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Polaroid 190

1973 - 1977

Polaroid 190

Beschreibung

Sie sieht aus, wie eine der bekannten Polaroids: der Deckel ein Safe, dahinter Spreizen und Lederbalgen, darüber der Meßsucher mit Parallaxenausgleich, - nur das kleine "electric eye" für die automatische Belichtung fehlt.

Dafür besitzt diese Polaroid 190 ein Objektiv! Gegen dieses "Modell 190" verfügen die anderen Polaroids nur über Glasscherben, die funktionieren, weil die höchstempfindlichen Filme so starkes Abblenden erlauben. Aber die "190" hat wirklich ein richtiges Objektiv, ein Tominon 3,8/114 mm. Die Blendenstufen reichen von 3,8 bis 64 (!), und warum ich bei Blende 64 keine Beugungsunschärfe feststellen konnte, weiß ich nicht. Tatsache ist, daß dieses Objektiv unverschämt scharf zeichnet und damit Polaroidaufnahmen ermöglicht, die selbst hochgestochenen Schärfefanatikern ausreichen dürften. Blende 3,8 und 36 DIN schwarzweiß - das bedeutet Aufnahmen bei mäßiger Zimmerbeleuchtung aus der Hand. Bei Color mit nur 19 DIN wird das weniger interessant. Die Belichtung müssen Sie messen. Blitzen? Das reicht nachts für 50 Meter Straße voll aus.

Wenn Sie den Streifen in üblicher Art ziehen, leuchtet hinten ein Lichtlein. Sobald es verlöscht, ist die vorprogrammierte Entwicklungszeit um. Und dann piept das Ding noch laut und weithin hörbar. Ich habe Leukoplast über die Löcher geklebt: Es piept trotzdem, und den Piep kann man nicht abstellen. Was wohl Karajan macht, wenn Sie ihn bei natürlichem Licht aus der Hand fotografieren, und in einem Pianissimo ertönt der Piep durch den ganzen Konzertsaal? - Eine akustische Kamera für Blinde!

(Pressebereicht 1973)

Technische Daten

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Polaroid 190

Info

ID: 1065

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