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Artikel
1998
TEST & TECHNIK Praxisbericht
Die neue Pentax Z-50P in der Praxis
Hyper-Basis
Das neue Basismodell der Pentax-Z-Kameraserie trägt die Bezeichnung Z-50P und soll neben Spiegelreflex-Einsteigern auch fortgeschrittene Fotografen ansprechen, die eine einfach zu bedienende Kamera suchen. Wir haben in der Praxis geprüft, ob die Z-50P das Zeug dazu hat.
Japanische und amerikanische Fotografen durften die Vorzüge der Pentax Z-50P schon früher genießen, denn auf dem amerikanischen und dem japanischen Markt ist die Kamera bereits seit einiger Zeit erhältlich. Erfreulicherweise sind die wichtigsten Ausstattungsmerkmale des Spitzenmodells Z-1P auch bei der Pentax Z-50P zu finden. So ist beispielsweise die Programmautomatik shiftbar und die Nachführmessung mit einer sogenannten Hyperfunktion ausgestattet, die die Kamera für eine Belichtung in einen Blenden- oder Zeitautomaten verwandelt.
Für blutige Fotoanfänger haben die Entwicklungsingenieure das "grüne Programm" erdacht, das nichts anderes als eine Vollautomatik ist, bei der
kein manueller Zugriff erfolgen kann. Außerdem verfügt die Pentax Z-50P auch über Zeit- und Blendenautomatik.
Für die Belichtungsmessung stehen zwei Meßmethoden zur Verfügung: eine Mehrfeldmessung und eine Selektivmessung, die aber leider nur bei Nachführmessung eingesetzt werden kann. Bei der Mehrfeldmessung ist die Meßzelle in sechs Segmente aufgeteilt und mit dem AF-System gekoppelt. Aus den Meßwerten der einzelnen Zonen kann der Kameracomputer dann die korrekte Belichtung errechnen.
Die manuelle Belichtungskorrektur kann im Bereich von +/-3 EV in halben Belichtungsstufen erfolgen. Die Selektivmessung wird beim Umschalten der Kamera auf Nachführmessung automatisch aktiviert. Leider ist das Meßfeld aber nicht, wie sonst üblich, durch einen Kreis auf der Sucherscheibe markiert, so daß sich der Fotograf das ungefähre Meßfeld um die AF-Markierung denken muß. Der elektronische Verschluß steuert Verschlußzeiten
zwischen 1/2000 Sekunde und 30 Sekunden. Das SAFOX-II-Autofokussystem verfügt über Schärfespeicher und Schärfenachführung, die automatisch aktiv wird, sobald sich das Aufnahmeobjekt auf die Kamera zubewegt. Die Z-50P mißt die Geschwindigkeit, ermittelt die voraussichtliche Position des Objektes zum Zeitpunkt der Belichtung und korrigiert dementsprechend die Scharfeinstellung.
Das TTL-gesteuerte eingebaute Blitzgerät (Leitzahl 13 bei ISO 100/21xGRADx) leuchtet den Bildwinkel eines 28-mm-Objektives aus. Statt aus einem Pentaprisma besteht der Sucher der Z-50P aus versilberten Spiegeln, so daß zusammen mit der asphärischen Mikromattscheibe ein recht helles Sucherbild entsteht. Angesichts des Gehäusepreises von 669 Mark und des Fehlens großer Schwächen ist die Pentax Z-50P zweifelsohne eine interessante Kamera für SLR-Einsteiger und Fotoamateure, die sowohl Automatikkomfort als auch manuelle Eingriffsmöglichkeiten bietet.
PRO
Belichtungskorrektur ergonomisch gut gelöst
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Hyper-Nachführmessung
manuelle Blenden- und Zeiteinstellung in halben Stufen
KONTRA
Wippe statt Einstellrad
Selektivmessung nur bei Nachführmessung
Meßfläche für die Selektivmessung nicht markiert
keine Programmrückstelltaste
Programme
Die Pentax Z-50P verfügt über Vollautomatik, Programm-, Zeit und Blendenautomatik sowie manuelle Belichtungseinstellung. Außerdem kann die Programmautomatik in halben Stufen "geshiftet" werden, was nichts anderes heißt, als daß die Zeit-Blenden-Kombination bei gleichbleibendem Belichtungswert verändert werden kann. Durch Druck auf die CL-Taste kann man jederzeit zur ursprünglichen Zeit-Blenden-Kombination zurückkehren. Die "grüne" Vollautomatik wird vor allem den SLR-Einsteigern das Umsteigen von den Kompaktkameras erleichtern.
Sucher
Der fest eingebaute Pentax Spiegelsucher zeigt etwa 92 Prozent des Aufnahmeformats und liefert ein relativ helles Sucherbild. Zwei parallele Linien markieren die Aufnahmefläche bei Panoramaaufnahmen. Allerdings fehlt die Markierung der Meßzone für die Selektivmessung. Ansonsten vermißt man aber keine wesentliche Sucheranzeige.
Filmtransport
Der eingebaute Kameramotor fädelt den Film automatisch ein, und ein blinkendes "E" samt Filmtransportsymbol warnt bei falsch eingelegtem Film. Die maximale Bildfrequenz in der Serienbildschaltung erreicht 2 Bilder pro Sekunde. Natürlich ist die Z-50P auch mit einer Einzelbildschaltung ausgestattet. Der Film kann außerdem vorzeitig zurücktransportiert werden.
Belichtungsmessung
Für die Zielgruppen der Z-50P sind die zwei Belichtungsmeßmethoden weitgehend ausreichend. Die Mehrfeldmessung mit sechs Meßsegmenten liefert bei Motiven mit durchschnittlichem Kontrast korrekt belichtete Aufnahmen, kann jedoch bei hohen Motivkontrasten oder Gegenlicht zur Unterbelichtung neigen. Die Selektivmessung erfaßt eine Fläche von 2,5% der Bildfläche und wird leider nur bei Nachführmessung aktiviert. Leider ist die Meßfläche der Selektivmessung nicht markiert.
Blitztechnik
Das eingebaute Blitzgerät mit Leitzahl 13 (bei ISO 100/21xGRADx) leuchtet den Bildwinkel eines 23-mm-Objektivs aus und wird TTL-gesteuert. Bei Dunkelheit oder Gegenlicht blinkt ein Blitzsymbol im Sucher und auf dem externen Datenmonitor, um an die Blitzaktivierung zu erinnern. Der Kamerablitz springt per Knopfdruck heraus, wobei der Blitzknopf auch zur Aktivierung der Vorblitzfunktion dient.
Manuelle Einstellungen
Die Pentax Z-50P bietet dem Fotografen eigentlich alle manuellen Einstellmöglichkeiten, von der manuellen Scharfeinstellung bis hin zum manuellen Belichtungsabgleich. Blende und Verschlußzeiten sind manuell in halben Stufen einstellbar. Die manuelle Scharfeinstellung kann sowohl nach Sicht auf der Mattscheibe, als auch mit der elektronischen Fokussierhilfe der Z-50P erfolgen.
Autofokus
Der Autofokus der Pentax Z-50P arbeitet recht schnell, wenn auch nicht ganz so leise, wie man es mittlerweile von anderen japanischen Kameras gewöhnt ist. Auch die automatische Schärfenachführung springt bei Objektbewegung in Kamerarichtung gut an, vorausgesetzt, die Geschwindigkeit des Objekts ist nicht sehr hoch. Der AF-Sensor ist relativ klein geraten und kann nicht auf Strukturen fokussieren, die parallel zu seiner Ausrichtung verlaufen. In diesem Fall muß der Fotograf die Kamera drehen und die Schärfe über den Auslöser (Druckpunkt) speichern.
Lautstärke
Die Betriebsgeräusche der Pentax Z-50P sind zwar nicht sehr leise, aber dennoch im gewöhnlichen Fotoalltag nicht sehr störend.
Stromversorgung
Für die nötige Spannung sorgt eine 6 Volt-Lithiumbatterie des Typs 2CR5. Erfreulicherweise ist der Batteriewechsel ohne Zuhilfenahme von Münzen möglich.
Verarbeitung/Material
Das Gehäuse ist gut verarbeitet, das Material klassenüblich, aber für die Zielgruppe ausreichend robust. Erfreulicherweise hat man bei Pentax erfolgreich der Versuchung widerstanden, die Z-50P mit einem Kunststoffbajonett auszustatten, so daß Metall das Auflagemaß sichert.
Ergonomie
Der Handgriff der Pentax Z-50P scheint eher für japanische als für europäische Hände dimensioniert zu sein. Bei ausgewachsenen Europäern dürfte somit nicht der Verdacht aufkommen, die Kamera sei ihnen in die Hand gebaut. Was wie ein drehbares Einstellrad aussieht, entpuppt sich alsbald als einfache Wippe, was die Bedienung nicht gerade erleichtert. Sehr gut positioniert ist der Druckknopf für die Belichtungskorrektur und die sogenannte Hypereinstellung. Die übrigen Einstellungen entsprechen dem Klassenstandard. Etwas gewöhnungsbedürftig ist jedoch der manuelle Belichtungsabgleich, bei dem man die Tv/Av-Taste drücken muß, um die Blende oder die Verschlußzeit zu verstellen
Grundausstattung
Es mangelt der Pentax Z-50P kaum an wichtigen Ausstattungsmerkmalen, obwohl eine Integralmessung oder eine immer einsetzbare Selektivmessung auch dieser Kamera gut zu Gesicht stünden.
Systemausbau
Die Auswahl an Pentax FA- und F-Objektiven reicht für eine gute Grundversorgung der Zielgruppe. Darüber hinaus gibt es vor allem angesichts der eingebauten Panoramafunktion aber im Weitwinkelbereich Mangelerscheinungen, das extremste Weitwinkelobjektiv hat gerade mal 24 mm. Besser bestückt ist der Telebereich.
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