienende Kamera, die in puncto Ausstattung, vom multidimensionalen Prädiktionsautofokus abgesehen, kaum Wünsche offenläßt. Diese Funktion hat gegenwärtig nur die Minolta Dynax 7xi, und die ist in einer anderen Preiskategorie angesiedelt.
Im Fotoalltag sind aber nicht nur die Funktionen einer Kamera wichtig, auch der einfache Zugriff darauf spielt eine große Rolle. Der ist bei der Canon EOS 100 vorbildlich gelöst, weil die Bedienungselemente logisch und ergonomisch angeordnet sind und das bei AF-SLR-Kameras übliche Umschalten in verschiedene Ebenen auf dem Display entfällt. Die Kamera ist gleichermaßen für Einsteiger in die SLR-Fotografie, für ambitionierte Amateure und sogar für Profifotografen geeignet.
Aufgrund ihrer ausgewogenen Gesamtleistung erhält die Canon EOS 100 das COLOR FOTO-Prüfsiegel Praxisbericht hervorragend *****. Sie hat außerdem bei einem Gehäusepreis von knapp unter 800 Mark (im Set mit 3,5-5,6/28-80 mm: etwa 1300 Mark) ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Yashica 270 AF hat nicht ganz so gut abgeschnitten und erhält das COLOR FOTO-Prüfsiegel Praxisbericht gut***. Bei einem Gehäusepreis von 550 Mark (im Set mit 3,5-4,5/ 28-70 mm: etwa 800 Mark) ist die Yashica 270 AF für Anfänger durchaus interessant.
Pro und Contra
CANON EOS 100
Pro
drei Belichtungsmeßarten
übersichtliche Funktionen (Wählscheibe)
einfache Handhabung
Motivprogramme
Belichtungsreihenautomatik (Korrekturfaktoreingabe)
manuelle Blitzkorrektur
Programmshift
Datenanzeige im Sucher
leises Betriebsgeräusch
Kontra
nichts, was angesichts der Pro-Argumente ins Gewicht fällt
YASHICA 270 AF
Pro
automatische Fehlerkorrektur (Av, Tv)
Programmshift (begrenzt)
relativ einfache Handhabung
Autofokus-Falle
manuelle Belichtungskorrektur jedoch etwas umständlich zu bedienen)
Kontra
keine Mehrfeld- und Spotmessung
keine Datenanzeige im Sucher
Anzeige für Belichtungsabgleich gewöhnungsbedürftig
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