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Artikel

1998

Interessante Kameras 1964 bis 1989

Eine Kamera-Chronik

In den vergangenen Jahrzehnten erschienen Kameraneuheiten, die nicht selten Meilensteine der Kameratechnik darstellen - und heute in den Gebrauchtkamera-Fenstern zu finden sind. Wir geben einen Überblick.

1964 - 1969 

Asahi Pentax Spotmatic

Mitte der sechziger Jahre ist die einäugige Kleinbild-Spiegelreflexkamera (SLR) mit Prismensucher schon die Allround-Kamera. Das System hat sich, seit es 1948 mit der Contax S vorgestellt wurde, durchgesetzt. Kein Wunder: Es bietet die exakte Kontrolle über das Bild, da ja das Aufnahmeobjektiv als Sucherobjektiv verwendet wird, und es zeigt das Sucherbild aufrechtstehend und seitenrichtig, was die Bildgestaltung einfacher und Aufnahmen aus Augenhöhe bequemer macht. Ende 1964/Anfang 1965 kommt noch ein wichtiger Vorteil hinzu: Die Asahi Pentax Spotmatic bietet als erste SLR-Kamera der Welt die Belichtungsmessung im Kameragehäuse (TTL-Belichtungsmessung). Im Jahr 1965 kommt die Praktica mat als erste europäische Kamera mit dieser Technik auf den Markt, die innerhalb kürzester Zeit von allen Firmen übernommen wird. Sogar Leitz Wetzlar erkennt 1968 mit der Leicaflex SL an, daß der Belichtungsmesser neben beziehungsweise über dem Objektiv die schlechtere Lösung ist. Meilenstein und Trendsetter der Jahre zwischen 1965 und 1969 ist also zweifellos die Asahi Pentax Spotmatic (Kürzel: SP). Sie ist mit Ausnahme der Belichtungsmessung - eine typische Kamera ihrer Zeit. Sie ist groß, liegt aber gut in der Hand. Und sie ist recht schwer, denn man vertraute im Kamera- und Objektivbau noch auf Metall, nicht auf "Plastik". Apropos Objektiv - die Takumare und Super-Takumare müssen in die Spotmatic eingedreht werden. Das M42-Gewinde ist noch groß in Mode, auch andere Hersteller wie Fuji, Praktica und Yashica lassen schrauben.
Die Zeitenscheibe der Spotmatic reicht von 1/1000 bis zu einer Sekunde, die 1/60 ist die X-Synchronisationszeit. Der Blitz muß noch an einer Blitzbuchse angeschlossen werden, denn Zubehörschuhe mit Mittenkontakt sind noch keineswegs Standard. Die TTL-Messung der Spotmatic ist, obwohl der Name anderes vermuten läßt, eine Integralmessung mit nicht all zu ausgeprägter Mittenbetonung. Die Meßzellen sitzen im Prismensucher neben dem Okular und sind daher empfindlich für Licht, das von hinten in den Sucher fällt. Es handelt sich um CdS-Zellen, die gegenüber Selenzellen schnell und sicher arbeiten, allerdings bei wenig Licht noch recht lange für eine eindeutige Anzeige brauchen. Offenblendmessung ist noch nicht möglich - in deren Genuß kommen die Spotmatic-Freunde erst 1971 mit der Spotmatic II und der Spotmatic SP 500. Die Arbeitsblendenmessung wird über einen Hebel aktiviert, mit dem das Objektiv gleichzeitig auf den Wert abgeblendet wird. der am Blendenring eingestellt ist. Die Belichtungssteuerung erfolgt manuell durch Nachführen von Zeit und/oder Blende. Die Spotmatic SP ist die "Urmutter" der Kamerareihe, die mit der Spotmatic F 1973 ihren Höhepunkt erreicht.
Minolta bringt 1966 die SR-T 101 auf den Markt. Sie bietet einen eingebauten Belichtungsmesser mit Kontrast-Kompensation (CLC) - das heißt. der obere Bildrand, wo bei Aufnahmen im Freien ein heller Himmel zu sehen ist, wird aus der Messung ausgeblendet.
Ebenfalls 1966 kommt Canon mit der Pellix QL heraus. Die Kamera fällt durch ihren feststehenden teildurchlässigen Spiegel auf. Das Sucherbild ist auch während der Belichtung zu sehen. Außerdem bietet diese Canon ein Schnelladesystem: Es genügt. den Filmstreifen bis zur Aufwickelspule zu ziehen, die Rückwand zu schließen und den Schnellschalthebel zu betätigen.
1967 stellt Nikon die Nikkormat FTN vor. Noch ist das Ritsch-Ratsch-Bajonett in Amt und Würden, bei dem eine Mitnehmergabel am Objektiv einen Kontaktstift an der Kamera erfassen muß. Durch Drehen des Blendenrings wird die größte Öffnung des Objektivs in den Belichtungsmesser eingegeben.
1968 kommt die Praktica Super TL heraus. Sie hat ein M42-Gewinde, TTL-Arbeitsblendenmessung und manuellen Belichtungsabgleich zu bieten. Gesamturteil: eine robuste Kamera. die sich bei allen, die sparen müssen, großer Beliebtheit erfreut.

1970-1974 

Olympus OM-1

Zur photokina 1972 erregt eine Kamera Aufsehen - nicht weil sie mehr kann als andere, sondern weil sie ebensoviel kann, aber viel, viel kleiner ist. Als Olympus M-1 wird sie vor gestellt, als OM-1 kommt sie in die Schaufenster der Händler, denn das Kennzeichen "M" ist den Meßsucher-Leicas vorbehalten. Natürlich bietet die OM-1 die TTL-Belichtungsmessung bereits bei offener Blende. Sie wird über einen großen Hebel oben links auf der Kamera eingeschaltet. Und natürlich bietet sie die Nachführ-Belichtungssteuerung.
Die Verschlußzeit - von 1/1000, bis zu einer Sekunde - wird dazu an einem Ring eingestellt, der das Objektivbajonett umgibt (wie es auch bei den Nikkormat FT-Modellen der Fall ist). Diese Anordnung mag unorthodox erscheinen, ist aber für manuellen Belichtungsabgleich eine sehr praktische und bequeme Sache. Wo man bei dieser Kamera das Verschlußzeitenrad vermuten würde, wird die Filmempfindlichkeit eingestellt. Geblitzt werden kann mit allen Zeiten ab der 1/60 Sekunde, und zwar mit Blitzgeräten, die an die Blitzbuchse angeschlossen wurden oder im Zubehörschuh mit Mittenkontakt sitzen. Dieser Zubehörschuh muß bei Bedarf zuerst auf das kleine Prismendach geschraubt werden. Der zierlichen Silhouette wegen wird er als Zubehör geliefert. Bieten die ersten OM-1-Modelle nur einen Zündkontakt im Zubehörschuh. kommen später weitere Kontakte für die Übermittlung der Signale für Blitzbereitschaft und Blitz-OK-Anzeige hinzu (OM-1N ). Die OM-1 hat ein sehr helles und großes Sucherbild zu bieten. Dieses Sucherbild wird von der kleinen Anzeige für den Belichtungsmesser, die von links hineinragt, nicht gestört. Störender ist, daß die Klammer mit ihren Zeichen "+" und "-" und die Meßnadel nicht zu sehen sind, wenn links ein dunkles Motivteil angeordnet ist. Die erste OM-1 kommt übrigens noch ohne Anschluß für einen Winder auf den Markt, aber bald wird dieses Modell von der OM-1MD abgelöst, an die wahlweise ein Winder oder Motor angeschlossen werden kann. Eine andere Besonderheit weist allerdings auch schon die erste OM-1 auf: Der Objektiventriegelungshebel und die Abblendtaste sind nicht am Gehäuse untergebracht, sie sitzen beide am Objektiv.
1971 bringt Nikon die F2 auf den Markt - den Nachfolger der schon Legende gewordenen F, die für Nikon die Herzen (und Geldbeutel) der Profifotografen in aller Welt erobert hatte. Die F2 bietet Zeiten bis 1/2000 Sekunde, bereits 1/80 Sekunde als Synchronisationszeit, wechselbare Sucher und als Zubehör den Motor MD-1 für Aufnahmesequenzen bis fünf Bilder pro Sekunde. Als F2S Photomic mit angesetzter Blendensteuerung DS-1 bietet diese Profikamera Blendenautomatik nach Zeitvorwahl.
1972 erscheint die Asahi Pentax ES II, die mit einer Zeitautomatik nach Blendenvorwahl und Offenblendmessung aufwartet. Noch kann sich Pentax nicht dazu durchringen, eine Kamera für jedermann mit Motoranschluß herauszubringen. Wer einen Motor zur ES II möchte, muß auf das entsprechende Sondermodell warten.
Zwei Jahre später, 1974, stellt Leitz Wetzlar die Leicaflex SL2 vor, von der zu diesem Zeitpunkt niemand ahnt, daß sie die letzte "Wetzlarer SLR" ist. Die R3, die im nächsten Jahrfünft das Licht der Fotowelt erblickt, ist bereits ein Kind der Zusammenarbeit mit Minolta. Die Leicaflex SL2 hat Selektivmessung durch das Objektiv, kombinierte Zeit-Blenden-Anzeige im Sucher, Schnittbildentfernungsmessung (zusätzlich zu Mikroprismen) und Mittenkontakt im Sucherschuh.

1975-1979

Canon AE-1

Das Jahrfünft zwischen 1975 und 1979 bringt eine Reihe von Meilensteinen der SLR-Fototechnik hervor, von denen es jeder Wert wäre, ausführlich gewürdigt zu werden. Als wichtigster Trendsetter dieser Jahre ist dann aber doch die Canon AE-1 zu werten. Sie setzt als erste Kamera auf Elektronik - und das gleich auf mehreren Ebenen. So bietet die AE-1 einen Zentralcomputer - kurz CPU genannt. Diese "Central Processing Unit" ist kein bloßer Gag, sondern in der Praxis durchaus etwas wert. Zum Beispiel werden die Daten des Belichtungsmessers (TTL-Offenblendmessung mit guter Mittenbetonung) schneller verarbeitet, als dies eine mechanische Steuerung könnte.
Zur Umsetzung der Belichtungsmeßdaten bietet die AE-1 eine Blendenautomatik nach Zeitvorwahl und (eher für den Notfall) auch eine Nachführbelichtungsmessung. Der Zeitenbereich geht von 1/1000 Sekunde bis zwei Sekunden, mit 1/60, Sekunde als Synchronisationszeit. Kein Hemmwerk, sondern die Schwingungen eines Quarzkristalls steuern diese Zeiten. Doch damit ist die Elektronik der AE-1 noch nicht ausgereizt. Der kleine, leichte Winder, der zwei Transporte pro Sekunde durchführen kann, wird ebenfalls vom Zentralcomputer der Kamera aus gesteuert, wie auch die Blitzautomatik (die allerdings nicht mit TTL-Messung verwechselt werden darf). Mit speziellen Blitzgeräten (Speedlites der A-Serie) wird im Sucher der AE-1 nicht nur die Blitzbereitschaft angezeigt, sondern es wird gleichzeitig die Synchronisationszeit eingestellt Damit sind schon zwei weit verbreitete Fehler bei Blitzaufnahmen eliminiert. Hinzu kommt, daß der Blendenring des Objektivs auch bei Blitzaufnahmen in der Automatik-Position verriegelt bleiben kann, weil die am Computerblitz gewählte Arbeitsblende automatisch auf das Objektiv übertragen wird. Damit ist eine dritte Hauptfehlerquelle ausgeschaltet - daß nämlich am Blendenring eine andere Blende gewählt wird als am Blitz, was zu falsch belichteten Bildern führt. All das steckt in einer recht kleinen, leichten Kamera und vor allem in einer Kamera, deren Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Markteinführung extrem günstig ist. Auch dafür ist die Elektronik verantwortlich. Die Leiterplatte in der AE-1 wiegt weniger und nimmt weniger Platz weg als herkömmliche Baugruppen für dieselben Funktionen Außerdem läßt sie sich nicht nur billiger herstellen, sondern auch schneller und billiger einbauen als mechanische Bauteile. Mit anderen Worten - die Canon AE-1 markiert den Beginn des ersten elektronischen Zeitalters in der Fotografie.
1975 bringt Olympus dann die OM-2 heraus, ebenso klein wie die OM-1 und mit derselben Nachführmessung. aber zusätzlich mit Zeitautomatik, mit autodynamischer Belichtungsmessung und mit TTL-Blitzlichtmessung und -steuerung versehen. Jede Blende kann zur Arbeitsblende für Blitzfotos werden, was das Spiel mit der Schärfenzone auch beim Blitzen möglich macht. Auch ist nun beim Einsatz des Blitzgeräts der Bildwinkel des Objektivs der Meßwinkel des Belichtungsmessers.
1978 kommt Minolta mit der XD-7 heraus, die den Streit "Zeitautomatik oder Blendenautomatik" beendet, indem sie einfach beides bietet. Zum Leidwesen vieler Minolta-Fans ist damit aber die Umstellung von MC- auf MD-Objektive verbunden.
Wenige Monate nach der Minolta XD-7 stellt Canon die A-1 vor, die ebenfalls Zeit- und Blendenautomatik bietet und als erste Top-SLR-Kamera eine Programmautomatik zur Verfügung stellt Interessante Details: Auch die Blende wird am Gehäuse vorgewählt. die Sucheranzeige erfolgt über alphanumerische LED.
1979 macht dann die Konica FS-1 von sich reden. Sie ist mit einem eingebauten Winder versehen - ein Schnellschalthebel ist an dieser Kamera überflüssig.

1980-1984 

Nikon FA

Die erste Hälfte der achtziger Jahre läßt es weniger spektakulär angehen, obwohl die Canon T70 mit ihrem LCD-Monitor und die Rolleiflex 2000F mit ihrer Würfelform neue Wege beschreiten. Die interessanteste Neuentwicklung kommt aber von Nikon. Gemeint ist die FA mit Mehrzonen-Belichtungsmeßsystem. Die Belichtung wird in fünf Zonen gemessen, die Ergebnisse der einzelnen Messungen werden verglichen: daraus errechnet die Kamera, nach welchem Belichtungswert das Zeit-Blenden-Paar zu wählen ist. Bei Durchschnittsmotiven entscheidet die Mehrfeldmessung (genannt AMP - "Automatic Multi Pattern Metering") nicht anders als eine Integralmessung. Ihre Stunde schlägt, wenn Licht und Schatten sehr ungleichmäßig im Motiv verteilt sind. wenn hohe Kontraste das Bild beherrschen. Dann entscheidet die Kamera, welche Meßwerte sich wie stark auf das Endergebnis auswirken dürfen. Daraus resultieren automatische Korrekturen bei schwierigen Motiven, etwa bei Gegenlicht. Wer sich der automatischen Korrektur nicht immer anvertrauen möchte, der kann in den Belichtungsautomatiken auf mittenbetonte Integralmessung umschalten und sofern erforderlich - die Belichtung von Hand korrigieren.
Die Nikon FA ist auch über dieses neue Meßsystem hinaus eine hervorragend ausgestaltete Kamera, die sich aber nicht so recht gegen die Minolta X-700 und die Canon A-1 durchsetzen kann. Für die Belichtungssteuerung stehen dem Besitzer einer Nikon FA folgende Varianten zur Verfügung: manueller Abgleich, Zeitautomatik, Blendenautomatik, Programmautomatik.
Auch die FA bietet einen neuen schnellen Verschluß. Die Zeitenreihe umfaßt die Werte von 1/4000 bis zu einer Sekunde - stufenlos bei Programm- und Zeitautomatik. in ganzen Schritten bei Blendenautomatik und manueller Zeitenwahl. Die Synchronisationszeit liegt bei i1/250 Sekunde. Wie schon verschiedene Nikons vorher bietet auch die FA die TTL-Blitzlichtmessung und -Steuerung - mit automatischer Umschaltung auf die Synchronisationszeit. mit Anzeige von Blitzbereitschaft und nicht ausreichender Blitzbelichtung im Sucher. Natürlich kann die FA mit einem Motor ausgestattet werden - der MD 15 schafft zirka 3,2 Bilder pro Sekunde.
1981 kommt Rollei mit der Rolleiflex 2000F auf den Markt. Diese Kamera bietet ein neues Kleinbild-Kamerakonzept. An einen Gehäusewürfel mit Doppelsucher (waagerechter wie auch senkrechter Einblick) und eingebautem Motor werden Objektive und Wechselmagazine je nach Bedarf angesetzt. Allerdings beschreitet nur Rollei diesen Weg weiter. Im selben Jahr stellt Leica mit der R4 wieder eine Spiegelreflexkamera vor. Leica-typisch ist die Möglichkeit, per Knopfdruck von der Integralmessung zur Spotmessung umzuschalten. Weniger typisch für die traditionsbewußten Wetzlarer ist, daß die R4 ein Multiautomat ist, der über Zeit- und Blendenautomatik hinaus auch Programmautomatik bietet.
1984 leitet Canon eine Trendwende im Kamerabau ein. Die T70 ist eine leichte Kamera. für die viele Kunststoffteile verwendet werden: sie ist mit einem eingebauten Motor versehen; sie hat keine konventionellen Einstellräder mehr, sondern Tipptasten wie ein Taschenrechner; sie bietet einen LCD-Monitor, der alle wichtigen Daten anzeigt.
Ebenfalls im Jahr 1984 gelingt Olympus so etwas wie die Quadratur des Kreises. In der Olympus OM-2 Spot/Program werden die autodynamische Belichtungssteuerung (die noch während des Verschlußablaufs die Zeit beeinflußt) und die Programmautomatik (die eigentlich Zeit und Blende vor der Belichtung festlegt) kombiniert Außerdem bietet die OM-2 S/P eine Spotbelichtungsmessung.

1985-1989

Minolta 7000

Im Jahr 1985 ist es endlich soweit: Die erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit praxisgerechtem Autofokus, mit Autofokus-Objektiven und Autofokus-Zubehör kommt auf den Markt.
Der Name dieser Kamera: Minolta 7000. Das AF-System beruht auf dem Phasenvergleich. es ist also passiv und abhängig davon, daß im Zielfeld Kontrast und Helligkeit für eine Schärfenmessung ausreichen. Wenn das einmal nicht der Fall ist, hilft ein AF-Blitzgerät weiter, das nicht nur TTL-gesteuertes Licht ins Dunkel bringen kann, sondern auch ein rotes Muster aufs Motiv projiziert, damit die Schärfenautomatik einen Anhaltspunkt hat. Skeptiker, die glauben, daß das alles nicht so recht funktionieren kann, werden eines Besseren belehrt. In der Praxis überzeugt die Schärfenautomatik der Minolta 7000, und ein übers andere Mal werden Weitwinkel-, Tele- und Makroobjektive, werden Festbrennweiten wie auch Zooms tadellos scharfgestellt. Diese Aufgabe übernimmt ein Motor in der Kamera, der über eine Kurbelwelle auf das Objektiv wirkt Ein anderer Motor sorgt bei der 7000 für den Filmtransport, und auch die Filmrückspulung wird automatisch erledigt. Überhaupt ist Automatik Trumpf bei der Minolta 7000 - Zeitautomatik, Blendenautomatik, Programmautomatik stehen für die Belichtungssteuerung zur Wahl. Hinter "Programmautomatik" versteckt sich hier allerdings mehr als nur eine Art der automatischen Zeit- und Blendeneinstellung. Da ist zum einen der Programmshift. Wenn das eingestellte Zeit-Blenden-Paar nicht gefällt, kann es manuell verändert werden. Zum anderen wird die Programmcharakteristik automatisch an die Brennweite des Objektivs angepaßt (Weitwinkelprogramm für 35 Millimeter und weniger, Standardprogramm zwischen 35 und 105 Millimeter, Teleprogramm ab 105 Millimeter) auch dann, wenn die Brennweite eines Zooms verändert wird. Daß dies klappt, dafür ist eine neue Art der Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera verantwortlich. Nicht mehr nur die Kamera ist mit Elektronik vollgestopft - auch die Objektive sind mit Chips bestückt. Gemessen an der Vielzahl der Funktionen ist die Minolta 7000 eine kompakte SLR, die dank eines Griffstücks gut in der Hand liegt. Nur die kleinen schmalen Tipptasten, die auch bei der 7000 die Einstellräder ersetzen, kommen der Handlichkeit der Kamera nicht eben entgegen. Daß der Benutzer immer gut informiert ist, gewährleistet eine Kombination aus alphanumerischen LCD-Anzeigen und Symbolen unter dem Sucherbild und ein LCD-Monitor auf der rechten Oberseite der Kamera. Der Wermutstropfen: ein völlig neues Bajonett.
1985 stellt Nikon eine neue Einsteigerkamera vor, Die Nikon F-301 ist mit einem eingebauten Motor versehen und bietet neben der Zeit- auch eine Programmautomatik.
1986 krönt Canon die T-Serie (T50 für Einsteiger, T70 für engagierte Hobbyfotografen, T80 als halbherziges AF-Modell) mit der Canon T90. Die Colani-gestylte Kamera bietet außer Autofokus alles, was das Herz begehrt angefangen von drei Meßcharakteristika über alle Arten der Belichtungssteuerung bis hin zum eingebauten Motor für fünf Aufnahmen pro Sekunde und zur ausgeklügelten TTL-Blitzlichtsteuerung inklusive Blitz-Spotmessung. 1987 steigt auch Canon in den Autofokus-Markt ein - gleich mit zwei Modellen. Die Canon EOS 650 bietet Verschlußzeiten bis zur 1/2000 Sekunde, die EOS 620 bis zur 1/4000 Sekunde. Gemeinsam ist beiden Kameras, daß sie zwar wie alle Mitbewerber ein passives AF-System haben. daß aber jedes Objektiv mit einem eigenen Scharfstellmotor ausgestattet ist. Die weiteren Ausstattungsdetails: Mehrfeldmessung, Zeit-, Blenden- und brennweitenabhängige Programmautomatik, dazu Schärfenzonenautomatik.

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